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Agrarrohstoffe: Abenteuerliche Kakao-Preis-Rallye
Die Rallye beim Kakao-Preis nimmt inzwischen abenteuerliche Züge an. Nach einer kurzen Konsolidierung Mitte September hat der Preis des Schokoladengrundstoffs im Oktober wieder in den Rallyemodus geschaltet - und sogar noch einen Gang höher geschaltet.
Mit aktuell rund 3.950 US-Dollar je Tonne handelt Kakao auf dem höchsten Stand seit 45 Jahren. Binnen Jahresfrist hat sich der Schoko-Grundstoff um 80% verteuert.
Wichtigster Grund für die Preisaufschläge ist ein erwarteter Produktionsrückgang in der Elfenbeinküste. Das Land ist mit einem Anteil von mehr als 40% des weltweiten Erntevolumens der mit Abstand wichtigste Kakaoproduzent. Laut Medienberichten könnte die Ernte im laufenden Quartal fast 30% niedriger ausfallen als im Vorjahr. Ursache sind die ungünstigen Wetterbedingungen.
Die Sorgen am Kakaomarkt wurden zudem durch einen schlechten Start in die Haupterntesaison 2023/24 bestätigt. Denn die Kakaoanlieferungen an die Häfen der Elfenbeinküste lagen nach 29 Tagen im Oktober mit 225.700 Tonnen rund 24% niedriger als im Vorjahr.
Inzwischen hinterlassen die hohen Preise erste Bremsspuren bei der Nachfrage. Zahlen aus Nordamerika, Asien und Europa zeigen einen Rückgang der Verarbeitung in den vergangenen vier Quartalen um knapp 4% gegenüber dem Vorjahr an. Folglich könnte das für 2022/23 prognostizierte Angebotsdefizit geringer ausfallen als bislang angenommen.
FAZIT:
Der hohe Kakaopreis hinterlässt Spuren bei der kakaoverarbeitenden Industrie. Nach der kräftigen Rally bei Kakao steigt nun die Wahrscheinlichkeit für Gewinnmitnahmen. Quelle: Stefan Ziermann, Fuchs-Kapital.