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Brent Penfold – Die weltweiten Gesetze des erfolgreichen Tradings
Der Autor dieses Buchs vermittelt essenzielles Wissen für Trader und Märkte. Er bestätigt, dass die größten und bekannten Trader nicht unbedingt eine Geheimtechnik haben müssen. Er befasst sich mit den folgenden Themen:
- Der Prozess des Handels und seine universellen Grundlagen.
- Unabhängiger oder mechanischer Handel - welcher Ansatz ist profitabler?
- Warum 90 Prozent aller Trader verlieren und wie Sie dies sofort für sich ändern können.
Er schreibt folgendes: Die meisten Trader sind schlechte Verlierer. Sie hassen die Realisierung von Verlusten, verändern ihre Stopps und suchen nach jeder erdenklichen Ausrede, um einen Trade am Leben halten zu können, wobei sie alle möglichen Gründe heranziehen, um ihr Handeln zu rationalisieren. Solange sie noch Geld auf dem Konto haben, ignorieren schlechte Trader eine Verlustposition, bis sie so groß wird, dass sie sie nicht mehr ignorieren können und sich mit einem katastrophalen Verlust ausstoppen lassen müssen.
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Das erste Kapitel finden Sie weiter unten. Viel Spaß beim Lesen!
Kapitel 1
Eine Realitätsprüfung
Das einzige echte Geheimnis beim Trading ist ...
Der beste Verlierer ist auf lange Sicht der Gewinner
– Phantom of the Pits
Ob Sie es glauben oder nicht, das ist wahrscheinlich das einzige echte Geheimnis des erfolgreichen Tradings. Vielleicht halten Sie es für ein Klischee, aber ich hoffe, dass Sie am Ende dieses Buchs verstehen werden, warum dies eine wichtige Wahrheit für eine dauerhafte Karriere als Trader ist.
Meiner Meinung nach fasst das Zitat von Phantom of the Pits zusammen, was man für den Erfolg braucht. Die meisten Trader sind schlechte Verlierer. Sie hassen die Realisierung von Verlusten, verändern ihre Stopps und suchen nach jeder erdenklichen Ausrede, um einen Trade am Leben halten zu können, wobei sie alle möglichen Gründe heranziehen, um ihr Handeln zu rationalisieren. Solange sie noch Geld auf dem Konto haben, ignorieren schlechte Trader eine Verlustposition, bis sie so groß wird, dass sie sie nicht mehr ignorieren können und sich mit einem katastrophalen Verlust ausstoppen lassen müssen. Sie schieben das Unvermeidliche auf die lange Bank, solange es noch Hoffnung gibt, dass der Trade die Richtung wechseln wird. Solange der Trade läuft, gibt es immer noch die Chance, dass sie letztlich Recht behalten. Solange der Trade läuft, müssen sie sich nicht eingestehen, sich geirrt zu haben, weil sie den Verlust noch nicht realisiert haben. Menschen hassen das Eingeständnis, sich geirrt zu haben. Die meisten Menschen sind nur deshalb schlechte Trader, weil sie schlechte Verlierer sind. Lernen Sie, dass das Akzeptieren von Verlusten untrennbar zum Trading gehört, dann haben Sie den ersten konkreten Schritt zum Erfolg schon getan. Wenn Sie weiterhin ein schlechter Verlierer bleiben, sind Sie auf dem besten Weg ins Armenhaus. Wenn Sie langfristig mit Erfolg traden wollen, müssen Sie ein guter Verlierer sein.
Bei meinem eigenen Trading verbringe ich offenbar den größten Teil meiner Zeit damit, Verluste zu verbuchen. Bei meinem kurzfristigen Trading beträgt die Trefferquote nur etwa 50 Prozent, beim mittelfristigen Trendtrading sind es etwa 30 Prozent. Weil ich nicht besonders oft gewinne, muss ich also ein guter Verlierer sein, um beim Trading zu überleben, denn sonst wäre mein Konto leer und ich könnte nicht traden. Ich hoffe, Sie schaffen es, ein guter Verlierer zu werden.
