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Börse: Rezessions-Risiko ausgeblendet

An der Börse verschiebt sich der Fokus der Anleger von der Zins- zur Konjunkturseite. Denn mit Blick auf die Zinsen scheint sich die Mehrheit der Anleger und Investoren sicher zu sein: Der Zinsgipfel in den USA ist erreicht. So jedenfalls ist die dominierende Interpretation nach dem Notenbanktreffen in Jackson Hole.

Die Mehrheit der Anleger geht weiter davon aus, dass die Inflation zurück geht und die US-Notenbank die Zinsen nicht weiter anheben wird. Erstaunlich ist, dass diese Ansicht dominiert, obwohl die US-Inflationsrate zuletzt sogar wieder gestiegen ist (Juli +3,2%, zuvor 3,0%).

Ein ähnliches Inflationsbild sehen wir in Europa, voran in Deutschland. Hierzulande dürfte die Inflation im August bei 6,4% gelegen haben. Das ist einen Tick über den Erwartungen der Analysten und den Hoffnungen der Zentralbanker. Ein dynamischer Inflationsrückgang sieht anders aus. So langsam mehren sich die Stimmen, die davor warnen, dass die Inflation noch länger auf einem hohen Niveau verharren wird – eine Erwartung, die FUCHS schon lange und gut begründet hatte.

Während die Zinserwartungen am Markt klar sind, vernehmen wir konjunkturelle Diskussionen. Die Händler und Anleger gehen davon aus, dass sich die Konjunktur insbesondere in Europa nicht gut entwickeln wird. Das liegt auch an der (noch) leichten Rezession in Deutschland. Aber auch für die USA hören wir vermehrt Stimmen, die auf eine Abkühlung am Markt hinweisen. Diese Unsicherheit mit Blick auf die Konjunktur haben auch die Notenbanker bei ihrem Treffen in Jackson Hole mit ihren ambivalenten Statements bestätigt.

Eine Konjunkturabkühlung wird von den meisten Anleger sogar als positiv gesehen. Denn sie würde den Inflationsdruck senken - und das würde gut ins Bild der Notenbanken passen. Darum wird gerade „jede Regung der Konjunktur auf die geldpolitische Waagschale gelegt“, so eine Analyse von CMC.

Das Risiko liegt darin, dass es nicht bei einer Abkühlung bleiben könnte. Steht uns konjunkturell ein kalter Winter bevor, werden sich auch die Börsenkurse tiefrot einfärben. Denn wenn in einer längeren oder tieferen Rezession die Gewinne zusammenschmelzen, werden Aktien plötzlich schnell teuer. Dass die Notenbanken dann wieder parat stehen, halten wir nicht für sicher. Zumal Zinssenkungen zwar ein wenig Entlastung bringen könnten, aber nicht schnell die strukturellen Ursachen einer Rezession beheben (ausführlich dazu: Anlagechancen 2023 „Den Anlagewinter überstehen“).

FAZIT:

Der September könnte angesichts der ambivalenten Daten und Unsicherheiten ein sehr unruhiger Monat werden. Historisch gehört er zu den schlechtesten Börsenmonaten. Die Range im DAX (15.700 - 16.400) ist weiter intakt. Wir warten daher weiter ab, orientieren uns stärker an technischen Signalen und steigen nur selektiv am unteren Ende der Range ein. Quelle: Fuchs Kapital, Fuchs-Kapital.


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