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DAX und DOW – Bärenmarktrally läuft aus

(Januar 2019) Die Märkte warten auf die nächsten bewegenden fundamenalen Impulse. Weder bei den Brexitverhandlungen noch im Zollstreit zwischen den USA und China geht es aktuell substanziell voran. Der Shutdown in den USA bremst die Konjunktur bereits. Vor allem aber wird die Datenlage an den Märkten immer dünner, weil auch etliche Statistikbehörden derzeit nicht arbeiten. Wird der Shutdown beendet, wird das alles zwar wieder aufgeholt. Momentan ist die USA aber etwas langsamer und teilweise im Blindflug unterwegs.

Parallel dazu verarbeiten die Märkte gerade die Abwärtsrevisionen für die Konjunkturerwartungen. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hatte seine Wachstumsprognose für die Weltwirtschaft leicht auf +3,5% zurückgenommen. Der Ausblick für die USA (+2,5%) und für China (+6,2%) blieben aber konstant.  Ohnehin steuert China der konjunkturellen Abkühlung mit steigenen Staatsausgaben entgegen.


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Vor diesem Hintergrund ist die jüngste Stabilität der Börse trügerisch. Der Absturz vom Jahresende wird aktuell zwar kräftig nach oben korrigiert. Entwarnung bedeutet das aber noch nicht. Die meisten Fundamentaldaten scheinen ihre Höhepunkte überschritten zu haben und trüben sich ein. Das bedeutet, dass die Konjunkturdynamik nachlassen wird. Dem gegenüber sind die Aktienkurse – voran die in den USA mit einem Schiller-KGV von gut 26 – weiterhin ambitioniert bewertet.

Darauf hat auch Greg Jensen, Chefanlagestratege des weltgrößten Hedgefonds Bridgewater, gerade noch einmal hingewiesen. Jensen hält sämtliche Gewinnschätzungen für die US-Unternehmen für zu hoch. Zudem werde die US-Notenbank weiter für Gegenwind an den Märkten sorgen. Aufgrund dieser „Großwetterlage“ ist der Ausblick für die Börsen bei Bridgewater mittelfristig nach unten auf neue Tiefs gerichtet. Die in der nächsten Woche anstehenden US-Unternehmensdaten insbesondere aus dem Tech-Segment werden eine nähere Orientierung geben. Erste Warnschüsse aus der Branche, die als Frühindikator für die Konjunktur gilt, gab es bereits (Apple, heute Texas Instruments).

Die jüngste Kursentwicklung ist eine Bärenmarkt-rally. Die hat ihre ersten technischen Kursziele aber bereits erreicht. Im DAX lag das erste Ziel bei 11.200 Punkten. Das nächste technische Kursziel sind 11.500 Zähler. Im Dow ist das Bild ähnlich. Das erste technische Kursziel des jüngsten Einbruchs lag bei 24.200 Punkten, das nächste bei 25.200 Zählern. Diese Marken dürften – auch angeschoben von den schnellen trendfolgenden automatischen Handelssystemen – angepeilt werden. An den genannten Marken stoßen die Kurse aber wieder an übergeordnete Widerstände. Quelle: Stefan Ziermann, Fuchs-Kapital

Die Europäische Zentralbank (EZB) ließ die Zinsen heute (Donnerstag) bei Null. Angesichts der wachsenden Konjunkturrisiken deutete die EZB eine sehr verhaltene Zins-Gangart an.

FAZIT
Die Bärenmarktrally läuft noch, aber sie läuft schon wieder aus. Der DAX hat noch ein wenig Luft bis 11.500 Zähler. Nutzen Sie die Aufwärtsbewegung für Verkäufe und um Risiko aus dem Depot zu nehmen (z. B. per Stoppkursen).


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