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Börse: Aktien rauf, Anleihen stehen Kopf
Die Aktienmärkte fahren im Modus „Risk-on“ weiter. Die Indizes setzen ihre Klettertour fort. Der Dax peilt weiterhin das Jahreshoch an. Auch Dow und S&P 500 steigen, die Nasdaq zieht ebenfalls hoch und steht vor dem Sprung über 12.000 Punkte. Gelingt der, hat der Index locker Luft bis 13.000 Punkte nach oben. Anleger könnten darauf mit einem Nasdaq-ETF setzen (z.B. ISIN: IE 00B 53S ZB19 oder IE 003 207 701 2).
Bemerkenswert beim Blick auf die globalen Börsen ist die relativ stärkere Entwicklung der europäischen Indizes. Auch auf dem alten Kontinent werden die Rezessions-Sorgen nun schwungvoll aus dem Markt genommen. Die relativ stärkere Kursentwicklung rührt offenbar daher, dass für Europa eine deutlich negativere Wirtschaftsentwicklung als in den USA erwartet wurde. Vor dem Hintergrund der Energiepreisentwicklung ist das auch plausibel gewesen.
An eine Rezession glauben am Aktien-Markt aber derzeit immer weniger Händler. Unterstützt wird der Optimismus von den jüngsten US-Konjunkturzahlen. Sowohl die US-Arbeitsmarktzahlen als auch die gemeldeten Einzelhandelsumsätze in Übersee zeigen, dass die US-Konjunktur weiter rund läuft. Offenbar ist die Wirtschaft in den USA sehr resilient und das Bild in den Unternehmen hellt sich trotz der Zinssteigerungen auf.
Die Unternehmen haben den Zinsanstieg bisher gut verkraftet. Aus dieser Beobachtung leiten die Aktienhändler ab, dass die Firmen auch die weiteren Zinsanhebungen gut abfedern werden. Ob das so ist, bleibt noch abzuwarten. Denn Zinserhöhungen wirken sehr langsam, mit etlichen Monaten Verzögerung. Selbst die US-Notenbank gab jüngst zu bedenken, dass ein großer Teil ihrer Zinsschritte noch nicht in der Wirtschaft angekommen ist.
Diese Aussage passt dann auch vielleicht wieder zum Bild am Anleihenmarkt. Denn dort ist die Zinsstruktur nach wie vor invers. Die Inversion hat sich zuletzt sogar noch ein Stück vergrößert. Eine „auf den Kopf gestellte“ Zinsstruktur, mit höheren Kurz- als langfristigen Zinsen ist eigentlich ein recht guter Rezessions-Indikator. Die Aktienmärkte ignorieren das bisher.
Auch der Ölpreis mahnt uns eher zur Vorsicht. Denn in den USA ging der Verbrauch zuletzt spürbar zurück. Auch das passt nicht so recht zu einer dauerhaft starken Konjunktur. Schließlich ziehen die Kryptowährungen sportlich an (FD vom 03.02.). Das passt zu den Spekulationen über einen bevorstehenden Zins-Peak. Der allerdings passt nicht zu den Aussichten auf eine starke Konjunkturentwicklung. Zu der passen allerdings wieder die fallenden Notierungen von Gold und Silber. Offenbar schichten Anleger aus diesen sicheren Häfen wieder ins Risiko um.
FAZIT:
Für uns sind die aktuellen Börsen weiterhin rätselhaft. Es gibt etliche Indikatoren, die derzeit nicht gut zusammenpassen und ein klares Bild ergeben. Das ist für uns ein Risiko-Indikator. Die Börsen bleiben kurzfristig aber dennoch im Aufschwung-Modus und Anleger bleiben mit Stopp-Limiten investiert, so lange die Party läuft. Quelle: Fuchs-Kapital.