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Dr. Alexander Schwarz: Ein trendfolgender Handelsansatz

Traden wie Alexander Schwarz

Ein systematisch trendfolgender Handelsansatz ist eine der sichersten Methoden mittel- und langfristig zu den Gewinnern zu gehören. Das heißt nicht, dass ein solcher Tradingstil immer einfach ist, was besonders für trendlose oder volatilitätsarme Phasen gilt, aber langfristig birgt er dennoch großes Potenzial, auch im Intraday Bereich, wo es besonders schwer ist, eine ausreichende Performance zu generieren. An einem einfachen mechanischen Intraday Handelssystem im DAX Future soll gezeigt werden, welche Konsequenzen es für ein solches System haben kann, wenn man den übergeordneten, langfristigen Trend ignoriert.


Hier bleibt kein Trader-Wunsch offen.

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DAS SYSTEM

Es handelt sich um ein recht einfaches, mechanisches Intraday Handelssystem, das auf der Berechnung von Pivot-Linien beruht. Das System wurde vom 1. November 2001 bis zum 31. Oktober 2003 im DAX Future gehandelt. Die Berechnung von Pivot Linien (pivot engl.: Dreh- oder Wende-Punkt) gehört inzwischen zum Standardrepertoire der technischen Analyse. Diese Linien stellen keineswegs eine Art Gleichgewichtspunkt des Marktes dar, wie häufig behauptet wird. Sie haben nur deshalb Bedeutung, weil sie von einer nennenswerten Anzahl von Händlern beachtet werden. Wir haben es hier also mit einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung zu tun und tatsächlich kann an diesen Linien fast immer ein signifikant erhöhtes Handelsvolumen beobachtet werden, was häufig dazu führt, dass der Markt in diesem Bereich dreht. Die Pivot Linie für einen bestimmten Handelstag errechnet sich aus den Kursdaten des Vortages:

Pivot (morgen) = Hoch (heute) + Tief (heute) + Schluss (heute) / 3

Auf Grundlage dieser Linie und Daten des Vortages lassen sich dann auch noch weitere Unterstützungs- und Widerstandsniveaus berechnen, die den Handelstag in verschiedene Zonen unterteilen.

HANDELSREGELN

Long-Entry

Wenn der Schlusskurs (heute) über der Pivot-Linie (heute) liegt, dann platziere morgen (vor Handelsbeginn) eine Kauf-Limit Order an der Pivot-Linie (morgen).

Short-Entry

Wenn der Schlusskurs (heute) unter der Pivot-Linie (heute) liegt, dann platziere morgen (vor Handelsbeginn) eine Verkauf-Limit Order an der Pivot-Linie (morgen).

Dieses Regelwerk sollte dazu führen, dass möglichst oft in die gleiche Richtung wie am Tag zuvor gehandelt wird, indem die Richtung für den nächsten Tag anhand der Lage des Schlusskurses über (long) bzw. unter (short) der Pivot-Linie bestimmt wird. Ist der Schlusskurs identisch mit der Pivot-Linie des Tages, was sehr selten vorkommt, dann gibt es am nächsten Tag natürlich keinen Trade, da eine Richtungsbestimmung nicht möglich ist.


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STOPP UND EXIT-MANAGEMENT

Unter Berücksichtigung der Volatilität wurde ein sinnvoller Stopp bei 39 Punkten ermittelt. Der Stopp wurde immer unmittelbar nach Handelsbeginn platziert. Wenn die Position in der Eröffnung ausgeführt wurde, wurde der Stopp 39 Punkte vom Eröffnungskurs entfernt platziert, falls nicht, wurde der Stopp 39 Punkte entfernt von der Limit-Order (Pivot-Linie) platziert.

Erreicht der Trade einen Gewinn von 45 Punkten, dann wurden davon sieben Punkte abgesichert. Erreicht der Trade einen Gewinn von 49 Punkten, dann wird der Stopp als 33 Prozent Trailing Stopp nachgezogen, d.h. es wird zu jedem Zeitpunkt ein Drittel des maximalen Buchgewinnes abgesichert. Sofern ein Trade um 19.45 Uhr noch offen ist, wird er market geschlossen. Trades werden grundsätzlich nicht über Nacht gehalten.

