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Larry Williams: 50 Jahre erfolgreiches Trading

Traden wie Larry Williams

Larry Williams ist einer der erfolgreichsten und bekanntesten Trader weltweit und verfügt über 50 Jahre Trading-Erfahrung. Im Jahr 1987 gewann er die Weltmeisterschaft im Futures Trading der Robbins Trading Company, indem er aus 10 000 Dollar innerhalb von zwölf Monaten mehr als 1,1 Millionen Dollar machte. Larry Williams hat mehrere bekannte Indikatoren wie den Williams %R* oder den Ultimate Oszillator* entwickelt. Er hat elf Bücher geschrieben, die in insgesamt zwölf verschiedenen Sprachen erschienen sind. Große Trader wie Tom DeMark oder Andrea Unger haben seine Seminare besucht. Vor seinen größten TradingErfolgen war er auch politisch engagiert und zweimal für das Amt des Senators im Bundesstaat Montana im Rennen. Außerdem hat er in seinem Leben insgesamt 76 (!) Marathons absolviert und damit auch seine körperliche Ausdauer bewiesen. Heute lebt Larry Williams auf den U.S. Virgin Islands. Marko Gränitz hat mit ihm telefoniert und ihn zu seinem Trading und seinem Leben interviewt.

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DAS INTERVIEW MIT LARRY WILLIAMS

  • Wir freuen uns, dieses Interview mit Ihnen führen zu können. Wo sind Sie gerade und wie geht es Ihnen?

Larry Williams: Danke, ich freue mich auch. Ich lebe auf den Virgin Islands. Hier habe ich ein Haus am Strand und in der Nähe wohnen und arbeiten viele Bekannte aus dem Trading-Geschäft. Es ist wie eine kleine Familie. Ich kann wirklich sagen, dass ich meinen Traum lebe.

  • Was hat sich in den letzten Jahren verändert?

Larry Williams: Trading ist eine großartige Sache. Das meine ich nicht nur finanziell – Trading ist mein Leben. Natürlich hilft es ungemein, dabei erfolgreich zu sein und sich um Geld keine Sorgen machen zu müssen. Das ist im Trading nicht anders als in anderen Berufen. Mit „Trading ist mein Leben“ meine ich auch, dass ich mich heute über das Internet viel stärker auf die Ausbildung anderer, junger Trader fokussieren kann, ohne ständig herumreisen zu müssen. Wissen Sie, junge Trader sind meist zu aggressiv und glauben alles, was sie hören. Deswegen ist die Ausbildung so wichtig, wenngleich die meisten Trader die eine oder andere negative Erfahrung selbst machen müssen.

  • Haben Sie diese schlechten Erfahrungen auch machen müssen oder waren Sie von Anfang an erfolgreich?

Larry Williams: Natürlich habe ich jede Menge Fehler gemacht und auch viel Geld verloren. Wirklich üble Fehler. Da ging es mir nicht anders als den meisten Einsteigern. Aber es gibt eine wunderbare Verwendung für diese Fehler: Man kann daraus lernen. Und genau das ist der Schlüssel – immer weiter lernen und sich verbessern.

  • Sie haben auch den Wandel vom Parketthandel zum elektronischen Trading erlebt. Wie schwierig war das für Sie?

Larry Williams: Es war wirklich nicht einfach. Das wird Ihnen jeder sagen, der vom Parkett an den Bildschirm gewechselt hat. Es ist ein Anpassungsprozess nötig. Bestimmte Strategien funktionieren nicht mehr, aber dafür ergeben sich andere, neue Wege. Für mich dauerte der Übergang etwa sechs Jahre, bis ich mich vollständig und erfolgreich auf den Computer umgestellt hatte.

  • Wie hat sich der Handel und das Ganze Drumherum dadurch verändert? Finden Sie den elektronischen Handel trotz anfänglicher Schwierigkeiten besser?

Larry Williams: Ich habe jahrelang alle Oders über einen befreundeten Broker abgewickelt und durch das Parkett entwickelten sich enge persönliche Beziehungen. Durch das elektronische Trading wurde das alles anders und ich fühlte mich – wie auch viele andere – noch mehr auf mich allein gestellt. Dennoch denke ich, dass es jetzt besser ist. Nur der Trader selbst ist für sein Handeln verantwortlich und nicht mehr zu bestimmten Teilen auch der Broker. Was ich aber vermisse, sind die persönlichen Kontakte und Gespräche, also die ganze Atmosphäre.

