Die „3M Company“ ist ein enorm diversifiziertes Industriekonglomerat, ein Technologiekonzern, der in den wichtigsten Industriebereichen Produkte anbietet. Das Produktportfolio des Unternehmens deckt Artikel für die Bereiche wie zum Beispiel Automotive, Elektronik, Handwerk, Industrie, Luftfahrt, Medizin, Sicherheit und Telekommunikation ab. Eines der wohl bekanntesten und alltäglichen Produkte aus der Bürowelt sind die gelben „post-it“-Zettel, die man bequem einzeln abreißen kann und irgendwo zur Erinnerung ankleben kann.

Fertigung von Arbeitsschutzprodukten etc.

3M fertig unter anderem Arbeitsschutzprodukte, Arbeitsschutzkleidung, Desinfektionsmittel, Klebebänder, Klebstoffe, Schleifmittel, Displays und Displaybeschichtungen, Touchscreen-Systeme und Verpackungen. Der Konzern lässt sich in vier Geschäftsfelder segmentieren, nämlich in „Safety and Industrial“, „Transportation and Electronics“, „Healthcare“ und „Consumer“.

Der Name „3M“ bezieht sich ursprünglich auf die drei Buchstaben „MMM“ (so auch das Handelssymbol an der New Yorker Wertpapierbörse „NYSE“), die für die Abkürzung für „Minnesota Mining and Manufacturing Company“ stehen. Das Unternehmen wurde im Jahr 1902 gegründet und im Jahr 1929 als „Incoporated in Delaware“ eingetragen. Der Konzern „3M“ hat den Unternehmenssitz in St. Paul im US-Bundesstaat Minnesota und führte im Rahmen des Geschäftsberichts 2022 mit dem Stand vom 31. Dezember 2022 rund 92.000 Beschäftigte auf Vollzeitbasis in den Büchern - davon rund 37.000 in den USA und rund 55.000 international.

Fortwährend höhere Umsätze bei 3M

In den letzten Jahren konnte 3M Company fortwährend höhere Umsätze ausweisen. Im Geschäftsjahr 2020 waren es 32,184 Milliarden US-Dollar Umsatz, in 2021 35,355 Milliarden US-Dollar und in 2022 34,229 Milliarden US-Dollar. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit wurde in 2020 mit 6,795 Milliarden US-Dollar, in 2021 mit 7,204 Milliarden US-Dollar und in 2022 mit 6,392 Milliarden US-Dollar testiert. Der Jahresüberschuss in 2020 betrug 5,449 Milliarden US-Dollar, in 2021 waren es 5,921 Milliarden US-Dollar und in 2022 5,777 Milliarden US-Dollar. Die Anzahl der ausstehenden Aktien auf vollverwässerter Basis betrug im Geschäftsjahr 2020 rund 577,6 Millionen Stück, in 2021 rund 579,0 Millionen Stück und in 2022 rund 566,0 Millionen Stück. Das EPS auf vollverwässerter Basis wurde für das Jahr 2020 mit 9,36 US-Dollar, für 2021 mit 10,12 US-Dollar und in 2022 mit 10,18 US-Dollar veröffentlicht.

Mit der Vorlage der Quartalszahlen zum zweiten Quartal 2023 vom 25. Juli 2023 lagen ebenso die Halbjahreszahlen für das erste Halbjahr 2023 vor. Der Umsatz im ersten Halbjahr 2023 ging im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 von 17,531 Milliarden US-Dollar auf 16,356 Milliarden US-Dollar zurück. Der Konzernverlust belief sich im ersten Halbjahr 2023 auf rund 6,841 Milliarden US-Dollar – in H1/2022 war es noch ein Überschuss von 1,377 Milliarden US-Dollar. Das EPS auf vollverwässerter Basis in H1/2022 betrug noch 2,40 US-Dollar – in H1/2023 schlug ein Verlust von 10,60 US-Dollar zu Buche. Allerdings reduzierte sich die Anzahl der ausstehenden Aktien auf vollverwässerter Basis in H1/2023 auf 553,3 Millionen Stücke. Dies rettete das recht miese Zahlenwerk natürlich auch nicht mehr.

Der Ausblick dürfte von der Analystenwelt in den nächsten Tagen und Wochen neu zu bewerten sein. Der Konzern „3M“ soll einer aktuellen Bloomberg-Story nach einem Vergleich vorläufig zugestimmt haben und dürfte wohl über 5,5 Milliarden US-Dollar zahlen, um sich über 300.000 Klagen von Geschädigten zu entledigen. 3M wird vorgeworfen, dem US-Militär defekte Ohrstöpsel zum Zwecke des Gehörschutzes bei Gefechtsübungen oder im Kriegseinsatz geliefert zu haben.

