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DAX und DOW – Börse: Steigende Skepsis

Oktober 2020. Die Luft an den internationalen Aktienmärkten wird spürbar dünner. Sehr eindrücklich ist dies am Kursverlauf der US-Börsen zu sehen. Der Dow Jones ist dicht an sein September-Hoch bei 28.700 Punkten herangeklettert. Von da aus ging es bis auf 27.100 Zähler runter. Auch die anderen beiden marktweisenden Indizes – S&P 500 und Nasdaq 100 – haben im vergangenen Monat eine beeindruckende Klettertour hingelegt. Auch sie sind nun stark korrekturgefährdet.

Die Rally der letzten Tage und Wochen findet keine uneingeschränkte Fortsetzung mehr. Vielmehr unterziehen Börsianer die Bewegungen an den Märkten nun einem Realitäts-Abgleich. Und dieser fällt nicht unbedingt zugunsten der Optimisten aus.



Zum einen scheinen die Märkten zu antizipieren, dass es ein weiteres US-Konjunkturprogramm gegen die Corona-Krise vor den Präsidentschaftswahlen im November wohl doch nicht geben wird. Zwar hatte US-Finanzminister Steven Mnuchin in dieser Woche noch einmal seine Bereitschaft zu weiteren Verhandlungen bekräftigt. Zugleich hält er eine Einigung mit den Demokraten vor dem Wahltermin für schwierig. Die Aussicht auf weitere Stimuli hatte die US-Börsen während der letzten Tage maßgeblich beflügelt.

Zum anderen lässt der schnelle Anstieg von Corona-Neuinfektionen auf der ganzen Welt neue Äng-ste bezüglich eines erneuten Lockdowns entstehen. Hinzu kommt, dass die noch junge Quartalsberichtssaison in den USA durchwachsene Signale liefert. Hier kristallisiert sich vor allem ein Muster heraus: Unternehmen, die die Erwartungen des Marktes nicht erfüllen, werden über Gebühr abgestraft, während die Kursaufschläge bei Firmen mit positiven Gewinnüberraschungen nicht mehr übermäßig hoch ausfallen.

Das zeigt unseres Erachtens deutlich, dass der Optimismus an den Börsen an manchen Stellen einfach zu stark der Realität voraus geeilt ist. Fundamentaldaten und Börsen haben sich zum wiederholten Male entkoppelt. Eine ähnliche Situation haben wir bereits vor dem Corona-Crash erlebt.

Die Fallhöhe, die die Märkte in einer eventuell nun beginnenden Korrektur einkalkulieren müssen, lässt sich anhand der langfristigen gleitenden Durchschnitte sehr gut bemessen. Demnach hätte der Dow Jones „Luft“ bis auf ca. 26.700 Punkten, beim DAX verläuft die, inzwischen fallende, 200-Tage-Linie im Bereich von 12.100 Zählern. Eine Korrektur auf diese Levels wäre genau das – nämlich lediglich eine Korrektur. Die mittel- und langfristigen Aufwärtstrends sind bis zu diesen Bereichen weiter vollkommen intakt. Kritisch wird es erst darunter. Dann würde aus einer Korrektur, technisch gesehen, eine mittelfristige Trendwende. Quelle: Stefan Ziermann, Fuchs-Kapital

BÖRSE FAZIT

Ob aus dem aktuellen Rücksetzer eine größere Abwärtsbewegung wird, muss sich erst noch zeigen. Die hohe Dynamik spricht jedenfalls dafür, dass es in den kommenden Tagen auch an den Börsen noch etwas ungemütlicher wird. Sichern Sie gut im Plus liegende Positionen ab und halten Sie sich mit neuen Käufen noch zurück.



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