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Der Einsatz von Trendlinien in der Technischen Analyse
Trader brauchen Bewegung an den Märkten, um erfolgreich sein zu können. Ohne Bewegung können keine Gewinne entstehen. Bewegen Märkte sich mit Elan in die eine oder die andere Richtung, so spricht man von einem Trend. Wenn kein Trend vorliegt und sich die Kurse wenig bis gar nicht bewegen, ist es mehr als schwierig, erfolgreich zu handeln. Wichtig ist also, vorhandene Trends zu identifizieren und auszunutzen. So genannte Trendlinien sind dabei eines der grundsätzlichsten Konzepte in der Technischen Analyse. Die zwei wichtigsten Aufgaben von Trendlinien bestehen darin, dass sie einerseits Anhaltspunkte geben, wohin der Kurs laufen könnte, und andererseits, dass sie warnen, wenn der Kurs „vom richtigen Weg“ abkommt. Obwohl sie sich vorwiegend für längere Zeiträume (zum Beispiel Swingtrading) und weniger für kürzere (zum Beispiel Daytrading) eignen, sollte man mit den Grundlagen dieser Theorie dennoch vertraut sein, da sie relativ leicht anzuwenden sind und häufig sichere Kauf- beziehungsweise Verkaufssignale geben.
AUFWÄRTSTRENDLINIEN
Eine Aufwärtstrendlinie erhält man, indem man den ersten Tiefpunkt (die historisch ältere Kursnotierung) mit mindestens einem weiteren Tiefpunkt (die historisch jüngere Kursnotierung) eines Kurses verbindet, wobei letzterer höher liegen muss als ersterer. Ansteigende Trendlinien werden als Unterstützung betrachtet. Je mehr Auflagepunkte die eingezeichnete Trendlinie aufweist, desto bedeutsamer ist sie selbst und desto stärker ist die Unterstützung. Daher sollten Trendlinien mit nur zwei Aufl agepunkten wenigstens noch durch einen dritten bestätigt werden, um so für den Trader als möglichen Einstiegspunkt zukünftig in Betracht gezogen zu werden. Der Aufwärtstrend ist intakt, solange die Preise über der Trendlinie notieren. Der Aufwärtstrend ist gebrochen, wenn der Kurs die Aufwärtstrendlinie nach unten durchbricht.
Bild 1. Royal Dutch Shell, Tageschart. Hier ist ein gutes Beispiel für eine Aufwärtstrendlinie. Die Linie wurde zweimal bestätigt, wobei die Linie dem Gesamtverlauf des Charts sehr gut entsprach. Schließlich kam es dann auch zum Trendbruch.
ABWÄRTSTRENDLINIE
Die Regeln der Aufwärtstrendlinie sind entsprechend nur umzukehren. Demnach erhält man eine Abwärtstrendlinie, indem man den ersten Hochpunkt mit mindestens einem weiteren Hochpunkt eines Wertpapiers verbindet, wobei letzterer tiefer liegen muss als ersterer. Absteigende Trendlinien haben nach einem Trendwechsel nun die Funktion eines Widerstands und implizieren weiter fallende Preise. Solange die Kurse unter der Trendlinie notieren, ist der Abwärtstrend intakt. Gebrochen wird er dagegen, wenn der Kurs die Abwärtstrendlinie nach oben durchbricht und so wiederum zu einem Trendwechsel führt.
Bild 2. BHP Biliton, Tageschart. Dieser Chart zeigt eine Abwärtstrendlinie, die im weiteren Verlauf ebenfalls gebrochen wird. Allerdings hatte Sie sich zuvor durch viele Berührpunkte bestätigt.
