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Pinterest: Kursrallye verpufft?

Graphische Darstellung Pinterest Titel

Pinterest ist den eigenen Angaben nach eine „visuelle Suchmaschine“, mit der der Nutzer nach Ideen, Rezepten, Styles, Produkten stöbern kann. Ob man nach Ideen für tägliche Aktivitäten sucht, nach Inspiration fürs Kochen, Mode, Renovieren von Wohnungen und Häusern, neuen Designs oder vieles mehr, auf Pinterest gibt es mittlerweile Milliarden von „Pins“ und so dürfte man fündig werden.

Der Umsatz von Pinterest

Jeder Nutzer kann „Pins“ auf seinen Pinnwänden markieren, damit sortieren und bei Bedarf wiederfinden. Natürlich kann man „Pins“ auch selbst erstellen, plattformübergreifend teilen und somit andere inspirieren. Der Nutzer (User) bei Pinterest wird auch „Pinner“ genannt. Jeder Nutzer kann selbst entscheiden, ob er die herkömmliche Website auf Endgeräten wie PCs oder Notebooks nutzt oder eben die mobilen Applikationen für Smartphones oder Tablets. Pinterest erzielt im Vergleich zum Segment International im Heimatmarkt USA den Großteil seiner Umsätze. Zum Vergleich: Im Geschäftsjahr 2021 wurden in den USA 2,016 Milliarden US-Dollar umgesetzt während im Segment International lediglich 562 Millionen US-Dollar Umsatz erzielt wurden. Die wichtigste Einnahmequelle ist Digital Marketing/Digital Ads. Im Jahr 2021 konnte im Durchschnitt (global) 5,79 US-Dollar pro Nutzer Umsatz generiert werden.

Im Oktober 2008 wurde „Cold Brew Labs“ gegründet und im April 2021 in „Pinterest“ umbenannt. Die Pinterest Incorporated hat ihren Konzernsitz in San Francisco im US-Bundesstaat Kalifornien. Der IPO von Pinterest fand im April 2019 statt, seitdem sind die „Class A“-Stammaktien an der New York Stock Exchange gelistet. Das Symbol lautet „PINS“.

Die Nutzerkonten bei Pinterest

Neben einem herkömmlichen Konto eines privaten Nutzers können auch Unternehmenskonten (Unternehmensprofile) erstellt werden. Pinterest gibt an, dass Unternehmenskonten Marken unterstützen und ein „Content-Creator“ und auch Händler können zusätzlich unterstützen, auf Pinterest mehr zu erreichen. Unternehmen engagieren beispielsweise auch professionelle Social-Media-Agenturen, die bei Pinterest die Aktivitäten kontrollieren, die Nutzeraktivität und das Unternehmensprofil insgesamt analysieren, Anzeigen- und Content-Formate und Strategien planen und ausführen und vieles mehr. Die Unternehmenskonten sind kostenlos, die bringen Pinterest eine stärkeren „Traffic“ und auf diese Weise auch mehr Möglichkeiten für die Werbung.

Der Nutzer scrollt bei Pinterest nicht einfach nur durch eine Timeline wie bei Facebook, Instagram oder Twitter, sondern sucht gezielt nach Ideen, Marken, Content oder auch Händlern. Interessant für Unternehmenskonten ist das plattformübergreifende Teilen auf die verschiedenen Social-Media-Konten bei Facebook, Instagram, Twitter und mehr.

Die Nutzer von Pinterest

Pinterest kann auf insgesamt rund 433 Millionen Nutzer verweisen, die Pinterest jeden Monat nutzen. Die exakte eigene Konzernanalyse der Nutzerdaten weist aus, dass rund 60 Prozent der Pinterest-Nutzer Frauen sind, die Anzahl der männlichen Pinterest-User im Jahresvergleich aber zu rund 40 Prozent gestiegen ist. Für Deutschland veröffentlichte Pinterest zum Beispiel eine Analyse, aus der hervorgeht, dass rund 38 Prozent der deutschen „Millenials“ mit einem Haushaltseinkommen von über 100.000 Euro Pinterest nutzen.

Via Pinterest wird nach Ideen, Produkten gestöbert, man entdeckt Neues und erwirbt auf der Plattform angebotene Produkte. In einer konzerneigenen Nutzerumfrage gaben 58 Prozent der deutschen User an, bei Pinterest neue Marken oder neue Produkte entdeckt zu haben. Mit den „Targeting-Tools“ von Pinterest können Nutzer und auch Unternehmenskonten zielgruppenspezifisch eingestellt werden, beispielsweise mit den Parametern Demographie, Interessen, Keywords und mehr. Alternativ sucht der „Algo“ von Pinterest mit „Auto-Targeting“ nach Interessenten, denen der Content höchstwahrscheinlich zusagt.

Jahreszahlen 2019 bis 2021 – zumindest die Grobrichtung stimmt

Blickt man auf die Jahreszahlen der letzten drei Geschäftsjahre (Pinterest bilanziert jeweils zum 31. Dezember eines jeden Jahres – das Geschäftsjahr entspricht demnach dem Kalenderjahr), so können konsequente Unternehmenserfolge abgelesen werden. Im Jahr 2019 wies man einen Umsatz in Höhe von 1,143 Milliarden US-Dollar aus, 2020 waren es bereits 1,693 Milliarden US-Dollar und in 2021 2,578 Milliarden US-Dollar. Wies man im Jahr 2019 noch einen Jahresfehlbetrag von 1,361 Milliarden US-Dollar auf, konnte dieser in 2020 bereits auf -128,323 Millionen US-Dollar zurückgeführt werden und in 2021 sprang dann endlich nach Jahren ein Jahresüberschuss von 316,438 Millionen US-Dollar heraus. Dies hatte natürlich Auswirkungen auf das EPS. In 2019 betrug das EPS auf vollverwässerter Basis noch -3,24 US-Dollar, in 2020 -0,22 US-Dollar und in 2021 konnte ein positives EPS von 0,46 US-Dollar publiziert werden.

