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Orkan Kuyas: Königsdisziplin Volumenhandel (Order Flow Trading)
In diesem Artikel möchten wir Ihnen die Grundlagen des Volumenhandels (Order Flow Trading) vorstellen. Wie bei jedem Handelsansatz gibt es auch hier einige Fachbegriffe, die Trader kennen sollten – und die wir deshalb zunächst erklären möchten, bevor wir konkrete Strategien vorstellen.
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VOLUMENHANDEL (ORDER FLOW TRADING)
1. Volumenindikatoren
Wie der Name schon sagt, basiert der Volumenhandel auf dem Handelsvolumen. Das kennen die meisten Trader aus dem Chart, wo es in der Regel unten als Balkendiagramm angezeigt wird. Es zeigt das gehandelte Volumen (Umsatz) in einer bestimmten Periode (Volumen pro Zeit). Betrachtet der Trader einen 5-Minuten-Chart, dann wird der Umsatz in den jeweiligen fünf Minuten angezeigt, zum Beispiel von 09:15 bis 09:20 Uhr.
Beim Volume Profile (Bild 1) handelt es sich dagegen um einen horizontalen Volumenindikator, der das Volumen an einem bestimmten Preisniveau anzeigt (Volumen pro Preis). Dabei unterscheidet man zwischen drei Arten:
Bild 1. Volume Profile. Das Volume Profile ist ein horizontaler Volumenindikator, der das Volumen an einen bestimmten Preisniveau anzeigt (Volumen pro Preis).
- Das Volume Profile Micro zeigt das Volumenprofil auf Footprint Charts (stellen Preis, Volumen und Orderflow an einem Datenpunkt dar), Tick-Charts oder sehr kleinen Zeiteinheiten. Es dient in erster Linie zum Scalpen.
- Das Volume Profile Intraday zeigt das Volumenprofil des Tages und dient dazu, die wichtigsten Bereiche des aktuellen Tages zu finden.
- Das Volume Profile Composite zeigt das Volumenprofil des ganzen Kontrakts oder über einen längeren Zeitraum und dient dazu, Widerstände und Unterstützungen ausfindig zu machen.
Ein weiterer wichtiger Indikator ist der Volume Weighted Average Price (kurz VWAP). Dabei handelt es sich um den nach Volumen gewichteten Durchschnittspreis eines bestimmten Handelstages. Anders al sein Gleitender Durchschnitt berücksichtigt er also auch das Handelsvolumen der einzelnen Kurse und trifft so eine wertvolle Aussage über den bisher fairen Kurs des Tages. Da dieser für viele institutionelle Trader relevant ist, agiert der VWAP in Seitwärtsphasen häufig als Magnet, zu dem der Kurs gerne wieder zurückkehrt.
In einer Trendbewegung kann er sich dagegen zur Unterstützung beziehungsweise wum Widerstand entwickeln.
2. Das Orderbuch
Das Orderbuch wird auch als DOM (Depth of Market) bezeichnet. In Bild 2 sehen wir das Orderbuch mit den besten Geld- (bid) und Briefkursen (Ask). Es kann bei den meisten Brokern auch direct zur Orderaufgabe und zurverschiebung genutzt werden. Außerdem bieten professionelle Orderflow-Handelsplattformen eine Vielzahl an Plug-ins und die Möglichkeit, den DoM frei zu gestalten, beispielsweise über den sogenannten „smart DoM“. Das größte Problem für orderflow Trader sind heute Algorithmen, besonders die High Frequency Trader (HFTs). Das smart DoM versucht solche Algorithmen zu erkennen und zu analysieren.
Bild 2. Orderbuch. Die Grafik zeigt das Orderbuch mit den besten Geld (Bid) und Briefkursen (Ask). Es wird auch als DOM (Depth of Market) bezeichnet und lässt sich beispielsweise über den sogenannten Smart DOM frei gestalten.
3. Times and Sales
Times and Sales Die Time&sales-liste (Bild 3) ist eine Übersicht der tatsächlich abgewickelten Transaktionen und stellt zusammen mit orderbuch und Charts eines der besten Tools fürs Daytrading dar. sie zeigt jeden einzelnen Trade eines Wertpapiers mit genauem Zeitpunkt, Preis und Volumen. Dadurch kann man auch hier den orderflow des jeweiligen Wertpapiers erkennen. Mit der Times&salesliste allein ist es zwar recht schwer, sich einen Vorteil zu erarbeiten, aber zusammen mit orderbuch und Charts sieht das Ganze schon besser aus.
Bild 3. Time&sales-Liste. Die Time&Sales-Liste ist eine Übersicht der tatsächlich abgewickelten Transaktionen. Sie zeigt jeden einzelnen Trade eines Wertpapiers mit genauem Zeitpunkt, Preis und Volumen.
