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DAX und DOW – Börse: Zwei „Schwarze Schwäne“

Februar 2021. Die Börsen stecken weiter ohne Dynamik vor den Allzeithochs fest. Das ist ein wenig erstaunlich, denn die Meldungen bekommen einen zunehmend positiven Unterton. Die WHO meldet die fünfte Woche in Folge, dass die weltweiten Corona-Zahlen sinken. Die Pandemie läuft aus. Das wird die Wirtschaft stützen.



Selbst die jüngsten guten US-Daten haben es nicht geschafft, den Börsen die Kraft zu geben. Sowohl der Umsatz im Einzelhandel als auch die Industrieproduktion legten kräftig zu. Die öffentlichen Hilfsgelder wirken. Der Konsum wird angeschoben.

Die Börse zeigt mit ihrer zögerlichen Entwicklung nur, dass sie weit nach vorne blickt. Und die Händler sehen inzwischen zwei große Probleme. Neu auf den Radar kommt das US-Konjunkturpaket, aber als möglicher Bremsstein für die Aktienkurse. Je besser sich die US-Konjunktur entwickelt, desto unnötiger wird das Corona-Paket – und desto unwahrscheinlicher. Die Republikaner in den USA sind bereits auf Abstand zu dem Paket gegangen. Es sei nicht mehr nötig, schon gar nicht in dem Umfang.

Die Republikaner werden die zusätzlichen Billionen mindestens verzögern. Das wird die Börse noch stören und hält hohes Enttäuschungspotenzial bereit. Bisher sind die 1,9 Bio. Dollar „sicher“ eingepreist. Die Ernüchterung wird eintreten, wenn das Paket später und mit einer geringeren Summe verabschiedet wird.

Die stimulierte Nachfrage wird in einer guten Konjunktur ohnehin den Preisdruck erhöhen. Das wird auf die Zinsen zurückwirken. Aber steigende Zinsen können sich viele Amerikaner schlicht nicht leisten. Jeder US-Haushalt hat im Durchschnitt 150.000 US-Dollar Schulden. Laut Moodies haben die US-Bürger rund 70 Mrd. Dollar Mietschulden aufgehäuft. Die US-Notenbank hat berechnet, dass 40% der Amerikaner keine 400 Dollar für eine „Not-Ausgabe“ wie eine kaputte Waschmaschine aufbringen können.

Der private Schuldenberg ist gigantisch. Die Amerikaner stehen mit 10 Bio. Dollar für Hauskredite in der Kreide, viele davon flexibel finanziert. 1,3 Bio. Dollar sind Autoschulden (+100% seit 2009). Dazu kommen Studenten- und Kreditkartenschulden. Steigen die Zinsen, werden viele Amerikaner in Zahlungsschwierigkeiten kommen. Die Anfälligkeit dafür ist sehr hoch. Ein „Straßen-Indikator“: Das Geschäft der Pfandhäuser floriert wie seit Jahren nicht. Beruhigen kann das nicht.

Daneben brechen sich die Sorgen vor einer anziehenden Inflation am Markt allmählich Bahn. Wir gehen weiter davon aus, dass wir hier erst am Anfang der Bewegung stehen. Das zeigt auch ein Blick auf die Rohstoff-Preise. Die ziehen rund um den Globus an. Quelle: Stefan Ziermann, Fuchs-Kapital

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