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DAX und DOW – Winterschlussverkauf nutzen
März 2020. Die Aktienbörsen setzen den Corona-Crash ungebremst fort. Derzeit preisen die Märkte eine lang anhaltende und tiefe globale Konjunkturkrise ein. Viele Trader, die auf eine dauerhafte Fortsetzung der ungebremsten Rally gesetzt hatten, sind aus der Kurve geflogen. Teilweise werden sie gerade von Margin-Calls ausgebremst und müssen ihre gehebelten Positionen mit frischem Geld unterfüttern oder sie in die fallenden Märkte hinein auflösen. Das erhöht akut den Verkaufsdruck.
Der DAX hat fast 40% von seinem Allzeithoch korrigiert. Das preist einen langwierigen „Krankheitsverlauf“ für die globale Wirtschaft ein. Auch die US-Börsen stehen unter Druck, aber nicht so stark wie der DAX. An den Börsen wird gerade jegliches Risiko herausgenommen. Angesichts der für viele unübersichtlichen Lage gelten Aktien als riskant. Die Sorgen vor zahlreichen Unternehmenspleiten und Problemen in den Bankbilanzen treiben die Anleger in den Fluchthafen Cash.
Wir glauben aber nach wie vor nicht an ein solches globales Rezessions-Szenario von langer Dauer. Klar ist, dass es momentan heftige Auswirkungen durch massenweise Stornierungen (Reisen, Messen, Aufträge) gibt. Das trifft etliche Unternehmen. Einige sind auch existenziell gefährdet. Genau darin liegt aber der Schlüssel und auch der Weg aus der Krise.
Die Krisenabwehrmechanismen rund um die Welt laufen. Die Notenbanken reagieren und senken die Zinsen (USA, UK). Heute hat die EZB ihren Einlagensatz zwar nicht tiefer in den negativen Bereich gesenkt. Aber sie wird mehr Vermögenswerte mit Schwerpunkt auf Anleihen des privaten Sektors kaufen und dem Bankensystem noch mehr Liquidität zu noch günstigeren Konditionen zuführen. Die Anleihenkäufe helfen Unternehmen direkt in der Finanzierung. Noch wichtiger ist, dass die Geldhüter versuchen, das Finanzsystem von den negativen Folgen der Corona-Krise abzuschirmen. Das wird insbesondere Bankaktien langfristig stützen.
Auch die Politik greift global ein. In den USA wird es Steuererleichterungen für Unternehmen geben. In Deutschland wird ebenfalls über direkte Hilfen für Unternehmen diskutiert. Auch ein Abschied von der „schwarzen Null“ in der Haushaltsplanung ist angesichts der Situation denkbar. Hinzu kommen inzwischen vermehrt direkte Aktienkäufe der Notenbanken. Zuletzt weitete Japans Notenbank die Käufe deutlich aus.
Strategen und langfristige Anleger nutzen darum den Winterschlussverkauf an der Börse. Natürlich ist nicht absehbar, wann die Märkte ihren Tiefpunkt erreicht haben werden. Aber genau deswegen sollten Anleger jetzt Werte kaufen, an die sie langfristig glauben. Dazu zählen auch ganze Märkte (vgl. „Im Fokus“ und S. 6). Ratsam ist ein gestaffelter Einstieg, denn dann ist man investiert, wenn die Börse wieder nach oben dreht. In China normalisiert sich die Lage allmählich. Im Rest der Welt wird der Verlauf ähnlich wie im Reich der Mitte sein. Demnach dürfte Corona im Mai/Juni weitgehend überstanden sein.
FAZIT
Wir bewahren Ruhe, versuchen den Überblick zu behalten und strategisch vorzugehen. Wir nutzen nun unsere hohe Cashposition für gestaffelte Käufe. 40% Kursverlust im DAX sind ein hoher Abschlag und auch an der Börse liegt der Gewinn im Einkauf. Quelle: Stefan Ziermann, Fuchs-Kapital