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Börse – Bankenpräsident warnt vor neuer Facebook-Währung
Juli 2019. Die Facebook-Kohle könnte die Bankenwelt, wie wir sie kennen, bedrohen. Davor warnt Hans-Walter Peters, Präsident des Bankenverbandes. Er sieht in der Facebook-Währung Libra eine Bedrohung für Zentralbanken und Politik. Peters macht jedoch klar, dass zu diesem Thema noch nicht das letzte Wort gesprochen ist: „Ich bin skeptisch, ob Libra wirklich kommt. Es muss klar sein, dass für Libra dieselben Regeln gelten wie für Banken – zum Beispiel bei Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung.“ Dies alles sei bereits durch Banken gewährleistet. Denn: Diese schützten ihre Kunden mit der gesetzlichen und freiwilligen Einlagensicherung.
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Einen Hauptschuldigen für die aktuelle Lage der Banken hat Peters schon gefunden: Der Politik warf er vor, die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen und deutschen Banken erheblich einzuschränken. „Die Banken brauchen das Geld eigentlich dringend für Zukunftsausgaben, um etwa in Restrukturierung und Digitalisierung investieren zu können. Das ist fatal. Wir müssen massiv umdenken.“ Und: „Auch die Politik ist gefragt, mehr für einen europäischen, einen digitalen Finanzbinnenmarkt zu tun.“
Besser laufe es in Amerika: Dort habe man aus der Finanzkrise 2008 eine wichtige Lehre gezogen: „Wir brauchen starke, wettbewerbsfähige Banken, um die Wirtschaft zu stützen und zu stärken.“ In Europa dagegen würden die Banken immer schärfer reguliert, ohne dass ihre Leistungsfähigkeit berücksichtigt werde.Peters forderte: „Die Politik muss die Fesseln lösen.“
Der Bankenverband werde das Gespräch mit der neuen EU-Kommission suchen. In den vergangenen Jahren hätten die Banken in Brüssel zu wenig Gehör gefunden. „Wir brauchen starke Banken in Europa und Deutschland. Wir werden weitere Fusionen im europäischen Bankensektor erleben, wenn wir den Amerikanern irgendetwas entgegensetzen wollen. Deshalb brauchen wir auch die europäische Bankenunion.“
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