  • Welche Märkte handeln Sie heute?

Larry Williams:

Nach wie vor liegt mein Schwerpunkt auf Rohstoff-Futures.

Meine Techniken funktionieren natürlich auch auf anderen Märkten. Außerdem bin ich heute im Aktienhandel als Fondsmanager tätig. Das ist eine interessante Aufgabe und hier in der Nähe arbeiten einige Freunde, die Milliardenbeträge in Fonds verwalten.

  • Was ist mit dem Währungshandel?

Larry Williams: Bei Forex sind die Kommissionen zu hoch und der Markt ist mir zu intransparent.

Das mag seltsam klingen, aber da fahre ich mit Futures weit besser. Dort liegen die Kosten für einen Roundturn (Kauf und Verkauf)  für mich unter fünf Dollar. Das ist einfach unschlagbar.

Bei Forex zahle ich je nach Währungspaar mindestens einen Pip, also mindestens zwei für einen Roundturn. Dazu kommt die Problematik, dass das Ganze außerbörslich stattfi ndet und niemand ganz genau sagen kann, wo der Kurs denn eigentlich steht. Das führt dazu, dass Orders nicht ausgeführt werden und man nicht weiß, ob alles mit rechten Dingen zugeht. Wie auch immer, ich habe dabei einfach kein gutes Gefühl.


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  • Können Sie uns Ihre Grundphilosophie im Trading verraten?

Larry Williams: Ich sehe mich nicht als technischen Trader, sondern als Conditional Trader. Das heißt, ich orientiere mich mit meinen Setups an bestimmten Wenn-Dann-Regeln. Wenn meine Makro-Analyse zum Beispiel ergibt, dass der Markt mit hoher Wahrscheinlichkeit eine weitere Aufwärtsbewegung hinlegt, dann wähle ich meine Setups, das Positionsmanagement und meine technischen Kriterien entsprechend aus und passe sie an dieses Szenario an. Ich starte also beim großen Ganzen, dem Big Picture, und übertrage meine Analyse dann auf eine kürzere Zeitebene, auf der mein Trading stattfi ndet. So schaffe ich es, immer mit mehr oder weniger ähnlichen Tools zu arbeiten, aber die Einstellungen entsprechend der Marktphase anzupassen. Ein ganz bestimmter Indikatorwert kann in einer Hausse eine völlig andere Bedeutung haben als in einer Baisse. Es ist also immer entscheidend, in welchem Zusammenhang Trader die aktuellen Indikatoren bewerten.

  • Lässt sich so etwas auch quantifizieren und als automatisches Handelsmodell einsetzen?

Larry Williams: Ich glaube nicht, dass Mathematik die Antwort für alles ist. Sicherlich kann man quantitativ erfolgreich traden, das haben einige Hedgefonds gezeigt. Für mich ist das aber keine Lösung, da die Märkte einfach zu stark auch von zufälligen Effekten geprägt sind, auf die man als menschlicher Trader mit entsprechender Erfahrung besser reagieren kann. Die Mathematik ist eine pure, exakte Wissenschaft. Genau das trifft auf die Märkte nicht zu. Schauen Sie sich zum Beispiel Steve Cohen an, den Gründer von SAC Capital. Er hat keine festen Systeme und dennoch ist er einer der erfolgreichsten Hedgefonds-Manager überhaupt mit einem Vermögen von acht oder neun Milliarden Dollar. Er betrachtet Trading genau wie ich als eine Art Kunst, die einen gewissen Input vom Künstler – also dem Trader – braucht und die zu dessen Persönlichkeit passen muss.

  • Welche Analysetools bevorzugen Sie?