Exkurs – ein bekannter Großinvestor geht an Bord

Mitte Juli gab das renommierte Wall Street Journal bekannt, das Elliott Management rund 9 Prozent der Pinterest-Anteile erworben hat. Die Aktie trat in eine Rallye ein, bis heute sind diese Kursgewinne jedoch wieder verpufft. Auf längere Sicht dürfte der Einstieg von Elliott Management dennoch von Bedeutung sein, denn man wirft so gut wie nie Geld zum Fenster hinaus – obendrein ist Elliott Management nun der größte Einzelaktionär.

Wie geht es im laufenden Geschäftsjahr 2022 weiter?

Im laufenden Geschäftsjahr 2022 könnte sich der Umsatz auf rund 2,94 Milliarden US-Dollar steigern lassen, in 2023 geht man gemäß der gegenwärtigen Konsensschätzungen von einem Gesamtumsatz von 3,56 Milliarden US-Dollar aus. Das EBIT in 2022 dürfte mit rund 563 Millionen US-Dollar hinter 2021 zurückbleiben und in 2023 mit rund 557 Millionen US-Dollar nochmals leicht absinken. Der Gewinn je Aktie könnte in 2022 bei rund 0,29 US-Dollar und in 2023 bei rund 0,40 US-Dollar liegen. Der Nettogeldbestand des Konzerns könnte in den nächsten beiden Geschäftsjahren steigen, in 2022 beinahe die Marke von 3,0 Milliarden US-Dollar knacken und sich in 2023 gar im Bereich von fast 3,5 Milliarden US-Dollar einpendeln.

Am Montag den 01. August 2022 werden nach derzeitigen Angaben die aktuellen Quartalsergebnisse für das erste Quartal 2022 nach dem US-Börsenschluss erwartet. Die Konsensschätzungen gehen derzeit von einem EPS von 0,04 US-Dollar aus. Zudem wird Pinterest sich mit weiteren Informationen an die Aktionäre richten.

Analysteneinstufungen – Pinterest wieder mit Potenzial?

Guggenheim, Wolfe Research, Stifel Nicolaus, Robert W. Baird, Bank of America, Wells Fargo, Royal Bank of Canada (RBC), Benchmark, Loop Capital, Rosenblatt Securities, Citigroup, Susquehanna, Wedbush, MKM Partners, DA Davidson, Goldman Sachs, UBS, Piper Sandler, JPMorgan Chase & Co, Barclays, Evercore ISI, Morgan Stanley, Credit Suisse, Atlantic Securities und Keybanc publizierten seit dem Jahresbeginn Research, analysierten das Wertpapier und vergaben Ratings und Kursziele.

Basierend auf den hier ausgewiesenen 25 Analysteneinstufungen liegt das Durchschnittskursziel bei 27,56 US-Dollar. Zieht man nur die aktuelleren Analysen aus dem Juni und Juli heran, so läge das Durchschnittskursziel bei lediglich 22,60 US-Dollar. Die Aktie von Pinterest ging am 26. Juli 2022 mit einem Kurs von 17,25 US-Dollar an der New Yorker Wertpapierbörse NYSE (New York Stock Exchange) aus dem Handel. Das 52-Wochenhoch lag bei 77,29 US-Dollar, das 52-Wochentief bei 16,14 US-Dollar. Mittlerweile ist die Marktkapitalisierung des Konzerns leicht unter die Marke von 10 Milliarden US-Dollar gerutscht. Aufgrund des Gesamtbilds, dass die Analysten hier zeichnen, könnte jedoch wieder Potenzial zu sehen sein.

Pinterest - Die Aktie im Chartcheck

Die vorliegende Analyse der Aktie von „Pinterest Inc.“ erfolgt im Tageschartbild und bezieht sich auf den Kurs an der New York Stock Exchange – NYSE in US-Dollar. Die nächsten Kursziele für die Bullen und Bären könnten unter Zuhilfenahme einer Fibonacci-Analyse näher definiert werden.

Graphische Darstellung Pinterest im Chart

Ausgehend vom letzten Zwischentief des 18. März 2020 von 10,10 US-Dollar bis zum jüngsten Hoch des 17. Februar 2021 bei 89,90 US-Dollar, wären zunächst die Ziele zur Oberseite näher zu beleuchten. Die Widerstände fänden sich demnach bei den Marken von 28,93 US-Dollar (0.764%), 40,58 US-Dollar (0.618%) und 50,00 US-Dollar (0.500%). Zur Unterseite wären die Bereiche von Jahrestief von 16,14 US-Dollar und von 10,10 US-Dollar (100.00%), in Betracht zu ziehen. Dem Chartbild wurde hier die beiden exponentiell gleitenden Durschnitte (EMAs) hinzugefügt. Die EMA100 wird in blauer Farbe und die EMA200 in roter Farbe dargestellt. Der Oszillator „Relative-Strength-Index“ (RSI) indizierte zum Zeitpunkt dieser Analyse mit 40,65 Punkten eine noch neutrale Marktverfassung.

Quelle: 2022, Traders Leadership Council.



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