SEITWÄRTSTRENDLINIE
Wenn die Kurse keinen Trend nach oben oder unten aufweisen, dann laufen sie seitwärts. Solche Seitwärtsphasen können ebenfalls als Trend – Seitwärtstrends – bezeichnet werden. Sie beinhalten für den weiteren Kursverlauf ebenfalls Unterstützungs- oder Widerstandsfunktion, die der Trader nutzen kann. Ein solcher Seitwärtstrend wird aus Handelsspannen gebildet und kann von wenigen Wochen bis zu mehreren Jahre bestehen. Diese so genannten Trading Ranges sind für Trader deshalb interessant, weil man auch innerhalb dieser Trading Range kaufen beziehungsweise verkaufen kann, weil der Kurs in diesem Bereich pendelt und damit berechenbar ist. Meist existiert innerhalb einer Trading Range eine Mittellinie („Middle Line“). Wenn diese von unten nach oben gebrochen wird, ist ein Test der oberen Widerstandslinie wahrscheinlich. Wird sie jedoch von oben nach unten gebrochen, ist ein Test der Unterstützungslinie wahrscheinlich.
Bild 3. First Group, Tageschart. Hier sieht man eine Trading Range mit ganz leichter Aufwärtstendenz. Sie hat sich über die letzten Monate im Chart von Firstgroup etabliert und ist nach wie vor intakt. Mittellinie ist ebenfalls eingezeichnet.
TRENDKANÄLE
Trendkanäle bestehen aus zwei parallelen Trendlinien. Sie geben also nicht mehr nur die ungefähre Richtung des Trends an, sondern auch die zu erwartende Bandbreite der Kurse, wodurch hervorragende Ein- und Ausstiegskurse markiert werden können. Einen Aufwärtstrendkanal erhält man durch eine zur Aufwärtstrendlinie parallele Linie, die aus dem ersten Hochpunkt verbunden mit mindestens einem weiteren Hochpunkt des Kurses besteht. Der Abwärts- beziehungsweise Seitwärtstrendkanal wird analog dazu ermittelt. Die Kurse pendeln in ihrer Bewegung zwischen dem oberen und unteren Rand des Trendkanals. Wird dieser nach oben oder unten verlassen, ist dies ein Zeichen für einen Trendwechsel und eine Neu-Defi nition. Falls weder ein Aufwärts- noch ein Abwärtstrend vorliegen, handelt es sich um einen Seitwärtstrend. Dieser ist attraktiv, sobald er verlassen wird, da möglicherweise eine Bewegung entsteht, die den Kurs in weit vom Seitwärtstrend bringen und damit attraktive Handelsmöglichkeiten entstehen lässt. Aber auch innerhalb des Seitwärtstrends können Kursschwankungen eff ektiv genutzt werden.
Bild 4. Cable & Wireless, Tageschart. Dieser Chart zeigt einen Aufwärtstrendkanal, der sehr häufi g Bestätigung fand. Als der Kurs aus diesem Kanal ausbrach, ging es entsprechend stark nach unten.
PRIMÄRTREND, SEKUNDÄRTREND, TERTRIÄRTREND
Solche Trendlinien und Trendkanäle können für beliebige Zeitperioden erstellt werden, wobei sie sich eher für längerfristige Zeiträume eignen. Je nach Betrachtungsweise wird zwischen verschiedenen Trends in Abhängigkeit vom Zeitraum unterschieden. Der langfristig vorherrschende Trend wird als Primärtrend bezeichnet. Dieser lässt sich noch weiter in Sekundärtrends unterteilen, in denen wiederum weitere Tertiärtrends auftreten können. Häufig liest man, dass die Einstufung relativ starr an zeitlichen Gegebenheiten gebunden erfolgen soll. Ein Primärtrend wäre dann zum Beispiel ein Trend auf Monatsbasis, ein Sekundärtrend ein Trend auf Wochenbasis und ein Tertiärtrend ein Trend auf Tagesbasis.
FAZIT
Trendlinien gehören zu den wichtigsten und eff ektivsten Instrumentarien der charttechnischen Analyse. Aus diesem Grund sollten sie genau beobachtet werden, vor allem wenn sie vom Kurs durchbrochen werden. Solche Trendwendesignale sind oft günstige Kauf- beziehungsweise Verkaufssignale. Bei leichten Brüchen und Unterschreitungen der Trendlinien sollte man jedoch nicht sofort reagieren, da diese häufi g nur von kurzer Dauer sind. Erst ein nachhaltiger Bruch zwingt den Trader zum handeln. Quelle: Traders' Mag.
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