Sie sind hier
Agrarrohstoffe: Der Kaffeepreis schlägt Kapriolen
Am Kaffeemarkt geht es volatil zu. Mitte Juli fiel der Preis für ein Pfund Kaffee unter die Marke von 200 US-Cents und handelte mit rund 194 US-Cent je Pfund zwischenzeitlich auf einem Zehn-Monats-Tief. Inzwischen nimmt Kaffee wieder den Widerstandsbereich um 220 US-Cent je Pfund ins Visier. Gelingt der Sprung über dieses wichtige technische Widerstandsniveau, dürften die Kaffeepreise dynamisch weiter steigen. Erst im Kursbereich um 240 US-Cent je Pfund wartet dann die nächste Hürde.
Aus fundamentaler Sicht ist die Lage auf dem Kaffeemarkt derzeit nicht eindeutig. Die Prognosen für die diesjährige Ernte in Brasilien liegen deutlich auseinander. Das Beratungsunternehmen Safras & Mercado erwartet 61,1 Millionen Sack. Das US-Landwirtschaftsministerium USDA hingegen schätzt die Erntemenge auf 64,3 Millionen Sack.
Deutlich skeptischer zeigt sich die brasilianische Regierung. Diese geht von nur 53,4 Millionen Sack aus. Für ein Hochertragsjahr wäre dies eine vergleichsweise geringe Erntemenge. Jüngsten Erhebungen von Safras & Mercado zufolge, wurden bis zum 26. Juli etwa drei Viertel der brasilianischen Kaffeeernte eingebracht. Dies ist nicht nur etwas weniger als vor einem Jahr (77 %), sondern bleibt auch hinter dem Fünfjahresschnitt von 80 % zurück.
Wer es genau wissen will, hört sich aber wohl am besten an der „Basis“ um. Brasilianische Kaffeebauern berichten indes davon, dass die Erntemengen geringer seien, als von ihnen erwartet. Damit bestätigen sie die eher pessimistischen Prognosen zur diesjährigen Kaffee-Ernte.
FAZIT:
Der Kaffeepreis nimmt das Widerstandsniveau um 220 US-Cent je Pfund ins Visier und dürfte bei einem nachhaltigen Ausbruch über diese Marke schnell weiter steigen. Mit einem ungehebelten Kaffee-ETC (Beispiel ISIN: DE 000 A0K RJT 2) können Anleger dem Preistrend folgen. Quelle: Stefan Ziermann, Fuchs-Kapital.