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Börse: Wieder abgefangen

Die Börsen haben eine heftige Jahresend-Korrektur zunächst abgewendet, aber eine Jahresendrallye ist auch noch keine ausgemachte Sache. Dafür sind die Unsicherheiten hinsichtlich der Konjunktur und Zinsentwicklung – voran in den USA – nach wie vor zu groß.

Ein positives Zeichen ist die Stabilität der Börsen, die trotz des Kriegsausbruchs im Nahen Osten nicht substanziell eingeknickt sind. Nicht einmal der stark gestiegene Ölpreis hat die Finanzmärkte verunsichert. Überraschend ist auch, dass der US-Dollar angesichts der politisch-militärischen Krise nicht nach oben gesprungen ist. Lediglich der Goldpreis hat erwartungsgemäß reagiert und ist kräftig gestiegen.

Die US-Notenbank hat darüber hinaus angedeutet, dass das Zinsniveau angesichts des steilen Renditeanstiegs vorläufig gerechtfertigt ist. Eine Entwarnung, dass es mit den Zinsen nicht weiter aufwärts geht, ist das aber nicht. Klar ist zumindest: Im November werden die US-Zinsen nicht verändert. Für Dezember rechnen immerhin 26% der Marktteilnehmer mit einem weiteren Zinsschritt nach oben.

Noch ist die US-Konjunktur stark. Das verdeutlicht vor allem der vorigen Freitag veröffentlichte Arbeitsmarktbericht. Fast eine halbe Million Stellen wurden in den Vereinigten Staaten neu geschaffen, von Rezession ist keine Spur.

Die US-Konjunktur wird sich aber absehbar abkühlen. Denn die fiskalischen Stimuli der US-Regierung werden nachlassen. „Seit dem Frühjahr 2022 hat die Biden-Administration einen Fiskalstimulus im Äquivalent von fast 5% des BIP auf den Weg gebracht“, so Eckhard Schulte von MainSky Asset Management. Das hat die negativen Effekte der höheren Zinsen deutlich abgemildert. In den kommenden Monaten wird der Effekt aber auslaufen.

Das ist Wasser auf die Mühlen der Notenbanker. Die hoffen auf eine konjunkturelle Beruhigung und damit verbunden einen (hoffentlich) ebenfalls nachlassenden Inflationsdruck. Aus dem Schneider sind die US-Geldhüter auf der Zinsseite aber noch nicht. Denn die hohen Rohstoffpreise werden mögliche Inflationsrückgänge durch die Nachfrageseite ausbremsen.

Die Chancen für eine weiche Landung der US-Konjunktur sind gering. Diese Einschätzung teilt auch Schulte. Er verweist vor allem auf den realen Rückgang des globalen Handels um 3% seit Anfang 2023. „Das ging historisch bisher immer mit einer US-Rezession einher.“

FAZIT:

Die Börsen halten sich und bestätigen die jüngsten Unterstützungsniveaus. Eine Jahresendrallye bleibt damit möglich. Aber die Risikoprämien für Aktien fallen und die für Anleihen steigen. Zum Jahresende steht die Börse damit auf tönernen Füßen. Wir bleiben dabei: Neue Käufe nur an vorherigen Tiefs, wenn die Börsen auf Tauchstation gehen. Quelle: Fuchs Kapital, Fuchs-Kapital.


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