4. Analyse von Bid und Ask
Bid (Geldkurs) ist der aktuell beste Preis am Markt, zu dem käufer bereit sind, das Produkt zu kaufen. Ask (Briefkurs) ist umgekehrt der beste Preis, zu dem Verkäufer bereit sind, ihr Produkt zu verkaufen. Mit anderen Worten: Wenn sie mit einer Market-order kaufen, kaufen sie eine limit-order von der Ask-seite. Verkaufen sie Market, dann an eine limit-order auf der Bid-seite. Deshalb verlieren sie bei einer Market-order den spread zwischen Bid und Ask.
Steigende Bewegungen werden durch einen oder mehrere Händler ausgelöst, indem sie die Ask-seite leer kaufen. sobald ein bestimmtes kursangebot auf der Ask-seite keine limit-order mehr hat, bewegt sich der Preis auf die nächsthöhere stufe (Uptick). Fallende Bewegungen werden umgekehrt durch einen oder mehrere Händler ausgelöst, indem sie die Bid-seite abverkaufen. sobald ein bestimmtes Angebot auf der Bid-seite keine limitorder mehr hat, bewegt sich dieser Preis auf die nächst tiefere stufe (Downtick).
Zusätzlich dazu kann eine Preisbewegung auch (schneller) ausgelöst werden, wenn viele Bid- oder AskAngebote plötzlich zurückgezogen oder auf ein höheres beziehungsweise niedrigeres level angepasst werden, beispielsweise nach wichtigen Nachrichten.
Das spread-Tape (Bild 4) zeigt das Handelsvolumen auf der Grundlage von Bid und Ask, welches im Verlauf einer Preisbewegung abgewickelt wurde. Das ist sehr nützlich, um das Transaktionsverhalten anderer Marktteilnehmer zu analysieren, während man sich einem bestimmten kursniveau nähert. Zusätzlich kann man auch das Volumen innerhalb des spreads sehen sowie das kumulative Delta (zeigt an, ob käufer oder Verkäufer überwiegen).
Bild 4. Spread-Tape. Im Spread-Tape kann man das Handelsvolumen, welches im Verlauf einer Preisbewegung abgewickelt wurde, auf Grundlage von Bid und Ask sehen.
Ein weiteres nützliches Tool ist das orderflow-Ungleichgewicht beziehungsweise der Bid/Ask imbalance Chart. Mithilfe eines Filters ist es damit möglich, die Auswirkungen der ausgeführten Market orders auf Bid und Ask zu messen und somit aggressivere Marktteilnehmer zu erkennen. Mit anderen Worten: Es lässt sich ein gewisser kauf- beziehungsweise Verkaufsdruck ausfindig machen, damit man sich nicht gegen den herrschenden Auftragsfluss positioniert.
Hinweis
Zusätzlich zum NanoTrader nutzt der Facebooktrader Orkan Kuyas ebenfalls die Handelsplattform ATAS. Die Plattform ATAS wird für den Futureshandel genutzt. Sie ist spezialisiert auf Volumeninformationen und wird auch beim Broker WH SelfInvest angeboten. Hier können Sie mehr über ATAS lesen.
FAZIT
Beim orderflow Trading beobachten sie die Märkte nicht mehr von außen, sondern von innen – sie sehen das Herz der Märkte.
Die wichtigsten Begriffe auf einen Blick:
- Point of Control (POC): Niveau, bei dem das größte Volumen gehandelt wurde.
- Value Area (VA): Bereich, bei dem mindestens 70 Prozent des Tagesvolumens gehandelt wurde.
- Value Area High (VAH): obere Begrenzung der Value Area.
- Value Area Low (VAL): untere Begrenzung der Value Area.
- High Volume Nodes (HVN): Preislevels, auf denen viel gehandelt wird.
- Low Volume Nodes (LVN): Preislevel, bei dem das Handelsvolumen gering ist; bei einer Bewegung werden diese Zonen meist rasch überwunden.
- Delta: Nettodifferenz zwischen Bid und Ask.
- Footprint Delta: Nettodifferenz zwischen Bid und Ask zu jedem Preis Bar.
- Delta: Nettodifferenz zwischen Bid und Ask der jeweiligen Bars.
- Kumulative Delta: Nettodifferenz zwischen Bid und Ask am gesamten Handelstag.
Orkan Kuyas ist seit 1999 an der Börse aktiv. Der Handel von Aktien, Futures, Devisen sowie Derivaten und Optionen gehört zu seinem täglichen Geschäft. Quelle: Traders' Mag.
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Volume Profile... wichtige Chartmarken
Die Betrachtung von Volume Profile und Time Price Opportunities gehören zum Handwerkszeug jedes professionellen Händlers. Das Volume Profile stellt das gehandelte Volumen an spezifischen Preisniveaus dar. Damit gibt das Volume Profile einen tieferen Einblick in die gegenwärtige Positionierung der Marktteilnehmer. Dieses Konzept lässt sich im Futures-Handel nur mit hochwertigen Tick-by-Tick Daten anwenden.