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Rohstoffe – Öl (WTI): Der Ölpreis orientiert sich nach oben
November 2020. Seit wenigen Wochen zieht der Ölpreis wieder deutlich an. Kostete ein Fass der US-Sorte WTI (West Texas Intermediate) zu Monatsbeginn im Tief noch rund 32 US-Dollar, müssen im Moment mit gut 41,50 US-Dollar je Barrel bereits wieder rund 30% mehr auf den Tisch gelegt werden.
Der Auslöser sind die Hoffnungen auf einen bald verfügbaren und wirksamen Impfstoff gegen das Corona-Virus. Läuft die Wirtschaft wieder besser, wird auch mehr Öl benötigt. Das stützt im kommenden Jahr die Preise.
Aktuell zieht bereits die Ölnachfrage in Asien deutlicher an. Marktbeobachter verwiesen auf Raffineriebetreiber in China, Japan und Südkorea. Sie waren während der vergangenen Tagen verstärkt auf Einkaufstour. Daneben bleibt auch die Angebotssituation ein wesentlicher Einflussfaktor für den Ölpreis. So rief beispielsweise Saudi-Arabien die Länder der OPEC+-Staatengruppe dazu auf, „flexibel auf Marktveränderungen zu reagieren“.
Übersetzt bedeutet dies, dass die laufenden Förderkürzungen über das Jahr hinaus in Kraft bleiben könnten. Im Moment hält die Gruppe, die 23 Ölförderstaaten unter der Führung Saudi-Arabiens und Russlands vereint, täglich 7,7 Mio. Barrel zurück.
Aus technischer Sicht ändert der jüngste Kursanstieg noch nichts am mittelfristigen Bild. Seit der deutlichen Kurserholung nach dem Corona-Crash im Frühjahr bewegt sich der Ölpreis in einem volatilen Preisband zwischen etwa 34 und 44 US-Dollar je Fass seitwärts. Erst ein Über- oder Unterschreiten der jeweiligen Widerstands- bzw. Unterstützungslevels würde ein prozyklisches Handeln erforderlich machen. Quelle: Stefan Ziermann, Fuchs-Kapital
FAZIT ÖL
Die Chance auf wieder steigende Ölpreise wächst mit den jüngsten Impfstoff-Hoffnungen. Noch hat sich am volatilen Seitwärtslauf jedoch nichts geändert.