Als Übung ist es sicherlich der Mühe wert, wenn Sie sich alle Ihre früheren Trades noch einmal ansehen und prüfen, welche Ergebnisse erzielt worden wären, wenn Sie eine simple Stopp-Regel befolgt hätten. Eine einfache Stopp-Regel für Long-Trades (das Gegenteil gilt für Short-Trades) könnte sein, beim Bruch des tiefsten Tiefs innerhalb der drei letzten Balken auszusteigen. Sie können auch den Bruch des Tiefs der Vorwoche als Stopp verwenden. Welchen Stopp Sie wählen, spielt keine Rolle, solange er zu dem Zeitrahmen passt, den Sie traden. Sie werden bemerken, dass Ihre Verluste dadurch nicht zu Gewinnen werden, aber ich bin sicher, dass Ihr Konto gesünder aussieht, wenn Sie Stopps anwenden. Glauben Sie mir, es zahlt sich aus, ein guter Verlierer zu sein.
Wenn Sie derzeit mit Gewinn traden, können Sie diese kleine Diskussion überspringen. Wenn nicht, dann heben Sie den Kopf, legen Sie den Stift weg und passen Sie auf! Diese Diskussion wird Ihnen unmittelbar von Nutzen sein. Stellen Sie zunächst Ihr Trading vollständig ein.
Wenn Sie derzeit ohne Gewinne traden und versuchen, sich aus einem Drawdown herauszukämpfen – das heißt, dass Sie versuchen, einen Verlust Ihres Tradingkapitals aufzuholen –, dann ist es das Beste für Sie, das Trading zunächst einzustellen. Ich weiß, dass das schwer ist – vor allem, wenn es sich wie das Eingeständnis des eigenen Scheiterns anfühlt. Machen Sie sich darüber keine Gedanken. Sie sind nicht gescheitert. Sie unterbrechen lediglich Ihr Trading, bis Sie eine positive Erwartungshaltung entwickelt haben. Seien Sie nicht niedergeschlagen. Freuen Sie sich lieber, weil Sie wirkliche Hilfe bekommen. Verlieren ist keine Schande – das passiert jedem. Mir ist es oft passiert, und ich bin stolz darauf, dass ich gut darin bin (denken Sie daran: Der beste Verlierer ist auf lange Sicht der Gewinner!)
Wenn Sie ein Verlierer sind, sollten Sie sorgfältig zuhören, was ich zu sagen habe. Ein sehr wichtiger Grund für Ihre Verluste ist, dass Ihre Tradingtechnologie nicht funktioniert. Es ist nicht Ihr Denken, das Ihnen im Weg steht. Trotz allem, was viele Tradingausbilder dazu sagen würden, ist nicht die Psychologie Ihr größtes Problem. Sie kann ein Problem sein, aber nicht Ihr wichtigstes.
Ihr wichtigstes Problem ist Ihre Methodologie. Sie funktioniert nicht. Obwohl Ihr Tradingkonto Ihnen genau das sagt, ignorieren Sie seine Botschaft. Und ich weiß auch warum. Zweifellos haben Sie zahlreiche Bücher gelesen und an vielen Tradingseminaren teilgenommen, die sagten, dass man Ihre Methode oder Ihre Ideen beim Trading anwenden kann, aber leider kann man es nicht. Hören Sie auf Ihr Tradingkonto – Ihre Methode lässt Sie im Stich. Sie muss nicht völlig wertlos sein, aber insgesamt funktioniert sie nicht, sie bietet keinen Vorteil und die Gewinnerwartung ist nicht ausgewertet worden.
Sie müssen die Gewinnerwartung Ihrer Methode ermitteln. Ich bin sicher, dass das, was Sie finden werden, Ihr Tradingkonto widerspiegelt. Sie werden herausfinden, dass die Gewinnerwartung negativ ist. Wenn Sie schon vor dem Trading Ihre Methode unabhängig bewertet hätten, dann hätten Sie sie zudem niemals angewendet. Sie hätten sie verworfen und wieder mit der Suche nach einer Tradingmethode begonnen, die einen Vorteil bietet und die man korrekt bewerten kann, um zu einer positiven Gewinnerwartung zu gelangen.
Also atmen Sie tief ein und unterbrechen Sie zunächst einmal Ihr Trading. Sie werden nun echtes Wissen über Trading erwerben, und dies wird Ihnen unter anderem zeigen, wie man eine Tradingidee korrekt bewertet.
Und Sie sollten sich auch keine Sorgen machen, wenn Sie derzeit Verluste einfahren, denn Sie sind wirklich in guter Gesellschaft. Ich muss Ihnen eine unangenehme Wahrheit anvertrauen: Über 90 Prozent aller Trader verlieren! Ich möchte Ihnen nun meine Meinung darüber vermitteln, warum das so ist.
