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DAX und DOW – Börse: Impfstoff-Hoffnungen und Lockdown-Sorge
November 2020. Der DAX wird in der kommenden Woche ins Rampenlicht rücken. Ab Montag will die Deutsche Börse die Ergebnisse ihrer Konsultationen zur Index-Erweiterung veröffentlichen. Sie wissen, dass eine Erweiterung des DAX 30 auf 40 Unternehmen diskutiert wird. Dazu wurden über 600 Großanleger und institutionelle Investoren befragt. Deren Antworten werden von der Deutschen Börse nun ausgewertet.
Das Stimmungsbild dieser institutionellen Investoren zur DAX-Erweiterung ist gemischt. Eine große Revolution ist es dem Vernehmen nach nicht. Ob die deutsche Wirtschaft besser abgebildet wird und darüber hinaus eine größere Diversifizierung möglich ist, bleibt noch abzuwarten. Denn da der Index weiter aufgrund der Marktkapitalisierung gewichtet bleiben soll, wird es kaum größere Verschiebungen in der Branchengewichtung geben. Wir gehen aber fest davon aus, dass der DAX im kommenden Jahr um 10 Titel erweitert wird.
Spannend ist auch, was wir aus der CDU hören. In der Union machen sich Abgeordnete für eine kapitalgedeckte Rente stark. Demnach soll das bisherige Rentensystem in eine Mischform aus Umlage- und Kapitalanlageverfahren umgewandelt werden. Dem Vernehmen nach sollen 2,5% der in die Rentenversicherung eingezahlten Bruttolohnsumme in einen staatlichen Rentenfonds fließen. Das wären jährlich derzeit immerhin 32 Mrd. Euro. Dieses Geld soll – wie von anderen Staatsfonds auch – gewinnbringend investiert werden.
Die Aktienmärkte pendeln unterdessen zwischen Impfstoff-Hoffnungen und neuen Lockdown-Sorgen hin und her. Der Impfstoff-Impuls treibt die Aktienmärkte immer wieder nach oben, in Richtung der beiden Kursdeckel. Diese liegen im DAX bei 13.300 Zählern und im Dow bei 30.000 Punkten. Die insbesondere in den USA wieder aufkeimenden Lockdown-Sorgen – in den USA schließt New York wieder die Schulen – ziehen die Kurse dann aber wieder von den Höchstkursen weg ein Stück nach unten. Zudem warten die US-Märkte weiter auf das Corona-Stimulus-Paket.
An den Märkten ist zu beobachten, dass es trotz aller Bedenken keinen kräftigen Abwärtsdruck gibt. Geht es ein Stück nach unten, kommen sofort neue Käufer in den Markt. Vermutlich wird das bis mindestens zum Jahresende so bleiben. Die Börse ist weiter im Jahresendrally-Modus – auch wenn die Kursdeckel schwer abzuheben sind – und die Märkte daher auf aktuellem Niveau mit angezogener Handbremse fahren.
Beim Bitcoin geht die Rallye munter weiter. Der Kurs ist inzwischen auf fast 18.000 Euro für einen Bitcoin gestiegen. Die Nachricht, dass Paypal die Kryptowährung zulässt, treibt weiter an. Im Gegenzug steht der Goldpreis unter Druck. Aktuell notiert das als sicherer Hafen favorisierte Edelmetall bei 1.850 USD je Unze. Quelle: Stefan Ziermann, Fuchs-Kapital
FAZIT BÖRSE
Die Märkte bleiben kurzfristig korrekturanfällig. Wer engagiert ist, zieht Stopps nach. Wer den jüngsten Tauchgang zum taktischen Kauf genutzt hat, sollte Gewinne realisieren oder eng absichern. Neue Aufwärtsdynamik entsteht erst, wenn die Aktienmärkte die genannten Kursdeckel abheben.