Larry Williams: In erster Linie natürlich die Commitment of Traders (CoT)-Daten, wenn es um das Trading von RohstoffFutures geht. Die Daten sind einer meiner Makro-Faktoren. Ich bin der Meinung, dass man hier vor allem die entscheidende Gruppe der Commercials richtig verstehen muss – aber genau das machen die meisten Trader nicht. Sie interpretieren die Daten falsch oder schauen zu stark auf die Spekulanten. Man muss verstehen, dass die Commercials die fundamentale Kraft sind und dass deren oberstes Bestreben nicht die Gewinnmaximierung, sondern die Absicherung des Verkaufspreises in Form des Hedgings künftiger Produktionsmengen ist. Wir könnten einige Stunden zu dem Thema sprechen, aber das würde zu weit führen.


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Außerdem sind die CoT-Daten letztlich auch nur einer der Faktoren in meinen Analysen. Ich betrachte weiterhin auch das Verhältnis von Aktien zu Anleihen, das eine fundamentale Rolle spielt. Hier hat es schon immer eine Wechselwirkung gegeben und das wird auch so bleiben. Wenn Anleihen kurzfristig eine starke Bewegung vollziehen, hat das mit Sicherheit Auswirkungen auf Aktien. Sie können zum Beispiel hervorragend mit Widerstands- und Unterstützungslevels bei Anleihen arbeiten und diese Analyse dann für gut getimte Trades bei Aktien nutzen oder umgekehrt.

  • Nutzen Sie auch Analysen zum Handelsvolumen?

Larry Williams: Ich habe mal für ein ganzes Jahr den Indikator On Balance Volume studiert und nach wiederkehrenden Regelmäßigkeiten gesucht – ohne eindeutiges Ergebnis. Dennoch nutze ich den Indikator von Zeit zu Zeit unterstützend, wenn ich das Gefühl habe, dass er in der entsprechenden Situation einen Mehrwert bietet. Viel interessanter ist aber die Idee von Akkumulation und Distribution. William O’Neil hat diesen Ansatz populär gemacht. Heute nutze ich insbesondere meinen eigenen Indikator namens „Williams Insider Accumulation“ (Bild 1), der zum Beispiel in TradeStation einprogrammiert verfügbar ist. Dieser nutzt Akkumulation und Distribution rein in Bezug auf institutionelles Handeln und sucht nach Divergenzen zur Kursentwicklung. Die Institutionen sind die treibende Kraft und deshalb ist diese Analyse so aufschlussreich. Den Indikator kann man für Aktien und Rohstoffe einsetzen; ich nutze ihn im Tageschart.

Bild 1. Williams Insider Accumulation Index. Der obere Chart zeigt Gold von Dezember 2011 bis Oktober 2012. Unten sehen Sie den Verlauf von Larry Williams Insider Accumulation Index. Besonders deutlich ist die negative Divergenz zwischen Kursverlauf und Indikator im September: Trader, die die zunehmende Schwäche des Indikators erkannten, konnten mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass Gold den früheren Widerstand im Bereich des Februar-Hochs nicht überwinden kann und entsprechend auf fallende Kurse setzen.

Larry Williams Erfahrungen

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  • Wie schätzen Sie Trendfolge-Strategien im Gegensatz zu antizyklischen Ansätzen ein?

Larry Williams: Der Trend ist ganz klar die Basis für die meisten Gewinne. Man muss verstehen, dass ein intakter Trend eine Funktion der Zeit ist. Daraus ergibt sich, dass die Zeit für einen trendfolgenden Trader ein Verbündeter ist.

  • Worauf setzen Sie für längerfristige Positionen bei Aktien?

Larry Williams: Ich suche nach Qualitätsaktien, aber nicht weltweit, sondern nur im Dow Jones. Hierfür analysiere ich verschiedene Kennzahlen wie das Verhältnis von Kurs und Umsatz und weitere, die dann über eine Gewichtungsformel zu einem bestimmten Wert vereint werden. Dies ist die Makro-Analyse. Die Aktien kaufe ich dann, sobald ich von technischer Seite am Markt grünes Licht bekomme.

  • Sie suchen also nicht aktiv nach längerfristigen Aktienpositionen außerhalb der USA?

Larry Williams: Genau, ich konzentriere mich hier nur auf die großen US-Werte. Der Grund dafür ist, dass ich nur kaufe, was ich kenne und verstehe. Und dazu zählen keine Positionen in griechischen Aktien oder worüber auch immer gerade am stärksten berichtet wird.

