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DAX und DOW – Zügiger Gipfelsturm
April 2019. Die Aktienbörsen eilen weiter ungebremst nach oben. Gestern hat der DAX sogar ein neues 6-Monatshoch erklommen. Auch in den USA kennen die Aktienkurse gerade nur den Weg nach oben. Der Dow ist über 26.500 Punkte gestiegen. Das Allzeithoch bei knapp 27.000 Zählern wird vehement angelaufen. Die Prognosen vieler Beobachter, die den Dow „bald bei 30.000 Punkten“ sehen, sind nicht einmal mehr sehr gewagt.
Die Aktienmärkte sind aktuell hauptsächlich technisch getrieben. Die Aussicht auf weiter billiges Geld der Notenbanken hat den Turbo gezündet. Nun rennen die Bullen – und mit jedem Tag, an dem es wie an der Schnur gezogen weiter hinauf geht, sinkt die Risikoscheu. Zudem steigt die Aktivität und das Volumen, das von Algotradern (automatischen Handelssystemen) auf „long“ gesetzt wird.
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Auffällig ist, dass noch keine Euphorie herrscht. Wir haben den Taxi-Test gerade auf dem Heimweg von der Invest-Messe in Stuttgart gemacht. Kein Taxifahrer wollte mit uns über Aktien sprechen. Von Milchmädchen-Hausse also noch keine Spur.
Das spricht dafür, dass die Rally noch weiter laufen und die alten Höchstkurse anpeilen wird. Dennoch sollten Anleger nicht die Konjunkturmeldungen aus den Augen verlieren. Zwar spielen die Märkte gerade auch weiter die Hoffnung auf eine Lösung im Zollkonflikt. Immerhin hat auch die EU jetzt beschlossen, mit den Amerikanern zu reden. Das reduziert das Risiko einer teuren Eskalation.
Die aktuellen Konjunkturdaten sind weiter durchwachsen – verbessern sich allerdings auch schon wieder. Insbesondere in China ziehen die Daten gestützt durch Pekings Aktionen (Steuersenkungen) wieder kräftig an. Beeindruckend sind auch die steil angesprungenen ZEW-Konjunkturerwartungen. Der ZEW-Index sprang im April von -3,6 auf 3,1 hoch. Allerdings werden für den ZEW-Indikator Finanzmarktanalysten befragt. Es ist noch offen, ob die Börsenanalysten dem steil steigenden Markt hinterher laufen, oder ob sie doch voraussehen und die Konjunktur noch weitere Monate kräftig anzieht.
Wir blicken daher weiter skeptisch-vorsichtig auf die Kursentwicklung. Nur eine anhaltende und spürbare Verbesserung der Konjunkturdaten liefert den Treibstoff für weitere gesunde Kurssteigerungen, in denen nicht nur Hoffnungswerte auf billiges Notenbankgeld verbucht sind. Zumal die gesunden Unternehmen vielfach keinen Gebrauch von dem Geld machen und nicht „auf Teufel komm raus“ Kredite aufnehmen und investieren.
FAZIT
Auf dem Gipfel angekommen, gibt es nur noch den Weg nach unten. Und der Dreh nach unten kommt immer dann, wenn alle nur noch nach oben sehen. Die Dynamik spricht noch weiter für steigende Kurse und höchstens kurze und geringe Gegenbewegungen. Unser Rat bleibt bestehen: Mitlaufen, Stopps hochziehen. Quelle: Stefan Ziermann, Fuchs-Kapital