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Dr. Raimund Schriek: Laufen für den guten Zweck
Genauso wie ich mich schon immer für Geld, Geldanlage und Trading interessiert habe, war Laufen eins meiner Steckenpferde. Zu Schulzeiten habe ich mich für den Cooper-Test begeistert (12 min laufen - soweit wie möglich), ebenso wie für die Läufe über 800 und 1.500 m. Der Grund dafür war denkbar einfach: ich wusste, dass ich jeden Lauf gewinnen würde. Mein Sportlehrer, Hartwig Bleidick, machte mir ein großes Kompliment, indem er sagte: „Raimund läuft nicht, Raimund metert“.
Anders als zu Schulzeiten haben sich beim Laufen einige Parameter geändert, wie beispielsweise das Alter, das Gewicht, der Trainingszustand und damit auch das Leistungsvermögen. Wenn ich heute länger als meine Lieblingsstrecke (5 bis 7 km) laufe, muss ich mich gründlich vorbereiten - das ist nicht anders als beim Trading auch.
Es braucht Konzentration, ein angemessenes, erreichbares Ziel. Und auch eine Entscheidung für den Köper- und Zeiteinsatz - aufs Trading bezogen, hieße das, den Kapitaleinsatz festzulegen: ganze Insel, halbe Insel (13,5 km) oder der 4,5 km- Rundlauf? Und selbstverständlich auch eine gründliche Vorbereitung. Wir haben uns für den Lauf um die halbe Insel entschieden. Wenn ich meine normale Laufstrecke (bis 7 km) zugrunde lege, entspräche das beim Trading der Erhöhung der Kontraktzahl von Eins auf Zwei.
Laufen auf Amrum ist aus verschiedenen Gründen anspruchsvoll: die Bodenbeschaffenheit ändert sich ständig (Sand, Waldboden, Schotter, Teer, Pflastersteine ...), daneben sind die vielen Kilometer im Sand schwer einzuschätzen. Der Amrumer Sand gehört zu den feinsten in Europa und je nach Windstärke und richtung wirbelt er über die Weite des Kniepsands. Wind und Wetter entsprechen in gewisser Weise der Volatilität und können sich als Herausforderung entpuppen. Daneben stellt sich bei starkem Sonnenschein schnell ein Saharagefühl ein.
Trotz gründlicher Vorbereitung, bleibt - genau wie beim Trading - eine gewisse Unsicherheit. Zunächst bin ich die fast 14 km einmal abgegangen (was beim Trading, mit „den Markt kennen lernen“ vergleichbar ist). Ein zweites mal habe ich Fotos gemacht und daraus ein kleines Video erstellt. So konnten auch die mit mir laufenden nicht-Insulaner den Weg verinnerlichen. Wichtig war es auch, die Strecke zu portionieren und nicht vom Ziel zu träumen, sondern in erster Linie von Etappe zu Etappe zu denken. Zusätzlich haben wir unsere Körper bestens versorgt (gesunde Nahrung, Wasser, Mineralien und Spurenelemente) und nicht zuletzt mit Biophotonenpflastern unterstützt.
Und dennoch kann die Nachrichtenlage (wir hatten Windstärken von 60 km pro Stunde, in Böen sogar 80) dazu anregen, Entscheidungen zu revidieren, also z. B. Short (4,5 km) anstatt Long (13,5 km) zu gehen. Beim Lauf war es wichtig, sich auf das eigene Tempo zu konzentrieren und nicht etwa an bereits gelaufenen Zeiten oder anderen Läufern zu orientieren (auf die Trading-Praxis bezogen, bedeutet das, sich z. B. an das auf die Persönlichkeit abgestimmte Trading zu halten). Vor allem am Strand kam es darauf an, sich nur auf den nächsten Schritt oder die nächsten wenigen Meter zu konzentrieren. Andernfalls drohte, sich in der Weite zu verlieren oder aber im knöcheltiefen Sand umzuknicken. Beim Traden verhält es sich ähnlich: Einen Trade bringt man z. B. sicher ins Ziel, indem Stopps Schritt für Schritt nachgezogen werden. Die bereits gelaufene Strecke wird also auf der Habenseite dingfest gemacht.
Als Amrumer beim Muko-Lauf als Teilnehmer dabei zu sein, versteht sich von allein. Es war der mittlerweile Sechzehnte (www.amrumer-mukolauf.de).
Jeder erlaufene Cent kommt Mukoviszidose-Betroffenen zu Gute.
Mukoviszidose ist eine tückische angeborene Stoffwechselkrankheit. Im Jahr 2019 waren es 47.000 Euro Spendengelder.
Traden kann man übrigens auch für den guten Zweck, in dem man immer mit einem Teil der Gewinne Herzensprojekte unterstützt.
Dr. Raimund Schriek, www.raimundschriek.com
Foto: Markus Schmidt