  • Würden Sie zustimmen, dass das Chance/ Risiko-Verhältnis (CRV) das wichtigste Konzept für erfolgreiches Trading ist?

Larry Williams: Das CRV ist mit Sicherheit enorm wichtig. Um große Gewinne zu erzielen, muss man kleine Risiken eingehen und dabei versuchen, möglichst große Bewegungen zu erwischen. Es ist aber schwer, einen Maßstab isoliert als „wichtigsten“ zu betrachten. Ich sehe da eine Reihe weiterer Kennzahlen, die nicht vernachlässigt werden sollten, wie die Höhe der Drawdowns, die Höhe des maximalen Verlust-Trades sowie das Efficiency Ratio. Aus genau diesem Grund gibt es ja für professionelle Rückrechnungen und Strategie-Auswertungen die Reports, bei denen all die Kennzahlen ausgegeben werden. Wenn man einfach alles auf ein Kriterium vereinfacht, kommt dabei mit Sicherheit etwas zu kurz. Ganz so einfach sollten es sich Trader nicht machen.

  • Kürzlich meinte Larry Connors in einem Interview, dass Stopps die Performance bei systematischen Handelsstrategien häufig verschlechtern. Wie ist Ihre Einstellung zu Stopps, wenn es um diskretionäres Trading geht?

Larry Williams: Ich nutze harte Stopps. Das heißt, dass die Order im Markt ist und bei Erreichen ausgelöst wird. Es ist emotional besser, direkt auszusteigen und aus dem Trade raus zu sein. Natürlich sollte der Stopp nicht zu nah am aktuellen Kurs liegen, da er sonst unnötig ausgelöst wird und zu viele Verluste entstehen. Larry Connors analysiert das Ganze vor einem anderen Hintergrund. Es kann sein, dass bei mechanischen Strategien ein Stopp nichts bringt, aber im diskretionären Trading müssen Sie das erstmal emotional aushalten können. Und das ist genau das Problem: Die Drawdowns wären emotional verheerend, wenngleich es finanziell am Ende gut geht. Eine Performance sieht in der Simulation gut aus, aber nicht, wenn man sie mit allen Emotionen in Echtzeit durchleben und traden muss. Mitten im Drawdown sehen Sie das Happy End nicht, sondern zweifeln an sich selbst und fragen sich, wie Sie aus dem Schlamassel wieder rauskommen. Es kann schließlich auch sein, dass sich das Konto nach ein oder zwei riesigen Drawdowns eben nicht mehr erholt oder dass es im Extremfall gleich auf Null stürzt. Dieser ganzen Problematik schiebe ich mit Stopps einen Riegel vor. Ich glaube außerdem, dass diskretionäre Trader mit Stopps höhere Renditen erreichen als ohne.


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  • Nutzen Sie auch nachlaufende Stopps zur Gewinnsicherung?

Larry Williams: Ja, Trailing-Stopps nutze ich ebenfalls. Auch hier sieht das Ergebnis für die Simulation von Handelsstrategien sicher etwas anders aus, aber für mich sind  Trailing-Stopps ein Vorteil. Ich habe eine eigene Formel entwickelt, die auf der Kursbewegung basiert und mir den idealen Punkt für den nachlaufenden Stopp angibt. Außerdem nutze ich Gewinnziele (Targets). Trading ist auch ein Geschäft, in dem man an einem bestimmten Punkt Gewinne mitnehmen muss, statt auf immer größere Buchgewinne zu hoffen. Wenn eines der beiden Signale getriggert wird – Trailing-Stopp oder Gewinnziel –, steige ich aus. Und zwar immer mit der vollen Position, keine Teilausstiege.

  • Haben Sie schon einmal ganz ohne Stopps gehandelt?

Larry Williams: Natürlich, das war einer meiner klassischen Anfängerfehler, von denen ich bereits gesprochen habe. Ich kann mich gut an einen Trade erinnern, bei dem ich partout nicht aussteigen wollte, da ich davon überzeugt war, richtig zu liegen. Ich habe dann im Verlust sogar weiter zugekauft. Sie können sich vorstellen, wie das Ganze ausging. Ich kann Ihnen sagen, dass man sich an fundamentale Börsenregeln sehr viel besser halten kann, wenn man sie selbst einmal gebrochen und damit einen heftigen Verlust eingefahren hat.

