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Agrarrohstoffe: Sojabohnenernte-Verzögerung in Brasilien
Sojabohnen dürften wieder teurer werden. Denn die Sojabohnenernte in Brasilien läuft nur zögerlich an. Nach Angaben des Agrarberatungsunternehmens AgRural waren am Donnerstag vergangener Woche erst 0,04% der Fläche abgeerntet. Im Vorjahr waren es zum selben Zeitraum bereits 0,2%.
AgRural führt den Rückstand auf Unterbrechungen der Ernte-Arbeiten im größten Anbaustaat Mato Grosso zurück. Auch in anderen Bundesstaaten Brasiliens kam es zu wetterbedingten Verzögerungen bei der Entwicklung der Sojapflanzen. Zwar entwickelt sich die Ernte in den meisten Regionen gut. Doch könnte die anhaltende Hitze und Trockenheit im südlichsten Anbaustaat Rio Grande do Sul dazu führen, dass das Erntepotential insgesamt reduziert wird.
Zudem kommt die Vermarktung der Ernte nur schleppend voran. So meldet das Beratungsunternehmen Safra & Mercado, dass bis vorige Woche Freitag erst 28,5% der Sojabohnenernte verkauft wurden. Vor Jahresfrist waren es bereits 36,5%. Nach den gewalttätigen Protesten von Anhängern des ehemaligen Präsidenten Bolsonaro am Wochenende wachsen am Markt ohnehin schon die Sorgen, dass es zu Verzögerungen beim Transport der Bohnen kommen könnte.
Da auch in Argentinien Ernteausfälle erwartet werden, dürfte das verzögert auf den Markt kommende Sojabohnenangebot die Preise weiter anheben. Seit Anfang Oktober bewegt sich der Preis für Sojabohnen in einem intakten Aufwärtstrend. Der Preisrücksetzer zu Jahresbeginn bietet mittelfristig orientierten Anlegern aus technischer Sicht eine gute Einstiegsgelegenheit.
FAZIT:
Das Sojabohnen-Angebot bleibt vorerst eingeschränkt und dürfte weitere Preissteigerungen nach sich ziehen. Mit einem ungehebelten Sojabohnen-ETC (z.B. ISIN: GB 00B 15K Y54 2) können Anleger an steigenden Preisen partizipieren. Quelle: Stefan Ziermann, Fuchs-Kapital.