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DAX und DOW – Börse: Klare Sicht
Juli 2021. Die entscheidenden Impulse kamen im zweiten Quartal wie erwartet von den Notenbanken und der Zinsseite her. Allerdings waren die Aussagen der US-Notenbank Fed weniger scharf als von uns erwartet. Darum war die Marktbewegung ebenfalls weniger deutlich als wir prognostiziert hatten. Parallel zu immer wieder nach oben anlaufenden US-Inflationsraten und steigenden Zinsen kamen die US-Börsen leicht unter Druck. Größere Abwärtsbewegungen hat die US-Notenbank jedoch mit ihrer bisher gut moderierten geldpolitischen Wende verhindert.
Die Fed hat den Märkten klare Sicht verschafft und Spekulationen über eine frühzeitige Zinswende den Wind aus den Segeln genommen. Zwar hat die US-Notenbank ihre geldpolitische Wende auf 2023 um ein Jahr nach vorn gezogen. Das bedeutet aber auch: Die Aktienbörsen brauchen vorher kein Eingreifen der Notenbank zu fürchten. Somit haben die Börsen noch gut 12 Monate klare Sicht auf unverändert niedrige Zinsen und reichlich Liquidität.
Die Botschaft scheint an den Märkten angekommen zu sein. Denn die US-Zinsen sind bereits wieder rückläufig und sogar unter 1,50% gefallen. Parallel dazu stehen der Gold- und Silberpreis leicht unter Druck, weil das Edelmetall als risiko-averse Anlage gerade weniger gefragt ist. Umgekehrt fließt das Geld vorsichtig in den Aktienmarkt zurück - insbesondere in die trendstarken und zinssensitiven Tech-Werte.
Die Fed hat ihre Position und Linie klar gemacht. Von der Europäischen Zentralbank (EZB) oder auch der Bank von Japan erwarten wir keine überraschenden Richtungswechsel. Die globalen Geldpolitiken bleiben also super-expansiv und die globale Konjunktur läuft rund. Die Notenbanken werden ihre jeweiligen Positionen auch bei eventuell weiter anziehenden Inflationsraten halten. Sie vertreten weiter die Meinung, dass dies ein kurzfristiges Phänomen bleiben wird. Das werden die Geldhüter mit Verweis auf die Rohstoffpreise begründen.
Strategisch bedeutet das: Die Börsenampeln stehen noch 12 Monate auf Grün. Geld bleibt billig, die Liquidität hoch und somit Aktien alternativlos. Die übergeordneten Aufwärtstrends sind weiter intakt und die Börsen streben neue Rekorde an. Favoriten bleiben Tech-Aktien mit einem großen Momentum. Hier wird die Luft erst entweichen, wenn Zinserhöhungen absehbar werden. Bei den Branchen favorisieren wir weiterhin dividendenstarke Versorger. Oben auf unserer Kaufliste bleiben aber auch Tourismus-Unternehmen, Infrastruktur-Aktien und Titel, die vom globalen Zug in Richtung Nachhaltigkeit und CO2-Reduktion profitieren. Außerdem halten wir Rohstoffe langfristig weiterhin für strategisch aussichtsreich.
Die Schwierigkeit für Anleger ist eher das taktische Timing. Hier rechnen wir weiter damit, dass die Märkte im handelsdünnen Sommer keine neue schwungvolle Rekord-Rally fahren. Unser kurzfristiges Szenario bleibt weiter eine Korrektur in Richtung der langfristigen Trends. Erst ab Mitte August rechnen wir wieder mit einem deutlich belebteren Handel und neuem großen Schwung nach oben.
FAZIT:
Aktien haben noch etwa ein Jahr eine klare Aufwärtsperspektive. Ein Einstieg um jeden Preis wird sich aber im Sommer nicht lohnen. Warten Sie geduldig auf Rücksetzer, die Sie dann zum Einstieg nutzen. Im DAX sehen wir gute Kaufkurse um 14.800 und 14.200 Punkte. Diese Niveaus sollten zum strategischen Einstieg und deutlichen Aufstocken genutzt werden.