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Ayden N.V. - ein EuroStoxx50 im Crash-Modus

Das Unternehmen „Adyen N.V.“ ist ein niederländischer Finanzdienstleister oder genauer bezeichnet „eine globale Finanztechnologieplattform“. Das Unternehmen hat weit über 3.000 Mitarbeiter in 27 Büros weltweit. Mittel seiner Technologie ermöglicht Adyen Zahlungsabläufe online, mobil und auch direkt in den geschäften (POS – Point of Sale).

Graphical display of Ayden

Zahlungsvolumina in Milliardenhöhe

Im Geschäftsjahr 2022 wickelte Adyen Zahlungsvolumina in Höhe von rund 767,5 Milliarden Euro ab. Zu den Kunden von Adyen zählen unter anderem Facebook, HelloFresh, Booking.com, Linkedin, Shein, Spotify und Uber Technologies, aber auch FlixBus, Levi´s, L´Occitane en Provence, Electrolux, Tory Burch und Lush. Zu den Technologiepartnern von Adyen gehört das „Who-is-Who“ der Branche, wie zum Beispiel LS Retail, Oracle Retail, Microsoft Dynamics 365, Cegid, Retail pro, MI9 Retail, Aptos, Flooid und Salesforce. Auch Plattformen und Marktplätze nutzen die Dienste von Adyen, wie zum Beispiel „ebay“, „Vinted“, „Oracle“, „Lightspeed“, „Revel Systems“ oder auch „Wix“. Auch Ketten wie „McDonald´s“ oder „Dunkin“ nutzen die Dienste von Adyen.

Hotelgruppen wie Kempinski, Belmond, B&B, Louvre Hotels und mehr nutzen die Bezahl- und Abrechnungs-Lösungen von Adyen. Viele weitere Konzerne nutzen Adyen-Dienste, wie KLM, L´Oréal, Mango, Microsoft, Gap, Groupon, Etsy, Svarovski, Wise oder Evernote. Das alles lässt sich beliebig fortschreiben. Damit dürfte vor allem eines klar sein, nämlich die Größe und breite Verankerung von Adyen im Jahr 2023. Die Aktie kann mittels der ISIN „NL0012969182“ gefunden werden und ist unter anderem in bekannte, hochliquide Aktienindizes wie den Amsterdamer AEX-Index und vor allem den wesentlich bekannteren EuroStoxx50 eingebunden. Adyen ist kein kleiner Wert – auch nach dem Crash kommt das Unternehmen an der Euronext Amsterdam noch auf eine Marktkapitalisierung von 27,04 Milliarden Euro. Der Konzern hat seinen Sitz in Amsterdam in den Niederlanden.

Schreck in Halbjahreszahlen H1/2023

Adyen konnte in den letzten Jahren beachtlich wachsen, die Umsätze, das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit und auch die Überschüsse konnten Jahr für Jahr konsequent gesteigert werden. Im Geschäftsjahr 2021 konnte Adyen einen Umsatz von 5,995 Milliarden Euro ausweisen, in 2022 waren es bereits 8,936 Milliarden Euro. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit betrug in 2021 580,847 Millionen Euro, in 2022 waren es 719,939 Millionen Euro. Der Überschuss im Geschäftsjahr 2021 wurde mit 469,717 Millionen Euro und für 2022 mit 564,139 Millionen Euro testiert. Das EPS auf vollverwässerter Basis betrug in 2021 15,31 Euro und in 2022 18,17 Euro.

Mit der Vorlage der Halbjahreszahlen H1/2023 kam dann der Schreck – das Wachstum verlangsamte sich im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 merklich, vor allem das EBITDA sank aufgrund höherer Kosten für die Belegschaft und der Überschuss wurde für den Vergleichszeitraum nur wenig verändert ausgewiesen.

Im ersten Halbjahr 2023 wurde ein Nettoumsatz von 739,107 Millionen Euro ausgewiesen, im ersten Halbjahr 2022 waren es 608,529 Millionen Euro. Besonders auf der Ausgabenseite fielen doch erhebliche Veränderungen auf. Adyen gab im ersten Halbjahr 2022 rund 133,9 Millionen Euro für Mitarbeiter aus, im ersten Halbjahr 2023 stieg diese Summe auf 247,310 Millionen Euro an. Auch für die Bereiche Sozialversicherungen und Pensionen stiegen die Kosten im Vergleichszeitraum von 23,561 Millionen auf 38,638 Millionen Euro an. Das EBITDA fiel von H1/2022 mit 356,256 Millionen Euro auf 320,017 Millionen Euro in H1/2023 zurück. Die EBITDA-Marge fiel in diesem Zeitraum von 59 Prozent auf 43 Prozent. Der den Aktionären zurechenbare Überschuss im ersten Halbjahr 2022 betrug 285,792 Millionen Euro. Im ersten Halbjahr konnte dieser Überschuss nicht gesteigert werden, sondern nahm auf 285,365 Millionen Euro minimal ab. Auf vollverwässerter Basis betrug das EPS in H1/2022 9,09 Euro, in H1/2023 waren es 9,07 Euro. Man darf gespannt sein, ob Adyen dazu in der Lage ist, den 2022er-EPS-Wert auf vollverwässerter Basis in Höhe von 18,17 Euro zu halten.

