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Agrarrohstoffe: Brasilien macht den Unterschied beim Zucker
Der Zuckerpreis kennt kein Halten mehr. Seit der Zuckerpreis Ende März über die technisch wichtige 22-US-Cent-Marke gesprungen ist, ziehen die Notierungen dynamisch hoch. Allein seit Monatsbeginn ist hat sich der Preis des süßen Rohstoffs um mehr als 10% auf zuletzt 24,27 US-Cent je Pfund verteuert.
Zucker handelt derzeit auf dem höchsten Kursniveau seit 2016. Unser angepeiltes Kursziel (FD vom 03.02.) hat Zucker inzwischen überschritten. Der seit Oktober gültige Aufwärtstrend gleicht inzwischen einer Fahnenstange.
Die fundamentalen Parallelen zur Erntesaison 2016 sind kaum zu übersehen. Damals hatten schwere Dürren, ausgelöst durch das Wetterphänomen El Nino, die Ernten in Indien und Thailand (die zweit- und drittgrößten Zuckerexportländer) deutlich reduziert. Anders als damals ist diesmal aber die Ernte im wichtigsten Zuckerexportland Brasilien nicht durch starke Regenfälle beeinträchtigt. Daher dürfte der Zuckermarkt in diesem Jahr gut versorgt sein. Allerdings dürfte der Überschuss deutlich geringer ausfallen als noch vor kurzem angenommen. So wurde im Herbst noch geschätzt, dass der Markt in der laufenden Saison mit 5 Mio. Tonnen überversorgt sein werde. Inzwischen wurde die Schätzung auf 600.000 Tonnen nach unten revidiert.
Mit Blick auf die kommende Erntesaison in Brasilien halten wir das weitere Aufwärtspotential für den Zuckerpreis aber für begrenzt. Das gestiegene Preisniveau könnte zudem dafür sorgen, dass in Brasilien mehr Zuckerrohr zu Zucker verarbeitet wird und entsprechend weniger für die Ethanolproduktion verwendet wird.
FAZIT:
Die Zucker-Fahnenstange dürfte bald enden. Long-Positionen (Zucker-ETC ISIN: GB 00B 15K Y65 8) können per Stopp unter 23,77 US-Cent je Pfund abgesichert werden. Wer die Rally shorten will, findet im Short Mini Future auf Zucker (z.B. ISIN: DE 000 VU5 XHH 9) ein passendes Produkt. Quelle: Stefan Ziermann, Fuchs-Kapital.