FILTER

Für das System wurden zwei verschiedene Filter entworfen, die zum Ziel hatten, den kurzfristigen Trend besser zu berücksichtigen.

Filter 1 :

Long-Entry: Wenn der Schlusskurs (heute) über der Pivot-Linie (heute) liegt, aber unter der Pivot-Linie (morgen), dann ignoriere den Trade (morgen).

Short-Entry: Wenn der Schlusskurs (heute) unter der Pivot-Linie (heute) liegt, aber über der Pivot-Linie (morgen), dann ignoriere den Trade (morgen).

Ziel dieses Filters war es, Trades zu eliminieren, bei denen die Richtung des Marktes unklar erschien um den Trend des Vortages besser zu berücksichtigen.

Filter 2 :

Hier wurden alle Trades ignoriert, die zum Eröffnungskurs ausgeführt wurden. Das heißt die Limit-Order wurde immer erst nach Markt-Eröffnung platziert und zwar nur dann, wenn der Eröffnungskurs bei einem Long-Signal über der Pivot-Linie lag bzw. bei einem Short-Signal unter der Pivot-Linie. Ziel dieses Filters war es, die Trades zu eliminieren, bei denen eine Kurslücke gegen den geplanten Trade auftrat, da der Markt im Tagesverlauf häufig weiter in Richtung dieser Kurslücke tendiert.

Ergebnisse Das System erzeugte ungefiltert im Zeitraum von zwei Jahren (1.11.01 – 31.10.03) insgesamt 364 Trades. Davon entfiel jeweils die Hälfte, also 182 Trades auf die Long- bzw. Short Seite.

Das System erzeugte insgesamt einen Gewinn von 1029,5 Punkten, was mageren 2,83 Punkten pro Trade entspricht. Davon entfielen 1374,5 Punkte auf die Short Seite (7,6 Punkte/Trade) und minus 345 Punkte auf die Long Seite (-1,9 Punkte/Trade). Die Trefferquote lag insgesamt bei 50,5 Prozent und das Pay-Off Ratio lag bei miserablen 1,14.

ANWENDUNG DER FILTER

Hätte man das System unter Anwendung der beiden Filter gehandelt, die durchaus vernünftig erscheinen, dann halbiert man etwa die Anzahl der Trades man verliert dabei aber fast 75 Prozent der Performance. Während sich die Performance auf der Long Seite sogar noch etwas verschlechtert, verliert man auf der Short Seite fast die Hälfte der Performance, da mehrere große Gewinntrades herausgefiltert werden. Vor allem der Filter 2 ist problematisch. Er verbessert zwar die negative Performance auf der Long Seite um 30 Prozent aber auf der Short Seite filtert er die Hälfte der positiven Performance heraus. Insgesamt wird die Performance um rund 33 Prozent verschlechtert. Filter 1 eliminiert 101 Trades, aber auch er verschlechtert die GesamtPerformance um rund zehn Prozent, wobei das durchschnittliche Ergebnis des einzelnen Trades insgesamt nur unwesentlich verbessert wird. Wendet man beide Filter gleichzeitig an, dann fällt der Durchschnittstrade von 2,83 auf 2,12 Punkte pro Trade und das System ist dann endgültig nicht mehr tradebar. Im Prinzip verschlechtert sich durch Einführung der Filter fast alles, zumindest ist bei keiner Kennzahl eine signifikante Verbesserung zu beobachten. Die Einführung dieser beiden (nur scheinbar sinnvollen) Filter ist also wie häufig bei Filtern nicht die Lösung.


