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Ericsson - weltweit großer Telekommunikationsausrüster

„Ericsson“ gilt als eines der global größten und wichtigsten Anbieter für Kommunikationssysteme, vor allem für alle wichtigen Mobilfunkstandards. Zu den Großkunden von Ericsson zählen die Top10 der größten Mobilfunknetzbetreiber. Dadurch wird der Großteil des mobilen Datenverkehrs über Ericsson-Netzwerke abgewickelt (dies ist insbesondere von westlichen Regierungen, wie den USA, Großbritannien und zahlreichen europäischen Staaten auch aus Sicherheitsgründen so gewollt – Stichwort „Huawei“ in Bezug auf Datensicherheit).

Graphical display of sim cards

Der Konzern Ericsson untergliedert sich in die vier Segmente „Networks“, „Cloud Software and Services“, „Enterprise“ und „Other“. Geographisch betrachtet sind die Märkte in „Nordamerika“, „Europa und Lateinamerika“, „Mittlerer Osten und Afrika“, „Nordostasien“ und „Südostasien, Ozeanien und Indien“ eingeteilt.

Wichtigstes Segment von Ericsson

Rund 35 Prozent des Gesamtumsatzes wird in der Region „Nordamerika“ erzielt, weitere 25 Prozent in der Region „Europa und Lateinamerika“. Die relevanten Umsatzzuwächse erzielte man im Vergleich zum Vorjahr 2021 mit einem Umsatzplus von 23 Prozent in der Region „Nordamerika“, weitere 11 Prozent Umsatzplus in der Region „Europa und Lateinamerika“. Rund 71 Prozent der Umsätze im Geschäftsjahr 2022 wurden im Segment „Networks“ erzielt, 22 Prozent im Segment „Cloud Software and Services“, 6 Prozent im Segment „Enterprise“ und 1 Prozent im Segment „Other“. Die Wichtigkeit des Segments „Networks“ ist unübersehbar. In diesem Segment gehören Lösungen für „Multi Technology Radio Access Networks (RNAs)“ in allen Netzwerkbandbreiten zum Leistungsspektrum. Diese Lösungen umfassen sowie Hardware als auch Software, unter anderem auch aktive und passive Antennenlösungen und obendrein ein Dienstleistungsportfolio, das die gesamten Netzwerkdienstleistungen des Konzerns für seine Kunden abdeckt und zugeschnittene Services für den Betrieb und den Support anbietet.

Der Konzern hatte mit dem Bilanzstichtag des 31. Dezember 2022 105.529 Mitarbeiter. Der Konzernsitz befindet sich im schwedischen Kista.

Die Werte der letzten Geschäftsjahre und der Ausblick

In den letzten Jahren stagnierte der Gesamtumsatz des Konzerns, konnte dann in 2022 aber zulegen. In 2020 betrug der Umsatz 232,4 Milliarden SEK, in 2021 232,3 Milliarden SEK und in 2022 271,5 Milliarden SEK. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit lag in 2020 bei 27,212 Milliarden SEK, in 2021 bei 29,250 Milliarden SEK und in 2022 bei 24,609 Milliarden SEK. Der den Aktionären zuzurechnende Jahresüberschuss wurde in 2020 mit 17,483 Milliarden SEK, in 2021 mit 22,694 Milliarden SEK und in 2022 mit 18,724 Milliarden SEK testiert.

Das EPS auf vollverwässerter Basis wurde in 2020 mit 5,26 SEK, in 2021 mit 6,81 SEK und in 2022 mit 5,62 SEK ausgewiesen. In 2020 wurde 5,996 Milliarden SEK für Dividendenausschüttungen verwendet, in 2021 waren es 6,889 Milliarden SEK und in 2022 8,415 Milliarden SEK. Die Dividenden des Konzerns stiegen in den letzten Jahren konsequent an – die Dividende hat sich allein von 2018 bis 2020 schon verdoppelt. Für 2018 wurde 1,00 SEK Dividende ausgeschüttet, für 2019 1,50 SEK, für 2020 2,00 SEK, für 2021 2,50 SEK und für 2022 2,70 SEK. Die Steigerung ist recht ordentlich. Die Dividenden werden (wie auch bei britischen Aktiengesellschaften) in Halbjahresdividenden angewiesen.

Insgesamt sind 3.344.151.735 Aktien ausstehend, davon 261.755.983 A-Aktien, die jeweils ein Stimmrecht verbriefen. Die 3.082.395.752 ausstehenden B-Aktien verbriefen jeweils ein Zehntel eines vollständigen Stimmrechts.

