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Energie: Kurzfristig rauf, langfristig runter im Ölpreis
Der Ölpreis ist gerade hin und her gerissen. Seit Mitte Juni bewegt er sich in einem mittelfristigen Abwärtstrend. Leichtes US-Öl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) notierte im Sommer noch bei rund 122 US-Dollar je Fass. Zur Wochenmitte handelte das Barrel mit knapp 75 US-Dollar knapp 40% unter den Juni-Hochs.
Kurzfristig ergeben sich Long-Chancen. Fundamentalen Rückenwind bekommt der Ölpreis von den jüngsten US-Lagerdaten. Laut Informationen der Energy Information Administration (EIA) sind die Lagerbestände um 200.000 auf 430,6 Mio. Barrel gefallen. Damit liegen die Bestände rund 2% unter dem Fünf-Jahres-Durchschnitt. Die Bestände an Benzin sind um 2,4 Mio. Barrel gesunken. Bei Destillaten wurde ein Rückgang um 2,9 Mio. Barrel verzeichnet. Hier liegen die Bestände 20% unter dem Fünf-Jahres-Durchschnitt. Auch die US-Rohölförderung ist rückläufig.
Auf der anderen Seite sinkt die Nachfrage nach Ölprodukten. Diese lag im Durchschnitt der vergangenen vier Wochen bei 19,7 Mio. Barrel/Tag und damit 3,1% niedriger als im Vorjahr. Allerdings zieht die Nachfrage nach Flugbenzin an und liegt rund 2,6% über dem Vorjahresniveau. Übergeordnet belastet die Nachfrageentwicklung in China das Schwarze Gold. Die Null-Covid-Politik Pekings beeinträchtigt die wirtschaftliche Entwicklung und dürfte auch die Ölnachfrage weiter drücken.
FAZIT:
Kurzfristig bestehen Chancen auf steigende Kurse. Langfristig dürfte der Ölpreis nachgeben. Anleger, die den Markt eng verfolgen, können mit einem K.O.-Zertifikat von einem kurzfristigen Anstieg der Ölpreise profitieren. Quelle: Stefan Ziermann, Fuchs-Kapital.