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Große Insiderkäufe bei Charles Schwab
Die Silicon Valley Bank hat mit der Zahlungsunfähigkeit eine riesige Welle an Abverkäufen auf dem Finanzsektor ausgelöst, allen voran Banken und Finanzinstitute wie beispielsweise Charles Schwab sind gehörig unter Druck geraten. Dies wiederum hat beim Vorstand wie auch bei den Aufsichtsräten des Charles Schwab Unternehmens dazu geführt, dass Insiderkäufe in Millionenhöhe angemeldet wurden. Das zeugt von Überzeugung der Führungs- und Kontrollgremien, dass bei Charles Schwab alles in bester Ordnung ist und der Abverkauf dazu führt, die Aktie zum Schnäppchenpreis kaufen zu können. Ist dem wirklich so oder werden hier Nebelkerzen gezündet?
Charles Schwab - Ist der richtige Zeitpunkt zum Kauf gekommen?
Die Charles Schwab Corporation ist ein führender Anbieter von Finanzdienstleistungen. Über seine operativen Tochtergesellschaften bietet das Unternehmen einzelnen Anlegern und unabhängigen Anlageberatern eine umfassende Palette von Dienstleistungen in den Bereichen Vermögensverwaltung, Wertpapiervermittlung, Bankwesen, Geldmanagement und Finanzberatung. Die Broker-Dealer-Tochter Charles Schwab & Co., Inc. bietet eine vollständige Palette von Wertpapierdienstleistungen und -produkten an, einschließlich einer umfangreichen Auswahl an Investmentfonds.
Finanzplanung und Anlageberatung, Dienstleistungen für Pensionspläne und Aktienvergütungspläne, Überweisungen an unabhängige gebührenpflichtige Anlageberater und Depot-, Betriebs- und Handelsunterstützung für unabhängige, gebührenpflichtige Anlageberater werden durch Schwab Advisor Services angeboten. Die Bankentochter Charles Schwab Bank bietet Bank- und Kreditdienstleistungen und -produkte an.
Allein der Überblick zeigt bestens, dass es sich bei Charles Schwab nicht lediglich um eine reine Bank handelt, sondern die Unternehmensgruppe bereits bei ihren Dienstleistungen diversifiziert aufgestellt ist und somit ebenfalls die Diversifizierung der Kunden keine riskante Fokussierung aufzeigen sollte.
Nicht allein die Insiderkäufe zeigen wie groß das eigenen Vertrauen in die Unternehmensgruppe ist, sondern auch das selbstbewusste Interview von CEO Walt Bettinger zeigt, dass das Unternehmen offensiv mit der aktuellen Bankensituation umgeht und unterstreicht die strikte Trennung der Geschäftsfelder, sowie die Breite der Kunden, die aus unterschiedlichen Segmenten der Wirtschaft kommen. Bettinger unterstreicht das Vertrauen der Kunden in die Charles Schwab Gruppe und verweist auf deren Aktivität sowie den zweitbesten Februar der Unternehmensgeschichte.
Kunden haben demzufolge Netto-Neueinlagen in Höhe von über 41 Milliarden vorgenommen. Ebenso setzen sich Wachstum und Dynamik ebenso im März mit einem Netto-Neugeldzufluss von täglich über 2 Milliarden Dollar fort. Dabei eingeschlossen sind sowohl die Tage an denen die SVB Schlagzeilen gemacht hat und über Dominoeffekte diskutiert und spekuliert wurde.
Somit versucht die Vorstandschaft des Unternehmens den Investoren zu vermitteln, dass es keinen Grund zur Sorge gibt und signalisiert mit Insiderkäufen, dass auf Charles Schwab zu setzen ist. In der technischen Analyse wird sich zeigen, ob bereits Tendenzen für eine Bodenbildung zu erkennen sind.
Folgt dem Absturz die V-förmige (V-Shape Pattern) Korrektur?
Die charttechnische Betrachtung findet auf dem Charles Schwab Chart in der WebTrader Plattform von whselfinvest statt. Das Wochenchart der Charles Schwab Aktie zeigt, dass die Aktie vor der Veröffentlichung der Zahlungsunfähigkeit der Silicon Valley Bank eigentlich relativ stabil aufgestellt war. Leicht im Aufwärtstrend und nichts, das auch nur darauf hindeutete, dass die Aktie stark unter Druck steht, bzw. stehen würde. Es war zwar zu erkennen, dass das Momentum der Aktie rückläufig war, aber das Diagramm des MACD Trendfolgeindikators zeigte die positive Richtung der Aktie an.
Doch mit den Schlagzeilen um die SVB Bank hat sich auch Charles Schwab angesteckt und die Aktionäre haben panisch die Aktie verlassen, was die Aktie zum Einsturz brachte und fast 50% an Einbußen mit sich brachte. Jetzt hat sich die Aktie aus charttechnischer Sicht an der wichtigen Unterstützung von 50 US-Dollar gefangen und könnte von hier aus zu einer V-förmigen Korrektur ansetzen, was zweifelsohne ein sehr bullisches Signal wäre. Die Idee der V-förmigen Korrektur lässt sich aktuell auch auf dem Tageschart sehr gut erkennen.
Nach dem panischen Abverkauf der Aktie hat die Aktie es am Dienstag nicht mehr geschafft, ein neues Tief auszubilden und auch das Tief vom Mittwoch, welches tiefer lag als das am Dienstag sorgte für keine Nachfolgeverkäufe und konnte umgehend wieder nach oben gekauft werden. Die technischen Indikatoren von MACD und der Slow Stochastik haben ebenfalls bereits Kaufsignale ausgelöst und das der Bewegung entgegengesetzte Bollinger Band hat sich ebenfalls wieder eingedreht. Dies ist ein deutliches Zeichen, dass die Volatilität aus der Aktie geht und zumindest der Abverkauf zum Erliegen gekommen ist.
Ein direkter Kauf der Aktie ist mit der aktuellen Situation sicherlich mit Risiko verbunden, doch die Fakten, welche das Management offenlegt und die Diversifizierung der Geschäftsbereiche wie auch der Kunden, lassen es als unwahrscheinlich erscheinen, dass Charles Schwab ebenfalls unter die Räder kommt. Soweit die sachliche Betrachtung, doch die Börse ist getrieben von Emotion und in dieser Situation können die Emotionen sowohl für weitere Übertreibungen nach unten wie auch noch oben führen. Die Volatilität ist nach wie vor hoch und deswegen sind Positionen nur mit äußerster Vorsicht einzunehmen. Auf der anderen bieten solche Situationen exzellente Chancen.
Quelle: 2023, Traders Leadership Council.