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DAX und DOW – Sturmwarnung

Oktober 2019. Die Aktienbörsen beginnen, die realen Wirtschaftsdaten ernst zu nehmen und einzupreisen. Das hat die Reaktion auf den aktuellen Einkaufsmanager-Index in den USA gezeigt. Der ISM ist auf ein 10-Jahrestief und damit noch tiefer in den Bereich gefallen, der eine Rezession signalisiert. Das hat den Dow Jones binnen weniger Minuten satte 500 Punkte gekostet. Der DAX ging parallel mit auf Talfahrt.

Den Börsen steht im vierten Quartal die fundamentale Neubewertung bevor. Die konjunkturellen Daten trüben sich weiter ein. In Deutschland rechnen die Wirtschaftsverbände für das nächste Jahr nicht mehr mit 1,8% Wachstum, sondern nur noch mit 1,1%. Für die USA werden die BIP-Erwartungen ebenfalls weiter nach unten getaxt. In China tritt die Industrie ebenfalls auf die Bremse.


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Futureshandel


Der Oktober dürfte besonders stürmisch werden (FK vom 19.09.). Zur Mitte des Monats gibt es neue Handelsgespräche zwischen den USA und China. Vermutlich wird es dann wieder Nachrichten geben, die die Börse kräftig bewegen. Das Schrittmuster auf dem Weg zu einem Handelskompromisse wird sein, wie zuletzt auch: zwei Schritte nach vorn, einen Schritt zurück. Letztlich spüren sowohl die USA als auch China – und Deutschland – die negativen Folgen. Der Konflikt dürfte aber dennoch weiter in Richtung US-Wahltermin schwelen. Daneben steht am 31. Oktober der Brexit-Termin bevor. Und auch der Wachwechsel in der EZB-Chefetage von Mario Draghi zu Christine Lagarde.

Mit Blick auf das Jahr 2020 werden die Notenbanken zentrale Marktplayer bleiben. Allerdings wird ihre Ausgangslage schwieriger. In der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/09 konnten sie die Börsen und Wirtschaft mit Zinssenkungen und Anleihenkäufen stabilisieren und die Kurse letztlich enorm anfeuern. Schwung verloren die Aktien, als die US-Notenbank Fed ihre Zinsanhebungen umsetzte und die Anleihenkäufe stoppte. Die EZB blieb bei Null. Nun legen Wirtschaft und inzwischen auch die Börse wieder den Rückwärtsgang ein. Allerdings haben die Geldhüter diesmal nicht so viele Möglichkeiten wie vor 10 Jahren – oder nur weitere unkonventionelle Maßnahmen bis hin zum Aktienkauf, so wie es Japan und die Schweiz schon tun. Quelle: Stefan Ziermann, Fuchs-Kapital

Anleger müssen sich darum mit einem neuen Modus vertraut machen. Die Märkte in Europa, Deutschland und auch den USA werden in den nächsten Jahren im „Japan-Modus“ laufen. Damit sind ultraniedrige Zinsen, Interventionen der Notenbanken und neue unkonventionelle Maßnahmen gemeint. Aktien bekommen noch mehr Gewicht. Denn insbesondere bei den Anleihen schalten die Notenbanken den Markt zunehmend aus. Zwar werden die Kurse der Anleihen weiter steigen, die Risiken für steigende Marktzinsen (Stichwort Zinssensitivität) aber auch. Damit scheiden Anleihen in der Vermögensallokation praktisch aus (vgl. Abb.). Wer allerdings glaubt, dass der liquiditätsgetriebene Japan-Modus für Aktien grundsätzlich von Vorteil ist, der irrt. Auch das zeigt ein Blick auf die Kursentwicklung in Nippon.

FAZIT

Das vierte Quartal wird es in sich haben. Die Volatilität wird deutlich anziehen. Aktien bleiben erste Wahl bei der Allokation der Anlageklassen. Rohstoff-Werte und Edelmetalle gehören als Absicherung ins Portfolio.


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