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DIE LÖSUNG IST TRENDFOLGEND

Der beste Filter, den man auf dieses relativ schlechte System anwenden kann ist, dem übergeordneten Trend zu folgen. Der Dax Future ist von November 2001 bis etwa April 2003 überwiegend gefallen und das auch noch bei sehr hoher Volatilität. Ab April 2003 ist er langsam gestiegen, allerdings bei extrem niedriger Volatilität. Die Möglichkeiten, diese Trends zu erfassen und zu bestimmen sind vielfältig. Um den übergeordneten Trend abbilden zu können sollte der Zeitrahmen auf dem dieser Trend bestimmt wird mindestens um den Faktor fünf größer sein als der Zeitrahmen auf dem das Signal generiert wird. Im vorliegenden Fall wurde daher versucht, den übergeordneten Trend mittels eines 20-Wochen Gleitenden Durchschnitts zu bestimmen. Die Filter-Regel ist denkbar einfach. Liegt der Wochenschlusskurs über dem Gleitenden Durchschnitt wird nur auf der Long-Seite gehandelt, liegt er darunter, dann werden nur die Short Trades berücksichtigt.

ERGEBNISSE

Die Anzahl der Trades wurde um 165 Trades auf 199 reduziert, davon 96 auf der Long-Seite und 103 auf der Short-Seite. Die Trefferquote verändert sich nur unwesentlich von 50,5 auf 51 Prozent. Auch das Pay-Off Ratio steigt nur unwesentlich von 1,14 auf 1,2. Folgende Parameter ändern sich auffällig: Der Durchschnittstrade steigt um rund 50 Prozent von 2,8 auf 4,3 Punkte pro Trade. Das Gesamtergebnis fällt zwar mit 864 Punkten um 16 Prozent schlechter aus, es wird aber mit 199 statt 364 Trades erzielt. Der maximale Drawdown sinkt um fast 50 Prozent und die Performanceentwicklung wird insgesamt deutlich geglättet.

Auch die längste Verlustserie von neun Trades in Folge wird etwa halbiert, während die längste Gewinnserie mit sieben  Trades in Folge erhalten bleibt. Sämtliche Gewinne werden auch hier ausschließlich auf der Short Seite erzielt. Grund dafür ist hauptsächlich die extrem niedrige Volatilität, mit der der Markt Mitte 2003 zu steigen beginnt. Hier versagen dann beide Richtungen, weshalb das System auch bald darauf eingestellt werden musste.

FAZIT

Wenn man sich entschließt mittels eines mechanischen Handelssystems zu arbeiten, dann sollte man  das Hauptaugenmerk auf die Bestimmung des übergeordneten Trends legen und weniger auf den Versuch das System zu optimieren oder Trades zu filtern. Dort wo der Markt mittelund langfristig nicht hingeht ist unter dem Strich nun mal nichts zu holen oder im besten Falle nur sehr wenig. Dies gilt besonders für den Intraday Handel. Wenn ein übergeordneter Trend vorherrscht und es einem gelingt diesem auch im Intraday-Bereich zu folgen, dann spielt die Qualität des Handelssystems eine untergeordnete Rolle.

Wie das Beispiel zeigt performen dann auch weniger gute Handelssysteme noch ausreichend, vor allem unter der schwierigen Bedingung, dass man keine Trades über Nacht hält. Folgende Vorgehensweise wäre sinnvoll um sich einem solchen Tradingstil anzunähern:

1. Suche eines Marktes, der einen deutlichen mittel- oder langfristigen Trend aufweist, dabei auf ausreichende Volatilität und Liquidität achten.

2. Bestimmung des übergeordneten Trends z.B. auf dem Wochenchart oder auf einem noch größeren Zeitrahmen.

3. Bestimmung eines sinnvollen, möglichst volatilitätsabhängigen Stopps.

4. Entwurf eines einfachen Handelssystems, das maximal einen Trade pro Tag erzeugt.

5. Konsequente Umsetzung des Systems immer in Richtung des übergeordneten Trends.

Dr. Alexander Schwarz

Trader Dr Alexander Schwarz Trading Suxess

Dr. Schwarz begann 1995 mit dem Aktienhandel und hat sich seit 1998 auf die Entwicklung systematischer Handelsstrategien in Future Märkten spezialisiert. Er war als freier Systementwickler für verschiedene Unternehmen tätig. Quelle: Traders' Mag.


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