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DAX und DOW – Börse: Jeder Rückschritt wird gekauft
Oktober 2020. Die Börsen wollen und können einfach nicht nach unten. Das zeigten die vergangenen Handelstage deutlich.
Zuerst verunsicherte die Corona-Erkrankung von US-Präsident Donald Trump die Märkte kurz. Doch der Rücksetzer von einigen hundert Punkten (3%) lockte sofort neue Käufer mit billigem Geld in den Markt.
Dann kam aus dem Weißen Haus die Nachricht, dass es keine Einigung auf das Corona-Konjunkturpaket gibt. Den Demokraten war es zu mickrig, darum lehnten sie die Zustimmung ab. Nun ist das Paket ein Wahlkampfthema. Damit muss die US-Wirtschaft weiter auf Stimuli im Umfang von bisher immerhin 300 Mrd. Dollar warten. Auch diese Nachricht erschreckte die Börsen nur kurz. Es ging binnen Minuten steil abwärts – doch auch diesmal griffen Käufer sofort wieder zu.
Das zeigt, wie groß der Anlagenotstand ist. Jede noch so kleine Korrektur von zwei oder drei Prozent wird sofort zum Einstieg genutzt. Die Notenbanken liefern Rückendeckung. Hinzu kommt, dass es keine Anlagealternativen gibt. Selbst wenn Investoren einmal Gewinne vom Tisch nehmen, kommen sie auch sehr schnell wieder an den Markt zurück. Denn wohin sollte das frei gewordene Geld auch fließen? Als Anlagealternative kommen fast nur Gold und Silber als Absicherungsinvestments infrage.
Die Liquidität rund um die Welt stabilisiert die Märkte immer wieder. Selbst der Ausgang der US-Wahlen scheint seine Unsicherheit zu verlieren. Die beiden Präsidentschaftskandidaten verfolgen zwar sehr unterschiedliche Richtungen. Aber die Märkte können sich darauf einstellen, dass in beiden Fällen weiter enorme Summen ausgegeben werden und in die Wirtschaft und an die Märkte fließen. Dabei werden nur die Impulse in unterschiedlichen Branchen besonders groß sein. Wir vertiefen das in den kommenden Wochen und liefern Ihnen dazu klare Orientierung.
Die Rückendeckung der Notenbanken lässt dabei auch so manche negative Meldung einfach verpuffen. So sind in Deutschland die Insolvenzen im Vergleich zum Vorjahr um 16,7% zurückgegangen. Hier zeigt sich stark der Effekt der veränderten Insolvenzanzeigepflicht, die in der Corona-Krise ausgesetzt ist. Allerdings - und das gibt uns zu denken – ist die Summe der ausstehenden Forderungen dieser Insolvenzen spürbar gestiegen. Sie kletterte im Jahresvergleich von 2,8 Mrd. Euro auf 3,9 Mrd. Euro. Droht dann also ein böses Erwachen, wenn irgendwann wieder die normale Insolvenzmeldepflicht aktiviert wird? Oder ist der Aufschwung dann so stark und selbst tragend, dass sich alle derzeit angeschlagenen Unternehmen dann am eigenen Schopf aus dem Morast ziehen?
FAZIT
Wir investieren weiter, als Value-Anleger aber mit einem gravierenden Bauchgrummeln. Der Aufwärtstrend an den Börsen ist intakt, Anleger müssen einfach mitfahren. Neue Käufe setzen Sie bei Rücksetzern im DAX in Richtung 12.600 Zähler und im Dow bei knapp über 27.400 Punkten um.