Warum verlieren 90 Prozent aller Trader?
Die einfache Antwort auf diese Frage lautet: Ignoranz.
Viele Analysten behaupten zwar, der wichtigste Grund sei die Psychologie, aber ich bin überzeugt, dass Leichtgläubigkeit und Faulheit hier eine wichtigere Rolle spielen. Es ist die menschliche Faulheit, die Trader dazu veranlasst, nach dem Weg des geringsten Widerstands zu suchen. Warum härter arbeiten, wenn man auch schlauer arbeiten kann, nicht wahr? Leider kann dies Trader leichtgläubig machen. Sie beginnen zu glauben, was sie lesen, was sie hören und was sie auf ihren Computern installieren. Der Grund dafür ist, dass Trader verzweifelt glauben wollen, dass es einen einfachen Weg zum Reichtum durch Trading gibt. Und diese Linie des geringsten Widerstands hindert sie daran, das korrekt auszuwerten, von dem sie glauben, es könnte an den Märkten funktionieren.
Diese Trader sind immer noch Ignoranten, obwohl sie zahlreiche Bücher gelesen und an vielen Seminaren teilgenommen haben. Es mag überraschend klingen, aber nicht viele Bücher oder Seminare decken auf, was beim Trading wirklich funktioniert. Das liegt daran, dass viele Autoren und Ausbilder selbst nicht wissen, was wirklich funktioniert; in der Regel sind sie gescheiterte Trader. Wenn man sich die riesige Menge der Finanzliteratur und der einschlägigen Produkte ansieht, dann bemerkt man, dass die meisten auf der »Theorie vom größeren Narren« basieren. Das heißt, die Kunden oder Käufer sind die »größeren Narren«, aber sie wissen es nicht! Denken Sie immer daran: Nur weil eine Tradingidee entweder aufgeschrieben oder in Form einer PowerPoint-Präsentation vorgestellt wird, muss sie nicht stimmen.
Wenn Sie aber das korrekte Wissen und die Geduld haben, eine Tradingidee auszuwerten, werden Sie kein Ignorant mehr sein – und ich habe vor, Sie mit diesem Wissen zu versorgen. Vielleicht verdienen Sie am Anfang noch kein Geld, aber Sie wissen wenigstens genug, um zu bemerken: Der Grund ist, dass Sie noch nicht genug wissen, um Erfolg zu haben.
Psychologie
Die Psychologie wird oft als Entschuldigung herangezogen, wenn ein Trader keinen Erfolg hat. Sie kann zwar einen gewissen Beitrag zum Misserfolg leisten, aber im Gegensatz zur Meinung mancher Kommentatoren ist sie nicht die einzige Ursache. Um beim Trading Erfolg zu haben, müssen Sie drei wichtige Gebiete abdecken:
- Methodologie
- Money Management
- Psychologie
Sie sind (fast) gleich wichtig und später werde ich alle drei noch ausführlich erörtern. An diesem Punkt müssen Sie sich nur bewusst sein, dass es drei Komponenten des erfolgreichen Tradings gibt.
Bei meinen Präsentationen frage ich die Teilnehmer meist, welchen Teil des Tradings sie für den wichtigsten halten:
- Methodologie – die Analyse und der Tradingplan bezüglich Ihrer Käufe und Verkäufe
- Money Management – die Geldsumme, die man bei einzelnen Trades einsetzt
- Psychologie – die Disziplin, den eigenen Tradingplan zu befolgen
Interessanterweise stimmen die meisten Leute für die Psychologie. Mich überrascht diese Reaktion nicht, denn die Hauptbotschaft der meisten verfügbaren Tradingmedien lautet, dass die Psychologie der schwierigste Teil des Tradings und der Schlüssel zum Erfolg ist.
Normalerweise klingt diese Botschaft etwa so: »Das Einzige, das Gewinner von Verlierern unterscheidet, ist die Psychologie, nichts anderes« ... »die Gewinner haben keine besonderen Fähigkeiten als Trader, keine besonderen Tradinggeheimnisse und keine Geheimformeln, um beim Trading zu gewinnen« ... »was die Gewinner von den Verlierer trennt, ist ihre Psychologie« ... »Gewinner denken anders als Verlierer«.
Ich bin anderer Meinung. Den Verlierern steht im Weg, dass sie nicht wissen und nicht bewerten können, was für sie funktioniert. Obwohl die Psychologie wichtig ist, halte ich das Money Management und die Methodologie für noch wichtiger.