Dem aktuellen Bericht von Bloomberg zufolge beliefe sich die geschätzte ursprüngliche Schadensersatzsumme einigen Analysten gemäß auf bis zu rund 10 Milliarden US-Dollar, während Bloomberg Intelligence bis zu 9,5 Milliarden US-Dollar errechnet hat und die britische Investmentbank Barclays von etwa 8 Milliarden US-Dollar ausgeht. In jedem Fall käme „3M“ mit einer Zahlung von rund 5,5 Milliarden US-Dollar wohl noch gut weg. In jedem Fall wäre dies dennoch wohl die teuersten Ohrstöpsel aller Zeiten. Noch ist die Story von der Konzernleitung nicht kommentiert oder bestätigt worden.

Voraussichtlich am 24. Oktober 2023 werden die aktuellen Quartalsergebnisse für das dritte Quartal des Fiskaljahres 2023 erwartet (bei 3M Company entspricht das Geschäftsjahr dem Kalenderjahr und man bilanziert jeweils zum 31. Dezember eines jeden Jahres). Konsensschätzungen diesbezüglich dürften in den nächsten eins bis zwei Monaten publiziert werden.

Analysteneinstufungen – Erholung in Sicht?

Blickt man auf die Analysteneinstufungen seit dem Jahresbeginn, dann kann man dem Wertpapier von 3M durchaus Erholungspotenzial zuschreiben. Die Experten von Morgan Stanley vergaben die Einstufung „underweight“ und ein Ziel von 100,00 US-Dollar, die Analysten der Citigroup ein „neutral“ mit dem Ziel von 111,00 US-Dollar, die von RBC Capital „underperform“ und ein Ziel von 100,00 US-Dollar. Die Experten von Bank of America Securities rieten zu „neutral“ mit dem Kursziel von 110,00 US-Dollar, die von DA Davidson vergaben das Votum „buy“ mit dem Ziel von 159,00 US-Dollar, die von Wells Fargo wiesen eine Einstufung von „equalweight“ und ein Ziel von 100,00 US-Dollar aus.

Die Analysten von Barclays rieten zu „underweight“ mit dem Ziel von 96,00 US-Dollar und die der UBS erhöhten ihr Kursziel auf 115,00 US-Dollar. Die Experten von Mizuho wiesen ein „neutral“ mit dem Ziel von 120,00 US-Dollar aus, die von Deutsche Bank Research vergaben ein Kursziel von 119,00 US-Dollar und die von J.P. Morgan ein Ziel von 105,00 US-Dollar.

Das Durchschnittskursziel der 11 Analysen liegt bei 112,27 US-Dollar. Das 3M-Wertpapier mit dem Symbol „MMM“ notierte am 25. August 2023 mit einem Schlusskurs von 98,95 US-Dollar – ein leichtes Kurs- und Erholungspotenzial könnte zumindest vorhanden sein.

3M Company – die Aktie im Chartcheck

Die vorliegende Analyse der Aktie von 3M Company mit dem Handelssymbol „MMM“ erfolgt im Tageschartbild und bezieht sich auf den Kurs an der New Yorker Wertpapierbörse „New York Stock Exchange“ (NYSE) in US-Dollar. Die nächsten Kursziele für die Bullen und Bären könnten unter Zuhilfenahme einer Fibonacci-Analyse näher definiert werden.

Ausgehend vom letzten Zwischentief des 01. Juni 2023 von 92,38 US-Dollar bis zum jüngsten Zwischenhoch des 27. Juli 2023 bei 113,14 US-Dollar, wären zunächst die Ziele zur Oberseite näher zu beleuchten. Die Widerstände fänden sich demnach bei den Marken von 100,31 US-Dollar (0.618%), 102,76 US-Dollar (0.500%), 105,21 US-Dollar (0.382%), 108,24 US-Dollar (0.236%) und 113,14 US-Dollar (0.00%). Zur Unterseite wären die Marken von 97,28 US-Dollar (0.764%) und 92,38 US-Dollar (1.00%) als Unterstützungsbereiche in Betracht zu ziehen. Ein Kurszielbereich zur Oberseite wäre also bei rund 110,00 US-Dollar abzuleiten. Diese Marke bezieht sich noch auf eine Kurslücke, die vom 01. August auf den 02. August 2023 offensteht und bei 110,33 US-Dollar geschlossen wäre. Zur Unterseite käme ein nochmaliger Test des Verlaufstiefs von 92,38 US-Dollar (1.00%) in Frage.

Dem Chartbild wurde hier die beiden exponentiell gleitenden Durchschnitte (EMAs) hinzugefügt. Die EMA100 wird in blauer Farbe und die EMA200 in roter Farbe dargestellt. Der Oszillator „Relative-Strength-Index“ (RSI) indizierte zum Zeitpunkt dieser Analyse mit 37,76 Punkten eine noch neutrale Marktverfassung.

Autor: Dirk Friczewsky

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