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Vermögensstrategie – Chancen nutzen
Oktober 2020. Die Aktienmärkte starten mit Vorsicht ins vierte Quartal. Nach dem V-förmigen steilen Kursanstieg seit dem Corona-Crash haben die Märkte enorm zugelegt. Getrieben von Nullzins und global überbordender Liquidität sind die Kurse fast an die alten Hochs heran geklettert. Die sich rund um den Globus wieder verbessernden Konjunkturdaten haben dabei geholfen.
Im vierten Quartal bremsen nun einige akute Unsicherheitsfaktoren. An erster Stelle ist die anstehende US-Präsidentenwahl zu nennen. Das erste TV-Duell war die erwartete Schlammschlacht, in der nur wenige inhaltliche Punkte gemacht wurden. Nur eins ist klar, war aber auch nie in Zweifel gezogen: Beide Kandidaten wollen die US-Wirtschaft stützten, auch mit neuen Schulden.
Auch der Brexit ist an den Finanzmärkten wieder Thema. Die Übergangsphase endet am 31. Dezember und nach wie vor ist der Brexit-Weg zwischen London und Brüssel unklar. Stein des Anstoßes ist, dass London ein Binnenmarktgesetz beschlossen hat. Das wird vom mühsam ausgehandelten Brexit-Vertrag nicht gedeckt. Brüssel kündigt nun Konsequenzen an. Ein harter Bruch zu Silvester wird damit wieder wahrscheinlicher. Das Pfund knickt jedenfalls wieder ein. Mehr zu unserer Einschätzung der Währungsentwicklung lesen Sie übrigens einmal wöchentlich in den FUCHS-Devisen.
Die Finanzmärkte dürften im vierten Quartal somit von taktischen Einflüssen dominiert werden. Neben US-Wahl und Brexit erwarten wir auch taktische Gewinnmitnahmen von Anlegern, die nach dem Corona-Crash gekauft haben. Sie liegen – je nach Markt - mit bis zu 50% im Plus. Gegen Jahresende dürften einige Adressen manche Gewinne angesichts der kurzfristigen Unsicherheiten versilbern.
Strategisch ist beim Blick auf das nächste Anlagejahr die Erkenntnis, dass der Staat in der Corona-Krise zu einem maßgeblichen Akteur in der Wirtschaft geworden ist. Er verhindert Pleiten, stellt Milliarden für den Konsum bereit, er kanalisiert Milliardensummen in Sektoren, die er zuvor als Zukunftstechnologien definiert hat. Das verändert die Wirtschaft gewaltig.
Wir sehen außerdem eine neue Qualität beim Blick auf Staaten und Notenbanken. Der Einfluss der Regierungen auf die Notenbanken wird größer, beide agieren in vielen Ländern inzwischen offen mit der gleichen Zielrichtung. Die Notenbanken finanzieren die Staaten freigiebig. Die Zinsen bleiben am Boden. Zugleich wollen die Geldhüter die Inflation zunächst laufen lassen. Damit wird der Realzins noch weiter in den negativen Bereich gedrückt, die finanzielle Repression wird im Interesse der Staaten verschärft. Vor diesem Hintergrund passen wir unsere strategische Asset Allokation leicht an. US-Aktien reduzieren wir, europäische stocken wir leicht auf. Außerdem erhöhen wir den Rohstoffanteil. Unser Versicherungsdepot bleibt unverändert. Für das vierte Quartal rechnen wir weiter mit
FAZIT
Für die Vermögensanlage lassen sich daraus klare Leitlinien ableiten. Für Aktieninvestments kann es kin besseres Umfeld geben. Allerdings muss die Aktienquote deutlich über 60% liegen, damit überhaupt ein realer Vermögenserhalt nach Kosten, Steuern und Inflation möglich wird. Auch für Gold und Silber ist das Umfeld strategisch perfekt.