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Industriemetalle: Nickel noch mit Angebotsüberhang
Während die Industriemetalle Zink, Kupfer und Aluminium zuletzt Boden gutmachen konnten, hält die Preisschwäche bei Nickel nach wie vor an. Mit aktuell rund 17.500 US-Dollar je Tonne handelt Nickel inzwischen auf dem tiefsten Stand seit rund zweieinhalb Jahren.
Binnen Jahresfrist steht hier inzwischen ein Minus von knapp 26% zu Buche. Seit dem Jahreshoch im Januar bei rund 31.175 US-Dollar je Tonne hat sich der Nickelpreis beinahe halbiert. Die Preisentwicklung unterstreicht, dass am Nickelmarkt weiterhin viel Skepsis hinsichtlich der Nachfrageaussichten besteht. Auf der anderen Seite sorgt das starke Angebotswachstum in Indonesien, dem weltweit wichtigsten Nickelproduzentenland, weiterhin für eine reichliche Versorgung.
Allerdings könnte die Angebotsseite nun etwas ausgebremst werden. Der indonesische Nickelverband warnte kürzlich, dass die Regierung Maßnahmen ergreifen müsse, um einen zu schnellen Abbau der heimischen Reserven hochwertiger Nickelerze zu verhindern. Marktexperten schätzen, dass die Reserven beim aktuellen Abbau-Tempo bereits innerhalb von sechs Jahren aufgebraucht sein könnten.
Aber selbst auf kurze Sicht rechnen FUCHS-Devisen mit einer Verknappung. Bereits zu Beginn des kommenden Jahres dürfte sich das Nickel-Angebot aus Indonesien verknappen, da die Regierung wegen der Einführung eines neuen Verteilungssystems vorerst keine weiteren Abbau-Lizenzen an Minenkonzerne vergibt.
FAZIT:
Antizyklisch agierende Anleger bauen ihre Nickel-Longpositionen weiter aus. Das Metall wird vor allem für den Bau von Lithium-Ionen-Batterien in E-Autos benötigt. Das stützt die Nachfrage langfristig. Quelle: Stefan Ziermann, Fuchs-Kapital.