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DAX und DOW – Höhenangst
November 2019. Der deutsche Aktienmarktindex DAX hat Höhenangst bekommen. Gerade hat der Index einen stürmischen Anlauf auf sein Allzeithoch unternommen. Dann wurde der Gipfelsturm bei 13.300 Zählern abgeblasen. Nun verschnauft der Index bei 13.100 Punkten und wartet auf neue Impulse.
Diese Impulse kommen weiterhin aus den USA. Auch dort liefen die Börsen in der vergangenen Woche immer weiter nach oben, von Höchstkurs zu Höchstkus. Aber dann fielen sie parallel zu skeptischen Tönen im Handelsstreit deutlich zurück. Nach wie vor reagieren die Märkte sehr sensibel auf jede noch so kleine Neuigkeit zum Zollstreit. Der nächste wichtige Termin in diesem Konflikt ist der 15. Dezember. Bis dahin soll es einen Phase-1-Deal zwischen den USA und China geben. Andernfalls treten neue Strafzölle gegen China in Kraft. Bis dahin bleiben die Aktienbörsen anfällig für Störmeldungen.
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Konjunkturell bleibt die Lage fragil. Dass Deutschland im dritten Quartal an der technischen Rezession vorbeigeschlittert ist, sollten nicht überbewertet werden. Denn diese vorläufige Zahl ist noch nicht sicher. Und: Das BIP-Wachstum für das zweite Quartal wurde gerade auf -0,2% nach unten korrigiert.
Die deutsche Wirtschaft steckt weiterhin in einer Wachstumsdelle. Dabei bleibt das Kernproblem die Industrie, deren Produktion schon seit dem Frühjahr 2018 nahezu kontinuierlich sinkt. Im September lag die Industrieproduktion um 4,3% unter dem Niveau des Vorjahres. Ursache für die Schwäche sind sowohl ein normaler zyklischer Abschwung nach der Boomphase bis Ende 2017 als auch strukturelle Probleme einzelner Industriezweige, vor allem im Automobilsektor. Mit einem Anteil von knapp 5% an der Bruttowertschöpfung eine der wichtigsten Branchen in Deutschland, so die Privatbank Donner & Reuschel.
Berappelt sich die Auto-Branche, wird das ein Treiber für die Konjunktur. Vor dem Hintergrund sind die schlechten Zahlen aus China, auch aus dem Autosektor, aber ein Bremsklotz. Ob die deutsche Konjunktur die Talsohle bereits erreicht hat, wird sich somit erst in den kommenden Monaten zeigen.
Die Aktienmärkte haben mit ihrer ausgeprägten bisherigen Jahresendrally sehr viele Hoffnungen vorweg genommen. Diese müssen durch harte BIP-Zahlen untermauert werden. Andernfalls stehen die Notierungen auf tönernen Füßen.
Der Euro arbeitet unterdessen an seiner Trendwende nach oben. Nach der Korrektur des ersten stürmischen Anlaufs auf seinen Abwärtstrend bei 1,12 EUR/USD, hat sich die Gemeinschaftswährung erwartungsgemäß bei 1,10 EUR/USD gefangen und erneut nach oben gedreht. Wird 1,12 als nächstes übersprungen, hat EUR/USD Luft bis 1,15. Parallel zum Dollar-Rückgang, dürfte dann auch der Goldpreis wieder ins Laufen kommen und Notierungen über 1.550 USD je Feinunze anstreben. Quelle: Stefan Ziermann, Fuchs-Kapital
FAZIT
Wir sehen kurzfristig weiterhin mehr Risiken als Chancen am Aktienmarkt. Wir warten auf eine Korrektur von 5 bis 10% von den Höchstkursen, um neue Positionen einzugehen. Der Trend im DAX verkläuft bei 12.200, im Dow bei 26.400 Punkten.