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Analyse von US-Marktführer Tyson Foods
Die Aktie von Tyson Foods (hier die A-Aktie/Class A) könnte einen Blick wert sein. Hier wird die A-Aktie, die mit einem hohen Handelsvolumen an der New Yorker Wertpapierbörse „NYSE“ gehandelt wird näher vorgestellt. Insgesamt ist das Grundkapital in 291.539.008 A-Aktien und 70.010.355 B-Aktien eingeteile, die jeweils einen Nennwert von 0,10 US-Dollar aufweisen. Verwechseln kann man beide Aktien nicht, denn die B-Aktie ist nicht für den allgemeinen Börsenhandel registriert. Man kann B-Aktien jedoch in A-Aktien wandeln.
Das Unternehmen Tyson Foods
Das Unternehmen Tyson Foods ist eines der globalen Schwergewichte, wenn es sich um die Herstellung und Vermarktung von Fleisch (Huhn, Schwein und Rind) dreht. Der Konzern wurde im Jahr 1935 von John W. Tyson gegründet und wuchs über drei Generationen familiärer Führung zur heutigen Größe heran. Tyson Foods hat seinen Sitz in Springdale im US-Bundesstaat Arkansas und führt derzeit rund 139.000 Mitarbeiter in den Büchern. Das Unternehmen produziert rund 20 Prozent des in den USA konsumierten Rindfleischs, Schweinefleischs und Hühnerfleischs und vertreibt die Produkte mittels in den USA bestens bekannter Konzernmarken.
Das Unternehmensportfolio weist insgesamt ein breites Leistungsspektrum von Dienstleistungen, Produkten und Marken auf, zum Beispiel sind Tyson Foods die Marken „Tyson“, „Jimmy Dean“, „Hillshire Farm“, „Hillshire Snacking“, „Ball Park“, „Wrigth“, „Aidells“, „ibp – Trusted Excellence“, „Raised and Rooted“, „Open Prairie Natural Meats“, und „State Fair“ zuzuordnen.
Im Geschäftsjahr 2021 entstanden übrigens rund 37 Prozent aller Umsätze im Fleischsegment „Rind“, 29 Prozent im Bereich „Huhn“, 19 Prozent im Bereich vorbereiteter Mahlzeiten, 11 Prozent im Bereich „Schwein“ und rund 4 Prozent im Bereich „Internationales/Andere“. Rund 47 Prozent aller Produkte werden im Einzelhandel vertrieben, 29 Prozent werden durch Food-Services, 14 Prozent international und 10 Prozent in der Industrie und anderen Sektoren vertrieben. Die genauen Angaben des Warenumschlags und der Produktionsmengen sind sicherlich nichts für schwache Gemüte und schon gar nichts für Vegetarier und Veganer.
Um sich die Produktionsmengen der Fabriken des Konzerns etwas vorstellen zu können, muss man sich die Anzahl der Rinder, Schweine, Hühner und produzierten Mahlzeiten schon etwas exakter ansehen. Pro Woche werden in 14 Fabriken 155.000 Rinder, in 7 Fabriken 469.000 Schweine, in 186 Betrieben rund 47 Millionen Hühner verarbeitet und in 34 Fabriken etwa 73 Millionen Mahlzeiten produziert.
Tyson Foods – der Blick in die Jahreszahlen
Die Geschäftsberichte der letzten Jahre von Tyson Foods zeigen, wie konsequent der Konzern Werte auch in schwierigen Zeiten generieren kann – die Dividende konnte für das Geschäftsjahr 2021 von zuvor 1,71 US-Dollar auf 1,79 US-Dollar einmal mehr erhöht werden. Jahr über Jahr konnte die Dividende erhöht werden. Im Geschäftsjahr 2019 wurden Dividendenzahlungen in Höhe von 537 Millionen US-Dollar geleistet, in 2020 waren es schon 601 Millionen US-Dollar und in 2021 636 Millionen US-Dollar.
Betrachtet man sich zum Vergleich die Jahreszahlen der letzten Geschäftsjahre, so kann man bereits gleich zu Anfang auf die ordentlichen Umsatzsteigerungen verweisen. In 2019 publizierte der Konzern einen Umsatz von 42,405 Milliarden US-Dollar, in 2020 waren es 43,185 Milliarden US-Dollar und in 2021 bereits 47,049 Milliarden US-Dollar. Das den Tyson-Aktionären zuzurechnende Ergebnis nach Steuern lag in 2019 bei 1,980 Milliarden US-Dollar, in 2020 bei 2,061 Milliarden US-Dollar und in 2021 bei 3,047 Milliarden US-Dollar. Das EPS betrug in 2019 5,56 US-Dollar, in 2020 5,79 US-Dollar und in 2021 8,57 US-Dollar (unverwässert).
Zum Ausblick: Die Konzernführung plant im Rahmen eines im Geschäftsjahr 2022 neu aufgelegten Produktivitätsprogramms Einsparungen in Höhe von rund einer Milliarde US-Dollar bis zum Ende des Fiskaljahres 2024. Allein im Fiskaljahr 2022 plant man bereits mit Optimierungen, um über 400 Millionen US-Dollar einsparen zu können. Derzeit befindet man sich Konzerngaben zufolge damit auf Kurs, wie man es noch im Rahmen der Vorlage der letzten Quartalszahlen mitteilte.