  • Sie sind also eher skeptisch gegenüber automatischen Handelsstrategien?

Larry Williams: Nicht unbedingt, ich nutze selbst auch einige mechanische Handelsstrategien, die automatisiert funktionieren.

Aber unter „Trading“ verstehe ich nach wie vor, selbst zu handeln. Grundsätzlich sollte man nur handeln, was man versteht und was für einen persönlich funktioniert.

Und diesen Ansätzen sollten Trader dann auch konsequent folgen. Es gibt eben nicht „die eine“ Top-Strategie. Genau deswegen sind die Märkte auch nicht endgültig berechenbar, wie wir vorhin schon gesehen haben. Nichts ist beständiger als die Veränderung. Und das macht es auch nach 50 Jahren noch so spannend, dabei zu sein!

  • Das freut uns zu hören, dass Sie immer noch mit Freude dabei sind. Was würden Sie Einsteigern raten, worauf sie sich fokussieren sollten?

Larry Williams: Nun ja, viele erfahrene Trader meinen, der Ausstieg sei der größte Faktor, der den Erfolg bestimmt. Ich denke dagegen, dass der Einstieg noch wichtiger ist, da dieser die ganze Risikoposition überhaupt erst initiiert. Wenn man erst einmal in einem Trade drin ist, kann es manchmal schwierig werden, ohne Weiteres wieder herauszukommen – vor allem, wenn die Position sehr groß ist und Trader nach längerem Halten des Trades emotional mit der Position „verheiratet“ sind. Deshalb ist es so wichtig, schon vor dem Einstieg ganz genaue Szenarien für den Ausstieg zu haben – für beide Fälle, Erfolg oder Misserfolg. Das ist ein bisschen wie im echten Leben. Immer, wenn man in etwas hineingerät, muss man möglichst schon vorher wissen, wie man da am besten wieder herauskommt, vor allem wenn das Ganze schief gehen sollte – beim Kauf eines Autos, dem Bau eines Hauses oder auch bei einer Ehe. Ich denke, dass die meisten Menschen zu oft nur auf das Beste hoffen und beim Einstieg zu wenig über die Ausstiegsszenarien nachdenken. Und ganz besonders im Trading wird man mit diesem lockeren Konzept sicherlich wenig Erfolg haben.

  • Vor einigen Jahren haben Sie die Larry Williams University gegründet. Was war der Grund und wie läuft es damit?

Larry Williams: Wie bereits gesagt, bietet das Internet tolle Möglichkeiten, Wissen zu vermitteln. Ich muss zugeben, dass das Projekt die Idee meiner Frau war. Ich wollte weniger herumreisen – für Seminare und so weiter –, also bot sich eine Internetplattform an. Ich mache einmal im Monat ein Online-Seminar und gebe mein Wissen weiter. Auf der einen oder anderen großen Traders Expo bin ich auch noch vor Ort dabei, zum Beispiel in New York, Tokyo und Singapur.

  • Lernen Sie selbst auch nach 50 Jahren Trading noch hinzu?

Larry Williams: Ja, auf jeden Fall. Entweder ich lerne etwas neues oder frische altes Wissen wieder auf. Trading ist dynamisch. Hört man mit dem Lernen auf, bedeutet das Stillstand. Und Stillstand bedeutet letztlich Rückschritt oder Verschlechterung.

  • Können Sie uns verraten, was Sie noch dazulernen oder von wem?

Larry Williams: Sicher. Mein Freund Ralph Vince hat großartige Ideen für Money- und Risiko-Management. Hier lerne ich kontinuierlich neue Details und diskutiere hin und wieder mit ihm, um mein Wissen zu erweitern. Auch Market Wizard Scott Ramsey hat tolle Ideen, die mich inspirieren. Ich konzentriere mich jetzt auch eher auf längerfristige Trades und in diesem Bereich gibt es viel zu lernen. Als Trader darf man einfach nie damit aufhören, sich weiterzuentwickeln.


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