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Rohstoffe – Öl: OPEC treibt den Preis
September 2021. Kaum drohte der Ölpreis in einem Abwärtstrend abzugleiten, sorgen Wetterkapriolen für einen deutlichen Anstieg beim Schwarzen Gold. Handelte Rohöl der Sorte West Texas Intermediate am 20. August noch bei Kursen um 62 US-Dollar je Fass, müssen aktuell bereits wieder rund 72,50 US-Dollar je Barrel auf den Tisch gelegt werden (+ 17%).
Bis zum Jahreshoch von knapp 76 US-Dollar je Barrel fehlt inzwischen nicht mehr viel. Der Grund: Der Hurrikan Ida Ende August hat den Ölmarkt gehörig durcheinandergewirbelt. So sind beispielsweise nach wie vor rund 43,6% der US-Offshore-Förderung im Golf von Mexiko unterbrochen. Seit Ende August sind durch die Auswirkungen des Wirbelsturms rund 26 Mio. Barrel Rohöl nicht gefördert worden. Nun kündigt sich bereits weiteres Ungemach an. Der Tropensturm Nicholas steht kurz davor, auf die texanische Küste zu treffen. Einige Ölproduzenten haben bereits Mitarbeiter von Ölplattformen im Golf evakuiert.
Zusätzlicher Druck in Richtung steigender Ölpreise wird Seitens der OPEC verursacht. Das Ölkartell hat in ihrem neuesten Monatsbericht ihre Nachfrageprognose für 2022 entgegen der allgemeinen Erwartungen nicht nach unten revidiert. So geht die OPEC von einem Anstieg der Ölnachfrage um 4,2 Mio. Barrel pro Tag aus. Verglichen mit der Prognose vor einem Monat rechnet die Organisation somit mit einem höheren Bedarf.
Insgesamt soll die Ölnachfrage im kommenden Jahr auf durchschnittlich 100,83 Mio. Barrel pro Tag steigen. Sie würde damit über dem Niveau vor Ausbruch der Pandemie liegen. Aus technischer Sicht liegt ein erster Widerstand bei Öl im Bereich um 75 US-Dollar. Bis hierher sollte die aktuelle Rally mindestens noch gehen.
FAZIT:
Der Ölpreis hat zügig wieder nach oben gedreht. Eine steigende Ölnachfrage (Prognose) stützt die Preise aus fundamentaler Sicht. Produktionsausfälle durch die Stürme beschleunigen den Dreh zusätzlich. Mit einem ungehebelten Öl-ETC (Beispiel ISIN: DE 000 PS7 WT1 7) können Anleger an steigenden Ölnotierungen partizipieren. Quelle: Stefan Ziermann, Fuchs-Kapital.