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Netflix wird bereits jetzt gefeiert

Anleger und Investoren reiben sich möglicherweise verwundert die Augen über die aktuellen Performance Sprünge des Streaming Anbieters Netflix, die am Dienstag, 18.07.2023 beispielsweise einen Satz von fast 6 Prozent aufs Parkett legte. Das Interesse an der Netflix Aktie ist demzufolge nach wie vor groß und hängt damit zusammen, dass die Erwartungen an das Unternehmen vor den Quartalszahlen sehr groß sind.

Graphical display of netflix picture

Namhafte Analysten heben entsprechend die Kursziele der Aktie an und gehen mit Kaufempfehlungen an die Öffentlichkeit. Neben den Analysten sind es auch große Investment Häuser wie die Wells Fargo, die ihre Positionen in Netflix weiter ausbauen und den Aktientitel bei rund 500 US-Dollar pro Aktie sehen. Das Unternehmen wird am 19.07. nach Börsenschluss die Zahlen veröffentlicht haben und dann muss sich zeigen, ob die Netflix Aktie den großen Erwartungen standhalten konnte oder ob die Enttäuschung doch größer wiegt. Nicht selten ist es der Fall, dass zu große Erwartungen zu fallenden Kursen führt, selbst wenn die Erwartungen erfüllt, aber eben nicht übererfüllt wurden. Keine Frage, die Aktie strotzt nur so vor relativer Stärke.

Netflix Gewinn mit über 19% in 2023 erwartet

Sicherlich ist die Netflix Aktie eine Aktie, die momentan sehr stark ausgerichtet ist, doch wenn die Stimmung zu extrem wird, egal ob bullisch oder bärisch, dann wartet häufig etwas Unerwartetes auf den Markt. Im Falle der Netflix Aktie scheint es aktuell so zu sein, dass es am Unternehmen kaum Kritikpunkte beziehungsweise kritische Berichterstattung gibt, sprich die allgemeine Gesamtheit des Marktes sieht den Wert sozusagen mit “rosaroten” Augen. Gerade in solchen Werte ist Vorsicht immer angebracht.

Es gilt zunächst einzuordnen, in welchem Sektor Streaming-Dienste angeboten werden. Kunden von Netflix sind private Haushalte. Private Haushalte werden solange weiter Abonnements halten von Dienstleistungen, die fürs Leben “unnötig” sind. Aktuell scheint das für die privaten Haushalte kein Problem zu sein, doch in der aktuellen Phase, dass Zinsen durch die Zentralbanken sehr schnell erhöht werden wird sich die Situation früher oder später auf die Lohnentwicklung, als auch auf die Arbeitsplatzentwicklung auswirken, denn die Unternehmen sehen sich mehr und mehr Kostendruck durch steigende Fremdkapital Verbindlichkeiten (Zinsen) ausgesetzt.

Folglich werden es die privaten Haushalte dann an ihrem plötzlich stagnierenden oder gar fehlenden Einkommen merken und müssen ihrerseits ebenfalls den Rotstift ansetzen. Gestrichen wird dann zunächst das, was nicht fürs Leben wichtig ist. Gemäß der Maslowschen Bedürfnispyramide werden Luxusgüter dem Rotstift als erstes zum Opfer fallen. Streaming-Dienste fallen mit großer Wahrscheinlichkeit darunter.

Ebenso ist zu Bedenken, dass im Bereich Internet-Streaming die Konkurrenz und der Wettbewerb groß und bisweilen auch mächtig ist. Da sind mit Apple TV und Disney+ Mitbewerber auf dem Markt, die aus Sicht des Kapitals sehr tiefe Taschen haben und bei einer wirtschaftlich potentiell anstehenden Flaute großes Durchhaltevermögen an den Tag legen können. Es ist aber nicht nur das Kapital, sondern auch die Qualität, welche bei den Mitbewerbern nicht zwangsläufig schlechter ist. Im Gegenteil konnte Disney+ mit Marvel die Nutzerzahlen signifikant erhöhen. Im Falle, dass Kunden zwei oder gar drei Streaming Abos besitzen, werden die Anwender sich dann von diesen trennen, die für sie am wenigsten schmerzhaft sind.

Das bedeutet jetzt weder, dass die Netflix abstürzen wird, noch dass die Rezession bereits morgen beginnt und ihre ganze Kraft entfalten wird, sondern es sind Argumente, die dabei helfen als Anleger und Investor immer beide Seiten der Medaille zu betrachten, um im Falle eines Falles auf das Schlimmste vorbereitet zu sein.

Charttechnisch scheint die Aktie in der Momentaufnahme vor der Berichtsveröffentlichung sehr stabil zu sein. Ob sich ein Einstieg ergibt, arbeiten wir in der technischen Analyse heraus.

Charttechnische Analyse der Aktie

Die charttechnische Betrachtung findet auf dem Netflix-Chart in der WebTrader Plattform von whselfinvest statt. Der Wochenchart der Netflix Aktie zeigt, dass die Aktie in einem sehr soliden Aufwärtstrend steht, der bereits seit Oktober 2022 intakt ist. Interessant dabei ist die Konstellation der Bollinger Bänder, die nach wie vor die vorhandene Volatilität signalisieren. Diese Betrachtungsweise suggeriert, dass die Aufwärtsbewegung möglicherweise noch nicht zu Ende ist, sondern der Ausbruch über das Kurslevel von 450 US-Dollar die Initialzündung darstellen könnte. In die gleiche Richtung argumentieren die beiden gleitenden Durchschnitte von 10 und 20 Wochen. Beide zeigen sich in Kaufrichtung und divergieren voneinander. Das bedeutet, dass die vergangene Kursentwicklung an Dynamik zugelegt hat und legt damit nahe, dass die Kursbewegung weitergehen könnte.

Graphical display of Netflix chart

Die Oszillatoren im Chart zeigen entsprechend ebenso ein positives Bild. Der Slow Stochastik handelt bereits seit Wochen im überkauften Bereich, aber er generiert kein Verkaufssignal. Folglich signalisiert der Stochastik, Long Positionen zu halten und von Verkäufen aktuell abzusehen. Selbiges gilt für den MACD Indikator, welcher ein leicht abnehmendes Momentum aufweist, aber weiterhin positiv über der Nulllinie ist.

Die große Frage ist nun, wie ein solch starke, in der Bewegung stehende Aktie gehandelt werden kann.

Die beste Ausgangsposition haben zweifelsohne Investoren und Händler, die bereits investiert sind und die Position lediglich verwalten müssen. Einstiege zu finden ist in der Tat etwas schwieriger zu diesem Zeitpunkt. Eine Möglichkeit stellt dar, auf einen Rücksetzer zu warten. Eventuell können hier tiefere Timeframes behilflich sein, wenn der Zwischenraum der gleitenden Durchschnitte als sogenannte Landing Area herangezogen wird.

Eine zweite Möglichkeit wäre, ins Momentum einzusteigen in der Hoffnung, dass die Markterwartungen noch übertroffen werden und die Reise der Netflix Aktie unvermindert weitergehen sollte.

Für Verkäufe müsste eine Schwäche in der Netflix Aktie abgewartet werden, beispielsweise, wenn Netflix überraschend enttäuschende Quartalszahlen liefern sollte. Dann gilt es schnell zu sein und auf die zweite Verkaufswelle zu setzen, wenn man daran interessiert ist, die Aktie kurzfristig leer zu verkaufen.

Quelle: 2023, Traders Leadership Council.


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