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Rohstoffe – Holz: Knapper Rohstoff
Mai 2021. Der Holzmarkt ist weiter kräftig in Bewegung. Nach dem rasanten Preisanstieg zwischen Ende April und Anfang Mai (siehe FD vom 23.4.), als Holz an der Warenterminbörse in Chicago in der Spitze für 1.734 US-Dollar je 1.000 Board Feet (ca. 2,36 Kubikmeter) gehandelt wurde, ging es zuletzt wieder deutlich bergab. Jetzt notiert Holz rund 340 US-Dollar unter Allzeithoch. Doch selbst dieses Preisniveau ist vor 2021 niemals erreicht worden. In der Vergangenheit kamen die Holznotierungen kaum über die Marke von 400 US-Dollar je 1.000 Board Feet heraus.
Holz ist knapper denn je. Die Nachfrage ist in der Pandemie massiv gestiegen, da viele Menschen lieber ins Eigenheim aufs Land ziehen, als in der engen Stadt zu wohnen. Zugleich begünstigen niedrige Zinsen den Wunsch nach den eigenen vier Wänden.
Der Holzmangel macht sich inzwischen bei den Bauaktivitäten bemerkbar. Im April wurden saisonbereinigt und annualisiert in den USA 9,5% weniger Neubauten begonnen als im März. Auch in Deutschland bleibt die Nachfrage hoch. So erreichen beispielsweise Fertighäuser in Holzbauweise in der Gruppe der 1-2-Einheiten-Häuser mit 20% Anteil einen neuen Spitzenwert. Daneben ordern die USA und China kräftig in Deutschland und sorgten für einen Anstieg der Holzexporte im vergangenen Jahr um 43%.
Dies treibt auch hierzulande die Preise für baufertiges Holz nach oben. Nadelschnittholz kostete im März rund 20% mehr als vor einem Jahr. Inzwischen sind die Exporte im Vorjahresvergleich jedoch rückläufig.
FAZIT:
Holz bleibt weiter gefragt. Der aktuelle Rücksetzer bietet eine neue Einstiegsmöglichkeit.
Empfehlung:
Wer den Holzfuture nicht direkt handeln kann oder will (Zertifikate gibt es nicht auf Holz), kauft alternativ den iShares Global Timber ETF. Dieser bildet einen Korb aus 25 internationalen Unternehmen der Holzindustrie ab. Quelle: Stefan Ziermann, Fuchs-Kapital