Im Bereich „Rind“ geht man von einer gesteigerten US-Produktion von einem Prozentpunkt in 2022 aus, die adjustierte operative Marge dürfte in einer Spanne von 11 bis 13 Prozent liegen. Im Bereich „Schwein“ könnte die US-Produktion um rund 3 Prozent abnehmen, die adjustierte operative Marge dürfte in einer Spanne von 5 bis 7 Prozent eintreffen. Im Bereich „Huhn“ könnte die US-Produktion um einen Prozentpunkt höher ausfallen, die adjustierte operative Marge dürfte in einer Spanne von 5 bis 7 Prozent liegen.
Im Bereich „Präparierte Mahlzeiten“ wäre mit einer Marge von 8 bis 10 Prozent zu rechnen. Insgesamt prognostiziert die Konzernführung einen 2022er-Umsatz im Bereich von 52 bis 54 Milliarden US-Dollar. Den derzeitigen Konsensschätzungen zufolge könnte das EBIT in 2022 bei etwa 4,65 Milliarden US-Dollar und der Gewinn je Aktie bei 9,19 eintreffen, was Raum für eine weitere Dividendenanhebung ließe.
Am Montag, den 08. August 2022 werden die aktuellen Quartalsergebnisse für das dritte Quartal 2022 erwartet (bei Tyson Foods entspricht das Geschäftsjahr nicht dem Kalenderjahr und man bilanziert jeweils zum Beginn des Oktobers eines jeden Jahres). Die Konsensschätzungen sehen aktuell ein EPS von 1,88 US-Dollar.
Analysteneinstufungen – Tyson Foods könnte noch Potenzial haben
Viele Analystenstimmen gibt es derzeit nicht gerade zum Wertpapier von Tyson Foods, doch zumindest könnten die Ratings der letzten Monate seit Jahresbeginn helfen, die Marschrichtung etwas besser einzuordnen. Die Analysten von Piper Sandler vergaben parallel zum Votum „underweight“ ein Kursziel von 79,00 US-Dollar und revidierten ihre Einschätzungen somit etwas nach unten. Die Experten von BMO Capital stuften die Aktie mit „market-perform“ ein und sahen ein Kursziel von 99,00 US-Dollar. Die britische Investmentbank Barclays riet zu „overweight“ und einem Ziel von 100,00 US-Dollar. Die Experten von Stephens & Co. vergaben das Votum „overweight“ mit dem Ziel 115,00 US-Dollar.
Die Analysten von JPMorgan Chase & Co.rieten zu „neutral“ mit dem Ziel von 91,00 US-Dollar und die der Bank of America zu „neutral“ mit dem Ziel von 100,00 US-Dollar. Die Experten der Credit Suisse votierten mit „neutral“ und sahen ein Kursziel von 100,00 US-Dollar. Das Durchschnittskursziel dieser sieben Analysen liegt bei 97,71 US-Dollar. Das Wertpapier ging zum Ziepunkt dieser Analyse mit einem Kurs von 87,56 US-Dollar an der New Yorker Wertpapierbörse NYSE (New York Stock Exchange) aus dem Handel. Rein auf das Durchschnittskursziel bezogen wäre demnach Potenzial abzuleiten.
Tyson Foods – die Aktie im Chartcheck
Die vorliegende Analyse der Aktie von Tyson Foods erfolgt im Tageschartbild und bezieht sich auf den Kurs an der New York Stock Exchange – NYSE in US-Dollar. Die nächsten Kursziele für die Bullen und Bären könnten unter Zuhilfenahme einer Fibonacci-Analyse näher definiert werden.
Ausgehend vom letzten Hoch des 08. Februar 2022 von 100,72 US-Dollar bis zum jüngsten Zwischentief des 14. Juli 2022 bei 80,88 US-Dollar, wären zunächst die Ziele zur Oberseite näher zu beleuchten. Die Widerstände fänden sich demnach bei den Marken von 88,44 US-Dollar (0.382%), 90,80 US-Dollar (0.500%), 93,14 US-Dollar (0.618%) und 96,04 US-Dollar (0.764%). Zur Unterseite wären 85,56 US-Dollar (0.236%) und 80,88 US-Dollar (0.00%) als Unterstützungsbereiche in Betracht zu ziehen. Ein Kurszielbereich zur Oberseite wäre im Dunstkreis der Abwärtstrendlinie in Kombination mit dem 0.764prozentigen Fibonacci-Retracement abzuleiten. Dies würde auch zum Durchschnittskursziel der Investmentbanken passen. Zur Unterseite käme ein nochmaliger Test des Verlaufstiefs von 80,88 US-Dollar in Frage.
Dem Chartbild wurde hier die beiden exponentiell gleitenden Durschnitte (EMAs) hinzugefügt. Die EMA100 wird in blauer Farbe und die EMA200 in roter Farbe dargestellt. Der Oszillator „Relative-Strength-Index“ (RSI) indizierte zum Zeitpunkt dieser Analyse mit rund 61 Punkten eine noch neutrale Marktverfassung.
Quelle: 2022, Traders Leadership Council.