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Rohstoffe – Weizen: Panikkäufe

März 2020. Nach dem kräftigen Abverkauf im Februar zieht der Weizenpreis seit rund einer Woche wieder deutlich an. Notierte der richtungsweisende Weizenkontrakt an der Warenterminbörse in Chicago Mitte März noch bei Kursen knapp unterhalb von 500 US-Cent je Scheffel, schoss der Weizenpreis binnen weniger Handelstage auf 580 US-Cent je Scheffel empor (plus 18%).

Trading Weizen.

Nun nähert sich der Preis des wichtigen Getreiderohstoffs einer bedeutenden technischen Widerstandszone an. Denn im Kursbereich um 600 US-Cent je Scheffel fanden die Aufwärtsbewegungen der letzten vier Jahre jeweils ihr Ende. Die Welternährungsorganisation FAO der Vereinten Nationen hält die weltweiten Bestände der wichtigsten Getreide und Ölsaaten für groß genug, um in der Corona-Krise nicht mit einer Knappheit rechnen zu müssen.

Allerdings machen Marktbeobachtern die Verhaltensänderungen auf der Nachfrageseite sowie Einschränkungen bei Verarbeitung und Logistik derzeit Sorgen. Als Beispiel führt die FAO Panikkäufe von Verbrauchern an. „Wenn Händler an den internationalen Getreidemärkten kurzfristig massive Käufe tätigen, aus Sorge, in einigen Monaten keine Ware zu bekommen, könne dies auch eine globale Krise mit Nahrungsmitteln auslösen“, so die FAO in ihrem jüngsten Statement.

Die Positionierungen kurzfristig orientierter Marktteilnehmer zeigt solche Panikkäufe bislang jedoch nicht an. Diese haben ihre Long-Positionen in der letzten Woche sogar deutlich reduziert. Nicht nur die FAO, sondern auch das US-Landwirtschaftsministerium USDA und der Internationale Getreiderat IGC rechnen in der laufenden Saison mit höheren weltweiten Weizenbeständen als in der letzten Saison und gehen von einem Überschuss in Höhe von zehn Millionen Tonnen aus.

FAZIT

Die jüngste Rally bei Weizen ist aus fundamentaler Sicht unbegründet. Im Kursbereich um 600 US-Cent je Scheffel wartet ein hartnäckiger Widerstand. Empfehlung: Mittelfristig orientierte Anleger nutzen den deutlichen Preisanstieg und bauen vorsichtig Short-Positionen bei Weizen auf.


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