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Rohstoffe – Zinn: Himmelwärts
Juli 2021. Der Zinnpreis ist in diesem Jahr massiv gestiegen. Ähnlich wie Kupfer und andere Industriemetalle kennt der Zinnkurs derzeit nur eine Richtung: stramm nach oben.
Zuletzt handelte eine Tonne Zinn mit 33.500 US-Dollar nur knapp unter dem Anfang Mai erreichten Zehn-Jahres-Hoch (33.826 USD je Tonne). Verglichen mit dem Jahresbeginn hat sich Zinn um rund 60% verteuert – binnen der letzten zwölf Monate sogar beinahe verdoppelt.
Der Grund des steilen Preisanstiegs liegt in einer deutlich gestiegenen Nachfrage. Für Maschinenlager und Konservendosen, aber auch zum Löten von Halbleiterschaltkreisen ist das Industriemetall Zinn als Legierungsbestandteil moderner Industriegüter zwingend nötig – und gefragt.
Mit der dynamisch wachsenden Nachfrage hält das Angebot nicht mit. So verzeichnet der weltweit wichtigste Zinnexporteur – Indonesien – in diesem Jahr bis Ende Mai sogar einen Exportrückgang von drei Prozent gegenüber dem ohnehin bereits schwachen Vorjahreszeitraum. Auch in Chinas wichtigster Zinnregion, der Provinz Yunnan, kam es zwischenzeitlich zu Produktionseinschränkungen.
Branchenexperten rechnen für das laufende Jahr mit einem globalen Defizit von 120.000 Tonnen. Die Nachfrage nach Zinn, einem der Hauptprofiteure der sogenannten vierten industriellen Revolution, dürfte auch künftig hoch bleiben und die Preise strukturell stützen.
FAZIT:
Aus technischer Sicht hat der Zinnpreis nun zunächst die Hürde um 33.800 USD je Tonne vor der Brust. Ein Anstieg über dieses Kursniveau dürfte die nächste Rally-Stufe zünden. Quelle: Stefan Ziermann, Fuchs-Kapital