Analystenstimmen – besteht Erholungspotenzial?

Die Aktie von Adyen N.V. legte in der abgelaufenen Handelswoche eine enorme Talfahrt hin, im Rahmen der Vorlage der Halbjahreszahlen erlitt das Wertpapier am Donnerstag, den 17. August 2023 einen fulminanten Crash – die Aktie verlor diesem Tag fast 40 Prozent an Wert. Am Freitag, den 18. August 2023 setzte sich der Abverkauf noch etwas fort – die Aktie schloss an der Heimatbörse Euronext Amsterdam 2,94 Prozent und schloss mit 872,00 Euro. Noch zum Wochenbeginn notierte die Aktie deutlich oberhalb von 1.500 Euro. Das 52-Wochehoch lag bei 1.763,80 Euro, das 52-Wochentief lag bei 838,50 Euro.

In den letzten Monaten gab es zahlreiche Analysteneinstufungen, doch aufgrund der jüngsten Entwicklung rund um die Vorlage der Halbjahreszahlen wäre lediglich die neuesten Einschätzungen heranzuziehen. Adyen hatte zum dritten Mal in Folge die Erwartungen der Analysten verfehlt. Die Experten von Jefferies rieten zu „hold“ und reduzierten das Kursziel merklich auf 850,00 Euro (zuvor „buy“ mit einem Ziel von 1983,00 Euro). Die Credit Suisse vergab das Votum „outperform“ mit einem Ziel von 1.100 Euro (zuvor votierte man mit „outperform“ und einem Ziel von 1.800,00 Euro). Die Experten von Deutsche Bank Research rieten weiterhin zu „buy“, reduzierten ihr Kursziel aber von zuvor 1.750,00 Euro auf 1.325,00 Euro.

Die Experten von J.P. Morgan votierten unverändert mit „overweight“, senkten das Kursziel aber von zuvor 1.850,00 Euro auf 1.500,00 Euro ab. Die Analysten von Barclays senkten das Ziel von 1.600,00 Euro auf 1.150,00 Euro ab, blieben jedoch bei ihrem Votum „equal weight“. Die Experten von Berenberg votierten mit „hold“ und vergeben ein Ziel von 1.095,00 Euro (zuvor „buy“ mit einem Ziel von 1.950,00 Euro). Die Experten der UBS behielten ihre Einstufung „neutral“ und ihr Kursziel von 1.641,00 Euro weiterhin bei. Das Durchschnittskursziel dieser sieben aktuellen Analysen läge demnach bei 1.237,29 Euro. Dies könnte folglich zumindest für Erholungspotenzial sprechen.

Adyen N.V. – wie sieht die Aktie charttechnisch aus?

Die vorliegende Analyse der Aktie von Adyen N.V. erfolgt im Tageschartbild – als Referenz wird der Kurs via Euronext Amsterdam (Heimatbörse) herangezogen. Um die nächsten Ziele für die Bullen und Bären näher technisch ermitteln zu können, wäre auf eine Fibonacci-Analyse abzustellen. Die jeweiligen Fibonacci-Retracements und Fibonacci-Projektionen wären dann zur Ermittlung der Ziele zur Ober- und Unterseite heranzuziehen.

Graphical display of Ayden chart

Ausgehend vom letzten Zwischentief des 16. Juni 2022 von 1.148,00 Euro bis zum Zwischenhoch des 11. August 2022 von 1.893,00 Euro, wären die nächsten Widerstände bei den Marken von 972,20 Euro (1.236 Prozent), 1.148,00 Euro (1.00 Prozent), 1.323,80 Euro (0.764 Prozent), 1.432,60 Euro (0.618%), 1.520,60 Euro (0.50%) und 1.608,40 Euro (0.382%) abzuleiten. Die nächsten Unterstützungsbereiche wären bei 863,40 Euro (1.382 Prozent), 687,60 Euro (1.618%) und 578,80 Euro (1.764 Prozent) zu ermitteln. Der Blick auf den Relative-Strength-Index (RSI) verrät mit 13,50 Punkten eine derzeit extrem überverkaufte Marktverfassung. Dem Chartbild wurden hier noch die beiden EMAs hinzugefügt (EMA100 in blau und EMA200 in rot).

Autor: Dirk Friczewsky


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