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BASF – Deutschlands globaler Champion wieder auf Kurs
Oktober 2021. Man dürfte wohl einige Zeit dafür aufwenden, um alle Forschungsfelder und Geschäftsbereiche ausreichend zu beleuchten, mit denen die Ludwigshafener BASF SE gutes Geld verdient. Ein neues Projekt ließ aber neulich besonderes Interesse aufkommen, denn die Experten der BASF erforschen gemeinsam mit dem Karlsruher Institut für Technologie (kurz KIT) im Rahme eines öffentlich geförderten Projekts die Möglichkeiten von sogenannten „mehrschichtigen Anoden für Lithium-Ionen-Batterien“. Das alles passiert natürlich nicht aus Jux und Tollerei, sondern mit einer später hohen Gewinnerzielungsabsicht. Schließlich beabsichtigt man als BASF globale Kundenanforderungen zu erfüllen und in diesem Fall für die Automobilindustrie (demnach ein Projekt für ein nicht zu unterschätzendes, mögliches neues Massengeschäft). Die BASF ist eigenen Angaben nach bereits ein „führender Akteur auf dem Markt für Batteriematerialien mit einem Fokus auf hochleistungsfähige Kathodenmaterialien und Anodenbinder“. Das übergeordnete Ziel der BASF ist es hervorragende Materialien für hocheffiziente Lithium-Ionen-Batterien bereitzustellen. Obendrein sind Reichweite und Ladezeit ein Thema, aber auch ein geringerer CO2-Fußabdruck während des gesamten Produktionsprozesses.
Bis es soweit ist, bietet der Konzern ein enorm diversifiziertes Produkt- und Dienstleistungsportfolio.
Fundamentaldaten der Jahre 2019 und 2020 zeigen den Einschlag der Corona-Krise
Die BASF-Gruppe steuerte sich in den letzten Monaten bereits sehr erfolgreich aus den Effekten der Corona-Pandemie heraus. Zunächst einmal der Blick auf die bekannten Daten, nämlich auf den Konzernabschluss des Jahres 2020. Die Umsatzerlöse wiesen mit 59,149 Milliarden Euro im Vergleich zu 2019 mit 59,316 Milliarden Euro nur einen geringen Abschlag von 0,3 Prozent auf, doch das Ergebnis der Betriebstätigkeit lag im Jahr 2019 noch bei 4,01 Milliarden Euro und rutschte in 2020 mit 191 Millionen Euro in die Verlustzone. Das Ergebnis nach Steuern aus fortgeführtem Geschäft betrug in 2019 noch 2,546 Milliarden Euro, doch in 2020 rutschte es mit 1,471 Milliarden Euro tief in die Verlustzone.
Erstes Halbjahr überzeugt bereits - Bilanzprognose 2021 im Blick
Die BASF-Gruppe konnte im ersten Halbjahr 2021 schon starke Zahlen abliefern. Das Umsatzwachstum zog um 33 Prozent vom Vergleichszeitraum 2020 mit 29,433 Milliarden Euro auf 39,153 Milliarden Euro an. Das EBIT im ersten Halbjahr 2020 betrug 1,515 Milliarden Euro, im ersten Halbjahr sprang dieses um 205 Prozent auf 4,627 Milliarden Euro enorm an. Das Ergebnis je Aktie stieg von 0,01 Euro im ersten Halbjahr 2020 auf nunmehr 3,67 Euro im ersten Halbjahr 2021 massiv an. Die Konzernleitung prognostizierte im Rahmen der Halbjahresmitteilung für das Gesamtjahr 2021 einen Umsatz von 74 bis 77 Milliarden Euro, ein EBIT vor Sondereinflüssen zwischen 7,0 und 7,5 Milliarden Euro und einen ROCE von 12,1 bis 12,9 Prozent.
Die Bilanzprognose für 2021 weicht nicht sonderlich von einer Reihe von Prognosen der Konzernleitung ab. Die Konsensschätzungen der Analystenschar weisen auf einen möglichen Umsatz von 74,6 Milliarden Euro hin, der Gewinn je Aktie könnte bei etwa 6,38 Euro liegen. Aufgrund der bis dato überraschend guten Zahlen des ersten Halbjahres 2021 könnte man mitunter auch die Nettoverschuldung des Konzerns im Vergleich zu 2020 wieder stärker absenken. Ein hoher Unsicherheitsfaktor könnten indes die Energiepreise und auch Rohstoffkosten sein.
Analysten guter Stimmung für das BASF-Wertpapier
Die Analysten der Investmentbanken verteilten allein im Oktober recht gute Noten – vor allem aber kann innerhalb der letzten Monate keine einzige Verkaufsempfehlung ausgemacht werden. Die „NordLB“ votierte mit „kaufen“ und einem Ziel von 73,00 Euro, „Jefferies“ vergab ein „buy“-Rating mit einem Ziel von 89,00 Euro, die „UBS“ sieht ein Ziel von 70,00 Euro und fügte ein „buy“-Votum hinzu. Auch „Warburg Research“ vergab ein „buy“-Rating mit einem Ziel von 82,00 Euro, „JPMorgan“ sieht die Aktie mit „neutral“ und einem Ziel von 78,00 Euro und die „Baader Bank“ sieht die Aktie als Kauf mit einem Kursziel von 85,00 Euro.
BASF – wie sieht die Aktie charttechnisch aus?
Die vorliegende Analyse der BASF-Aktie erfolgt im Tageschartbild – als Referenz wird der Kurs via Xetra herangezogen. Um die nächsten Ziele für die Bullen und Bären näher technisch ermitteln zu können, wäre auf eine Fibonacci-Analyse anzustellen. Die jeweiligen Fibonacci-Retracements und Fibonacci-Projektionen wären dann zur Ermittlung der Ziele zur Ober- und Unterseite heranzuziehen. Ausgehend vom letzten Zwischenhoch des 07. April 2021 von 72,88 Euro bis zum jüngsten Zwischentief des 20. September 2021 von 60,14 Euro, wären die nächsten Widerstände bei den Marken von 65,00 Euro (0.382 Prozent), 68,01 Euro (0.618 Prozent), 72,88 Euro (1.00 Prozent), sowie bei den Projektionen zur Oberseite von 75,89 Euro (1.236 Prozent), 77,75 Euro (1.382 Prozent), 80.75 Euro (1.618 Prozent), 82,61 Euro (1.764 Prozent), 85,62 Euro (2.00 Prozent) und 88,63 Euro (2.236 Prozent) abzuleiten. Die nächsten Unterstützungsbereiche wären bei 63,14 Euro (0.236 Prozent) und 60,14 Euro (0.00 Prozent), sowie bei den Projektionsstufen zur Unterseite von 57,13 Euro (-1.236 Prozent), 55,27 Euro (-1.382 Prozent), 52,26 Euro (-1.618 Prozent) und 50,41 Euro (-1.764 Prozent) zu ermitteln. Zum Zeitpunkt der Analyse testete die Aktie den jüngsten Aufwärtstrend. Der Blick auf den Relative-Strength-Index (RSI) verrät eine derzeit neutrale Marktverfassung.
Beachte: Die BASF SE hat die Telefonkonferenz für die Quartalsmitteilung für das dritte Quartal 2021 für den 27. Oktober für 08:00 Uhr angekündigt, eine Stunde zuvor um 07:00 Uhr werden die Q3-Ergebnisse bereits publiziert.