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DAX und DOW – Einen Schritt zurück, zwei vor
August 2020. Die Aktienmärkte laufen weiter auseinander. Während sich der DAX weiter mit dem Sprung über die Marke von 13.000 Punkten schwertut, erklimmen die US-Börsen ein neues Hoch nach dem anderen. Nachzügler in den USA bleibt weiter der Dow. Den DAX bremst vor allem der stark gestiegene Euro. Der ist wie hier und in FUCHS-Devisen prognostiziert bis an die Marke von 1,20 EUR|USD geklettert. Dort konsolidiert die Gemeinschaftswährung den steilen Anstieg nun erst einmal.
Die Geschwindigkeit, mit der es in den USA nach oben geht, ist atemberaubend ungesund. Der Nasdaq liegt 18% über seinem Hoch aus dem März. Gegenüber dem Corona-Tief hat der Index sogar 70% an Wert zugelegt – binnen weniger als sechs Monaten.
Wie massiv die Börsen fundamental übertreiben zeigen drei Beispiele. Apple hat die Bewertungshürde von 2 Bio. US-Dollar überwunden. Es ist gerade einmal 24 Monate her, dass der „Apfel-Konzern“ die damals unfassbare Bewertung von 1 Bio. US-Dollar geknackt hatte. Das Geschäft des Tech-Konzerns hat sich natürlich nicht in der gleichen Geschwindigkeit erweitert.
Tesla: Die Ankündigung, dass der von den Absatz- und Gewinnzahlen her kleine Konzern, einen Aktiensplit durchführt, hat den Kurs binnen einer Woche um 40% angeschoben - bei einer Milliardenbewertung. Fundamental hat sich nichts verändert. Derartige Kurssprünge sind von der realen Bewertung völlig entkoppelt. Hier ist schlicht zu viel Geld im Umlauf.
Auch in Deutschland lässt sich der Hype am Beispiel CureVac erkennen. Das Unternehmen hat einen sensationellen Börsengang hingelegt. Offenbar haben auch das Unternehmen und die IPO-Berater den Hype unterschätzt. Die Aktie wurde zu 16 Euro emittiert, schoss aber sogar auf über 90 Euro nach oben. Das Unternehmen hätte also viele Millionen Euro mehr einsammeln können.
Diese Beispiele zeigen, dass die Börsen vom billigen Geld und dem globalen Anlagenotstand getrieben sind (FK vom 13.8.). Der ist so groß, dass sogar ein kleiner Taucher im DAX um 2% – so wie heute früh – sofort für neue Käufe genutzt wird. Kaum stabilisiert sich der Index, geht es flott wieder rauf. Jede Chance wird zum Zugreifen genutzt.
Zugleich ist uns der Anstieg der Inflationsrate in den USA auf über 1% aufgefallen. Noch vorige Woche schrieben wir hier, dass ein dauerhaftes Ansteigen der Inflationsraten ein Warnsignal für den Trendbruch an den Märkten sein dürfte. „Eine Schwalbe macht zwar noch keinen Sommer.“ Aber vorsichtige Anleger sollten die Entwicklung im Auge behalten.
FAZIT
Die Aktienmärkte verlieren gerade ein wenig Momentum. Auf Wochensicht halten wir einen Rücksetzer von 5% für wahrscheinlich. Der dürfte aber auch flott wieder gekauft werden. Der DAX ist bei 11.900 Punkten gut unterstützt. Die Hürde bei 13.000 bis 13.200 Punkten ist aber noch ziemlich schwer zu überwinden. Dafür ist ein kräftiger neuer Impuls nötig. Quelle: Stefan Ziermann, Fuchs-Kapital