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DAX und DOW – Rally ausgereizt

Februar 2019. Die Märkte wissen gerade nicht so recht, welche Richtung sie einschlagen sollen. Sowohl der DAX als auch die US-Börsen notieren knapp unter ihren zuletzt erreichten Hochs (siehe Chart). Der Schwung nach oben lässt momentan aber spürbar nach.

Ein Grund dafür sind die durchwachsenen Zahlen aus den USA. Insgesamt waren sie zwar nicht schlecht. Im Vergleich zu den Erwartungen der Analysten sind sie aber nicht gut genug. Das bedeutet, dass die meisten – insbesondere institutionelle Investoren – mit noch besseren Unternehmenszahlen rechnen. In den Aktienkursen steckt also mehr Phantasie drin, als die Unternehmen momentan liefern können.

Ein Signal, das vorsichtig machen sollte, sind auch die derzeit geringen Umsätze an der Börse. Das zeigt, dass die Rally zunächst ausgereizt ist und Investoren nicht neu ins Risiko gehen. Auch die Nervosität nimmt leicht zu. Geht es an den Börsen – sowohl in den USA als auch in Europa – mal ein paar Punkte nach unten, nimmt die Verkaufsdynamik kurzfristig schnell zu. Die Rücksetzer werden dabei sukzessive immer größer, bis es zu einem kräftigen Korrekturrutsch kommt.

In der Regel warten institutionelle Investoren in solchen Patt-Phasen ab, bis der Markt ein neues Aufbruchssignal in eine bestimmt Richtung sendet. Beim DAX wäre das der Fall, wenn er den Sprung über die Hürde bei 11.500 Zählern schafft. Sollte das gelingen, hat er maximal Luft bis 11.800 Punkte. Dort drückt die fallende 200-Tagelinie dann kräftig auf den Index und dürfte zu stärkeren Verkäufen (Gewinnmitnahmen der kurzfristigen Anleger) führen. Quelle: Stefan Ziermann, Fuchs-Kapital

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Auffällig ist die unterschiedliche Einschätzung zwischen Profis und Privatanlegern. Während die Institutionellen laut der neuen Sentiment-Umfrage der Deutschen Börse zum DAX noch einmal skeptischer geworden sind, hat sich die Stimmung unter den Privaten kaum verändert. Unter den „Instis“ wuchs das Bullenlager nun um 2 Prozentpunkte auf 44%. Das Bärenlager legte aber deutlich stärker um 8 Punkte auf 37% zu. Unter den Privatanlegern hat die Skepsis dagegen kaum zugenommen.

Politisch gibt es ebenfalls aktuell keine Markttreiber. Der Brexit wird allmählich zum Non-Event, so wie wir es bereits prognostiziert hatten. Die Verschiebung des Austrittstermins – und damit die Verlängerung des Status quo – wird immer wahrscheinlicher. Der Handelskonflikt zwischen den USA und China schwelt weiter, wird aber mit hoher Wahrscheinlichkeit gelöst werden. Denn gerade Geschäftsmann Donald Trump weiß sehr gut, dass über Zölle deutlich verteuerte Waren in den USA die Verbraucher teuer zu stehen kommen und die Inflation anheizen. Genau das will er aber ganz sicher nicht. Denn das würde die US-Notenbank in eine Zwickmühle bringen. Zieht die Inflation an, müsste sie die Zinsen doch weiter anheben und damit die Konjunktur bremsen.

FAZIT
Die Märkte haben eher Potenzial für akute Kursücksetzer als für weitere starke Kursgewinne. Nach dem starken Anstieg seit Jahresanfang in den USA wäre das aber auch technisch durchaus gesund. Keine neuen Käufe; geduldig abwarten. Gewinne enger absichern oder auch teilrealisieren.


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