Die Bilanzprognose basiert auf den Konsensschätzungen zahlreicher Analysten der führenden Investmentbanken und Research-Häusern. Der Umsatz wird für das Geschäftsjahr 2023 auf rund 278 Milliarden SEK geschätzt. Das EBIT dürfte sich bei etwa 23,9 Milliarden SEK einpendeln. Der Gewinn je Aktie dürfte mit 3,6 SEK im Vergleich zum Vorjahr dünner ausfallen. Dennoch könnte die Dividende minimal auf 2,75 SEK angehoben werden. Der Nettogeldbestand des Unternehmens könnte auf über 15 Milliarden SEK klettern. 2023 könnte für Ericsson ein Übergangsjahr darstellen.

Für das Geschäftsjahr 2024 wirkt die Prognose deutlich aufgehellter. Der Umsatz könnte auf über 283 Milliarden SEK ansteigen, das EBIT auf über 32 Milliarden SEK klettern. Der Gewinn je Aktie wächst und wird auf 6,46 SEK geschätzt. Dies gäbe Raum für eine Dividendenanhebung auf 3,00 SEK. Vor allem der Nettogeldbestand des Konzerns könnte sich von den geschätzten rund 15 Milliarden SEK aus 2023 auf über 30 Milliarden SEK verdoppeln.

Am 14. Juli 2023 werden nach derzeitigen Angaben die aktuellen Quartalsergebnisse für das zweite Quartal 2023 erwartet (bei Ericsson entspricht das Geschäftsjahr dem Kalenderjahr und man bilanziert jeweils zum 31. Dezember eines jeden Jahres). Den Konsensschätzungen der Analysten zufolge könnte das EPS bei 0,04 US-Dollar liegen, der Umsatz wird auf 6,13 Milliarden US-Dollar geschätzt.

Analysteneinstufungen weisen auf Potenzial hin

Blickt man auf die Analysteneinstufungen auf Sicht der letzten Quartale, findet man nicht sehr viele Analysen. Die Experten von „Deutsche Bank Research“ vergaben das Votum „hold“ mit einem Ziel von 60,00 SEK. Die „UBS“ riet zu „neutral“ mit dem Ziel von 70,00 SEK. Weitere Analysten wiesen die Kursziele in US-Dollar aus, so z.B. „TD Cowen“ mit dem Votum „outperform“ und einem Ziel von 7,00 US-Dollar. „Cowen & Co.“ riet zu „outperform“ und wies ein Kursziel von 8,00 US-Dollar aus und „Raymond James“ votierte ebenfalls mit „outperform“ und einem Ziel von 10,50 US-Dollar. Insgesamt liegt das Durchschnittskursziel dadurch deutlich oberhalb des letzten Schlusskurses. Die B-Aktie von Ericsson ging am Freitag, den 30. Juni 2023 mit einem Kurs von 58,41 SEK an der NASDAQ Stockholm aus dem Handel.

Ericsson – die Aktie im Chartcheck

Die vorliegende Analyse der Aktie von „Ericsson“ (Handelssymbol: ERIC B) erfolgt im Tageschartbild und bezieht sich auf den Kurs an der NASDAQ Stockholm in schwedischen Kronen (SEK). Im Rahmen des ADS-Programms sind die B-Aktien auch an den US-Börsen handelbar (eine B-Aktie entspricht einem ADS). Es handelt sich um die mit einem höheren Handelsvolumen gehandelte „B-Aktie“ von Ericsson. Die nächsten Kursziele für die Bullen und Bären könnten unter Zuhilfenahme einer Fibonacci-Analyse näher definiert werden.

Graphical display Ericsson chart

Ausgehend vom letzten Zwischentief des 16. März 2020 von 59,54 SEK bis zum jüngsten Zwischenhoch des 21. April 2021 bei 121,80 SEK, wären zunächst die Ziele zur Oberseite näher zu beleuchten. Die Widerstände fänden sich demnach bei den Marken von 59,54 SEK (1.00%), 74,23 SEK (0.764%) und 83,23 SEK (0.618). Zur Unterseite kämen die Bereiche bei den Projektionen von 44,845 SEK (1.236%) und 35,755 SEK (1.382%) in Betracht. Ein Kurszielbereich zur Oberseite wäre beim Hoch von 83,23 SEK abzuleiten. Zur Unterseite käme ein weiterer Rückfall bi sauf die Marke von 44,845 SEK in Frage.

Dem Chartbild wurde hier die beiden exponentiell gleitenden Durchschnitte (EMAs) hinzugefügt. Die EMA100 wird in blauer Farbe und die EMA200 in roter Farbe dargestellt. Der Oszillator „Relative-Strength-Index“ (RSI) indizierte zum Zeitpunkt dieser Analyse mit 60,78 Punkten eine noch neutrale Marktverfassung.

Autor: Dirk Friczewsky


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