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Agrarrohstoffe: Kakao - Sinkender Schoko-Hunger
Am Kakaomarkt herrscht momentan Flaute. Der Preis für den Schokoladengrundstoff sank vor wenigen Tagen auf rund 2.000 US-Dollar je Tonne und damit auf den tiefsten Stand seit rund einem Jahr. Aus technischer Sicht kommt dem Preisbereich um 2.000 Dollar eine hohe Bedeutung zu. Seit Juli 2019 drehte der Kakaopreis an dieser Stelle bereits fünfmal wieder nach oben.
Nachrichten über eine schwache US-Schokoladennachfrage drückten zuletzt auf die Stimmung. Jüngsten Erhebungen zufolge ist das Volumen der in den USA verkauften Schokoprodukte in den 13 Wochen bis zum 12. Juni im Jahresvergleich um 1,5% gesunken. Auch ging die Kakaovermahlung im zweiten Quartal um 2,5% zurück. Auf der anderen Seite berichtet einer der weltweit führenden Schokoladenproduzenten – Barry Callebaut – dass seine Schokoladenverkäufe in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahrs 2021/22 um 9,1% gestiegen sind.
Jüngsten Studien der International Cocoa Organization (ICCO) dürfte die weltweite Kakaoproduktion 2021/22 von einem Rekordwert von 5,226 MMT im Vorjahr um 5,2 Prozent im Jahresvergleich auf 4,955 MMT sinken. Allerdings dürfte der globale Kakaomarkt von einem Überschuss von 215.000 MMT in 2020/21 nun in ein Defizit von 181.000 Tonnen fallen. Auch Meldungen aus Nigeria, dem viertgrößten Kakaoproduzentenland der Welt, dürften mittelfristig die Preise stützen. Demnach gingen die Kakaoexporte Nigerias im Mai um 46% auf 12.497 Tonnen zurück.
FAZIT:
Der Kakaopreis ist an einem technisch interessanten Level angekommen. Die fundamentale Marktlage spricht für mittelfristig steigende Preise. Anleger, die von steigenden Kakaon-Ntierungen profitieren wollen, legen sich mit Kauforders um 2.000 US-Dollar je Tonne auf die Lauer. Ein ungehebeltes Kakao-ETC finden Sie unter der ISIN: JE 00B 2QX ZK1 0. Quelle: Stefan Ziermann, Fuchs-Kapital.