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DAX und DOW – Sommertheater an den Märkten

August 2019. Die US-Notenbank hat wie erwartet die Zinsen gesenkt – und die Börsen reagieren enttäuscht. Zum ersten Mal seit 2008 hat die Fed ihre Zinsen gesenkt. Das neue Zielband für den Leitzins liegt bei 2 - 2,25%. Außerdem hat Fed-Chef Jerome Powell angekündigt, dass die US-Notenbank ihren Bilanzabbau früher als bisher angekündigt drosseln wird. Der Liquiditätsentzug über die Anleihenseite wird also gedrosselt. Quelle: Stefan Ziermann, Fuchs-Kapital

Die Enttäuschung rührt daher, dass Powell keine weiteren Zinsschritte angekündigt hat. Darauf hatten offenbar etliche Investoren gehofft. Einige waren sogar auf eine Senkung um 50 Basispunkte eingestellt.


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Die Zinssenkung der US-Notenbank war lediglich ein politisches Zugeständnis an Washington. Denn die fundamentalen US-Wirtschaftsdaten hätten die Lockerung der Geldpolitik noch nicht nötig gemacht. Trotz der Verlangsamung des BIP-Wachstums (2,1% per zweitem Quartal annualisiert), waren die jüngsten Unternehmenszahlen weitgehend positiv, der Arbeitsmarkt bleibt robust (Arbeitslosenquote 3,8%). Die Inflationsrate liegt bei 1,6% (Juni). Darum sprach Powell auch sinngemäß von einem „vorausschauenden Sicherheitsschritt“.
Das zeigt sich auch im unter Druck gekommenen Euro-Kurs. Der Wechselkurs ist steil auf 1,10 EUR/USD gefallen. Da die US-Leitzinsen langsamer sinken werden als vielfach angenommen, wird der Dollar seinen Zinsvorsprung noch längere Zeit beibehalten. Das macht die Währung kurzfristig attraktiver, zumal die Wirtschaft dynamischer läuft als in der Eurozone.

Gold und Silber spiegeln die Reaktion. Die Preise beider Edelmetalle haben in den Rückwärtsgang geschaltet. Gold ist wieder in Richtung 1.400 US-Dollar je Feinunze gesunken. Der Silberpreis hat sich auf 15,90 US-Dollar je Unze reduziert. Beide Edelmetalle sind zinssensitiv: Je geringer die Zinsen, desto attraktiver ist ein Edelmetallinvestments.

Aus China erreichen uns derweil positive Wirtschaftsdaten. Der Caixin-Einkaufsmanagerindex ist auf 49,9 Punkte gestiegen. Damit verfestigt sich im Reich der Mitte die Stimmungswende nach oben. Angesichts der erneut vertagten Handelsgespräche ist das ein positives Signal. Denn je länger der aktuelle „Schwebezustand“ anhält, desto mehr Zeit haben die Unternehmen, sich mit der Lage zu arrangieren. Wir sind weiter davon überzeugt, dass die USA und China in zähen Verhandlungen Schritt für Schritt einen Kompromiss finden. Nach wie vor gilt: Beide Länder würden unter eine Eskalation des Zollstreits massiv leiden.

Auffällig ist die besondere Schwäche des DAX. Während die US-Börse relativ kleine Korrekturschritte gemacht hat, stand der DAX ziemlich unter Abgabedruck. Allerdings gilt für Dow und DAX: Die langfristigen Aufwärtstrends sind intakt. Für den Dow läuft die zentrale Unterstützung bei knapp unter 26.000 Zählern, im DAX bei gut 11.900 Punkten. 

FAZIT

Die Börsen veranstalten ein volatiles Sommertheater mit geringer Liquidität. Wer investiert ist, hält mit Stop-Kursen daran fest. Neue Käufe erst nahe der Trendunterstützungen.


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