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Rohstoffe – Erdgas: Versorger schauen in die Röhre
September 2021. Der Preis für Erdgas ist gerade heftig in Bewegung. In unserem letzten Update zu „Natural Gas“ Ende August (siehe FD vom 20.08.) lag der Erdgaspreis mit 3,80 Dollar je MMBtu (26,4 Kubikmeter Gas) bereits mehr als 50% über Anfangsniveau 2021.
Inzwischen ist der Gaspreis in der Spitze auf 5,50 US-Dollar je MMBtu nach oben geschnellt. Derzeit drücken Gewinnmitnahmen den Energierohstoff auf rund 4,76 US-Dollar je MMBtu (million British thermal units).
Der aktuelle Kursrücksetzer kann durchaus noch etwas weiterlaufen. Selbst bei Kursen um 4,00 US-Dollar je MMBtu bleibt der steile Aufwärtstrend seit Anfang April intakt. Aus fundamentaler Sicht bekommt der Gaspreis ebenfalls weiter Rückenwind. So haben Unwetter sowie die Hurrican-Saison im Südosten der USA der Gasförderung im Golf von Mexiko den Hahn abgedreht. Hier liegt noch immer rund die Hälfte der US-Erdgasförderung auf Eis.
Dazu gesellt sich ein zunehmender Gasbedarf aus Asien, wo die Energiepreise zuletzt stark angestiegen waren. Zu guter Letzt produzieren einige Öl- und Gasförderer wegen Wartungsarbeiten an Bohrinseln und Pipelines aktuell weniger Gas.
Die hohen Gaspreise fordern in Großbritannien nun erste „Opfer“. Hier steht zu befürchten, dass zahlreiche Energieversorger in finanzielle Schieflage geraten, weil sie die hohen Gas-Einkaufskosten nicht mehr tragen können.
Schon jetzt sind erste kleinere Versorger in die Insolvenz gegangen. So berichtet die BBC unter Berufung auf den Branchenverband Oil & Gas UK, dass die Großhandelspreise für Gas in Großbritannien seit Beginn des Jahres um 250% gestiegen sind – um 70% allein seit August.
Das Problem dabei: Die Energieversorger haben in der Regel mit ihren Kunden feste Tarife vereinbart. Steigen nun die Einkaufskosten so schnell und dynamisch, ist es auf kurze Sicht kaum möglich, die Preise an den Endverbraucher weiter zu geben.
FAZIT:
Der Erdgaspreis ist weiter im Aufwind. Der aktuelle Rücksetzer bietet Chancen für einen neuen Einstieg in den Trend. Quelle: Stefan Ziermann, Fuchs-Kapital.