Ich habe bereits erwähnt, dass Ignoranz, Leichtgläubigkeit und Faulheit die Gründe sind, warum 90 Prozent aller Trader Geld verlieren. Um Ihnen zu zeigen, wie sich diese drei Übel im Tradingverhalten zeigen, werde ich ausführlich die verbreiteten Fehler erörtern, die Trader in den ersten drei Jahren ihrer Laufbahn begehen. Ich werde die häufigsten Fehler unter den drei Bausteinen des erfolgreichen Tradings zusammenfassen: Methodologie, Money Management und die Psychologie des Traders.
Nebenbei bemerkt: Wie Sie schon wissen, behaupte ich nicht, ein Tradingexperte zu sein, aber mit Sicherheit bin ich qualifiziert, diese verbreiteten Fehler zu erörtern, weil ich sie alle irgendwann einmal gemacht habe!
Verbreitete Fehler – Erstes Jahr
Willkommen in Ihrem ersten Jahr als Trader. Wenn Sie jemals an Ihrem Ignoranzniveau gezweifelt haben, dann seien Sie beruhigt: In Ihrem ersten Jahr als Trader sind Sie »König Ignorant!«
Methodologie
- Auf andere hören und Tipps befolgen
- Auf Nachrichten reagieren, die während der Nacht kommen
- Andere nach ihrer Meinung fragen
- Nachkauf bei Buchverlusten
- Keine Stopps anwenden
- Keinen Tradingplan haben
Money Management
- Was ist Money Management?
Psychologie
- Trading wegen der Spannung
- Trading aus Rache oder zum Ausgleich von Verlusten
Methodologie
Auf andere hören und Tipps befolgen
Wenn Leute mit dem Trading beginnen, hören die meisten von ihnen stets auf andere und befolgen Tipps. Das ist ein Rezept für Enttäuschung. Manchmal bringt ein Tipp Erfolg, aber auf lange Sicht verliert man damit Geld. Sie sollten nur traden, was Sie selbst denken und nicht das, was Sie im Korridor oder an einem Tisch im Restaurant hören.
Auf Nachrichten reagieren, die während der Nacht kommen
Oft hören unerfahrene Trader Nachrichten, zum Beispiel dass die meisten Unternehmen gute Ergebnisse berichten oder dass das BIP-Wachstum im letzten Quartal höher war als erwartet. Am nächsten Tag gehen sie long, nur um mit Verlust ausgestoppt zu werden. Man braucht lange Zeit, um zu verstehen, dass eine Information schon alt ist, wenn sie abends in unseren Wohnzimmern ankommt. Der Markt hat sie bereits antizipiert und auf sie reagiert – und Tradingneulinge merken das nicht.
Andere nach ihrer Meinung fragen
Neulinge suchen oft die Meinung anderer. Wenn sie keine Idee haben, wohin der Markt tendieren wird, fragen sie in der Regel ihren Broker, ihre Freunde und ihre Familie nach deren Meinung. Wenn sie keine Vollzeittrader sind, ist die Meinung anderer leider auch nicht viel mehr wert als die des Neulings.
Nachkauf bei Buchverlusten
Neulinge sind in der Regel die schlechtesten Verlierer der Welt. Sie hassen Verluste und versuchen sie mit allen Mitteln zu vermeiden. Die übliche Reaktion ist, Verlustpositionen aufzustocken, um einen niedrigeren durchschnittlichen Einstiegskurs zu erreichen. Ein Beispiel: Sie haben eine Aktie zu $6,60 gekauft, die sofort auf $6,00 fällt. Neue Trader reden sich oft ein, es habe gute Gründe für den Rückgang auf $6,00 gegeben. Und sie reden sich auch ein, dass es nun noch bessere Gründe für eine Kurserholung gibt. Dann kaufen sie zusätzliche Aktien zu $6,00, senken ihren durchschnittlichen Einstiegskurs auf $6,30 und hoffen, von der erwarteten Erholung zu profitieren. Aber unter diesen Umständen ist eine Erholung unwahrscheinlich, und diese Trader haben nichts anderes getan, als ihre Verluste zu vergrößern. Zu $6,30 long zu sein hört sich vielleicht besser an, als zu $6,60 long zu sein, aber das gilt nicht, wenn man doppelt so viel Geld investiert hat. Mit dieser Vorgehensweise wird man nicht zum »besten Verlierer« – sie macht den Neuling zum »schlechtesten Verlierer«.
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