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Energie: Kapriolen am Gasmarkt
Der Preis für europäisches Erdgas ist zur Wochenmitte wegen Angebotssorgen deutlich gestiegen. Natgas hat den höchsten Stand seit April 2023 erreicht. Der richtungweisende Terminkontrakt TTF mit Fälligkeit in einem Monat an der Amsterdamer Börse zu 42,50 Euro je Megawattstunde gehandelt. Das sind 40% mehr als am Vortag.
Akute Preistreiber sind derzeit Befürchtungen, dass ein Streik von Arbeitern in einigen Flüssiggasanlagen in Australien zu Lieferengpässen bei LNG-Gas führen könnte. Auch in den USA zieht der Erdgaspreis (Natural Gas) wieder deutlicher an. Seit Anfang August ging es mit dem Erdgaspreis um gut 22% aufwärts. Mit aktuell rund 2,800 US-Dollar je MMBtu notiert Natural Gas so hoch wie zuletzt Anfang März.
Springt der Erdgaspreis über die 3-Dollar-Marke, dürfte es aus technischer Sicht zügig weiter nach oben gehen. Die nächste technische Hürde liegt dann erst wieder bei rund 3,80 US-Dollar je MMBtu. In den USA verweisen Erdgashändler obendrein auf ungünstige Wetterbedingungen, die zu einem steigenden Gasverbrauch und damit zu höheren Preisen führen. Darüber hinaus bleibt die Gasversorgung aus Nigeria weiter eingeschränkt. So meldete Nigeria LNG am Mittwoch, dass die Gasversorgung wegen weit verbreiteter Überschwemmungen weiterhin eingeschränkt ist. Nigeria LNG liefert mit einer Produktionskapazität von 22 Millionen Tonnen pro Jahr an Kunden in Europa, darunter an Endesa und Galp, mit denen langfristige Lieferverträge bestehen.
FAZIT:
Die Versorgungslage auf dem Erdgasmarkt engt sich derzeit spürbar ein. Der Erdgaspreis reagiert bereits mit deutlichen Kurssprüngen. Mit einem nachhaltigen Anstieg über die 3-Dollar-Marke ist aus technischer Sicht eine Bodenbildung abgeschlossen. Mit einem ungehebelten Erdgas-ETC (Beispiel ISIN: DE 000 PB6 GAS 5) können Anleger von steigenden Gaspreisen profitieren. Quelle: Stefan Ziermann, Fuchs-Kapital.