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Industriemetalle: Erst runter, dann rauf im Kupfer
Der Kupfermarkt dürfte im laufenden Jahr wegen der starken chinesischen Produktion besser versorgt sein als noch vor kurzem gedacht. Darum fällt der Kupferpreis derzeit und könnte sogar unter die nächste Unterstützung fallen. Mittel- und langfristig dürfte sich das Kupferangebot aber spürbar einengen.
Der Grund für die kommenden Engpässe liegt in einer schwächelnden Produktion in Chile, dem weltweit größten Lieferanten. Das Land hat einen Marktanteil von fast 25%. Seit Jahresbeginn ist die chilenische Kupferproduktion laut Statistikamt um fast 4% rückläufig.
Ein Grund für den Förderrückgang sind die gestiegenen Förderkosten. Vergangenen Monat berichtete die chilenische Kupferkommission Cochilco, dass die Kosten bei den Kupferminen im ersten Quartal verglichen mit dem Vorjahr um rund 30% gestiegen sind. Zudem ist der abnehmende Erzgehalt ein struktureller Kostentreiber.
Aus Peru, dem bislang zweitgrößten Kupferminen-Land, kommen ebenfalls wenig hoffnungsvolle Signale. Schätzungen der Zentralbank zufolge dürften die Investitionen im Bergbau in diesem und im nächsten Jahr jeweils rückläufig sein.
Aus charttechnischer Sicht lotet der Kupferpreis erneut seinen potentiellen Unterstützungsbereich zwischen 7.880 und 8.000 US-Dollar je Tonne aus. Rutschen die Kupfernotierungen nachhaltig unter dieses Level, drohen kurzfristig weiter fallende Notierungen. Der nächste technische Halt befindet sich erst bei rund 7.500 US-Dollar je Tonne.
FAZIT:
Der Kupferpreis bleibt kurzfristig unter Druck. Mittel- und langfristig dürften jedoch höhere Kurse wahrscheinlicher werden. Anleger können beginnen, sich dafür mit ersten Longs positionieren. Quelle: Stefan Ziermann, Fuchs-Kapital.