Industriemetalle: Alu-Mangel trotz voller Lager

Der Aluminiumpreis ist noch in seinem Abwärtstrend gefangen. Es verdichten sich nun aber Hinweise auf eine Trendwende nach oben. So deutet der starke Rückgang der Lagerbestände an der Metallbörse in London (LME) auf eine insgesamt robuste Nachfrage hin. Sollte sich der Lagerabbau verstetigen, könnte das Industriemetall insgesamt knapp werden.

Die Bestände aus den anderen Ländern gingen sogar um mehr als die Hälfte zurück. Sie liegen mittlerweile bei nur noch 53.000 Tonnen. Sollte der Rückgang im Juli ähnlich stark ausfallen wie in den zwei Monaten davor, wären die nicht-russischen Bestände wohl aufgebraucht, heißt es von Marktbeobachtern.

An der London Metal Exchange LME wird inzwischen über Handelsbeschränkungen für russisches Aluminium spekuliert. Da viele Unternehmen Metalle aus Russland meiden, stammen mittlerweile rund 80% der Lagerbestände an der LME aus Russland und drohen den Preis nach unten zu verzerren.

Zwar finden sich nach wie vor Abnehmer von russischem Aluminium – in erster Linie China. Die russischen Bestände an der LME fielen um rund 17% gegenüber dem Vormonat. Doch deutet der insgesamt deutlich steigende Anteil russischen Aluminiums in den Lagerbeständen der LME darauf hin, dass die russischen Produzenten nicht für all ihr Metall einen Käufer finden. Sollte die Börse tatsächlich Restriktionen auf den Handel mit russischem Aluminium einführen, dürfte dies nicht ohne Auswirkungen auf die Preise bleiben.

FAZIT:

Der Aluminiumpreis arbeitet an einer Bodenbildung. Der Lagerabbau an der LME deutet auf eine Verknappung des Leichtmetalls hin. Mit einem ungehebelten Aluminium-ETC (Beispiel ISN: GB 00B 15K XN5 8) können Anleger von steigenden Aluminiumpreisen profitieren. Quelle: Stefan Ziermann, Fuchs-Kapital.