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Rohstoffe – Zucker: Entkoppelt vom Ölpreis

Januar 2022. Seit Mitte November ist der Zuckerpreis deutlich zurückgekommen. Handelte der süße Rohstoff vor zwei Monaten noch auf einem 52-Wochen-Hoch bei 20,50 US-Cent je Scheffel, fielen die Notierungen des Zucker-Futures am New York Board of Trade (NYBOT) zu Wochenbeginn sogar kurzzeitig unter die Marke von 18 US-Cent je Scheffel.

Derzeit setzt vor allem ein verbessertes Zuckerangebot, die Preise unter Druck. So ist der Start der Zuckerrohrernte in Indien und Thailand positiv verlaufen. Wie das Büro des Cane & Sugar Board berichtet, wurden in Thailand bislang 1,9 Millionen Tonnen Zucker produziert (+60% ggü. Vj.). In Indien lag die Produktionsmenge nach den ersten drei Monaten des laufenden Erntejahres mit 11,56 Millionen Tonnen etwa 4,3% höher als im Vorjahreszeitraum.



Der Zuckerpreis koppelt sich damit derzeit von den Ölpreisentwicklung ab. Normalerweise profitiert Zucker von steigenden Rohölpreisen. Denn kletternde Ölpreise erhöhen den Anreiz zur Herstellung von Ethanol. Vor allem beim weltgrößten Zuckerproduzenten Brasilien steht die Ethanol Produktion in direkter Konkurrenz zur Zuckerherstellung. Der jüngste Preisverfall bei Zucker und der gleichzeitige Anstieg des Ölpreises dürften dazu führen, dass die Zuckermühlen am Zuckerhut künftig wieder verstärkt Ethanol aus Zuckerrohr herstellen. Entsprechend sollte weniger Zucker auf den Markt kommen.

FAZIT:

Der im April begonnene Aufwärtstrend bei Zucker ist trotz des jüngsten Kursverfalls noch intakt. Mittel- und langfristig orientierte Anleger können den Rücksetzer nun zum Aufbau von Long-Positionen nutzen. Quelle: Stefan Ziermann, Fuchs-Kapital.

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