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Daniel Schütz – Trading für Einsteiger

Trading für Einsteiger

In diesem Buch zeigt Daniel Schütz Trading-Anfängern, wie sie den Handel angehen, welche Elemente wichtig sind und warum. Das Buch zeigt, wie man eine Handelsidee in die Praxis umsetzt. Wir haben die Sondergenehmigung erhalten, einen ausführlichen Auszug aus diesem Buch zu veröffentlichen und wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen.

Der Herausgeber des Buches schreibt: Trading ist einfach, aber es ist nicht leicht! Lassen Sie sich hiervon nicht entmutigen, sondern nutzen Sie dies als Ansporn! Beginnen Sie mit den Basics. Lernen Sie, diese richtig zu verstehen und zu begreifen. Denn wenn Sie die Basics richtig beherrschen, haben sie das richtige Fundament für Ihr Trading gelegt.


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Trading für Einsteiger

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Dieses Buch ist nur für Leser geeignet, die ihre Handelsentscheidungen selbständig treffen wollen und die Verantwortung für ihre Handelsentscheidungen übernehmen möchten.

Lassen Sie uns nun die Einleitung dieses Buches entdecken.

Was ist Trading?

Der Duden umschreibt das Wort Trading mit »Handel« für den Bereich der Wirtschaft und für den Bereich des »Börsenwesens« mit »Ausnutzen kurzfristiger Kursschwankungen durch häufige Käufe und Verkäufe von Wertpapieren«.

Um Letzteres soll es in diesem Buch gehen. Es befasst sich mit dem Handel von Finanzprodukten auf einer kurzfristigen Basis. Finanzprodukte sind hierbei mehr als nur Wertpapiere. Denn getradet werden nicht nur Wertpapiere wie zum Beispiel Aktien, sondern auch Futures, Währungen im Rolling-Spot oder als CFDs usw. Diese stellen keine Wertpapiere im eigentlichen, engeren Sinne dar, da mit ihnen kein verbrieftes Recht verbunden ist.

Auch findet das Trading nicht nur an der Börse, sondern – und das immer mehr – im außerbörslichen Handel, dem sogenannten Interbankenhandel statt. Vom Trading zu unterscheiden ist auf der einen Seite das »Investing« auf der langfristigen Ebene und das sogenannte »Scalping« auf der kurzfristigen Ebene. 

Beim Investing hat der Marktteilnehmer einen langen Anlagehorizont, meist von mehreren Wochen, Monaten oder gar Jahren.

Beim Scalping dagegen werden kleine oder kleinste Kursschwankungen ausgenutzt. Die scalpenden Marktteilnehmer bleiben häufig nur wenige Sekunden bis wenige Minuten im Markt. Die Zeitspanne des Engagements beim Trading, mit dem wir uns in diesem Buch beschäftigen, liegt im Minuten-, Stunden- oder Tagesbereich, je nach Strategie oder persönlicher Vorliebe.

Sie sehen, die Umschreibung kurzfristig ist relativ.

Was benötige ich zum Traden?

Das Wichtigste, was Sie zum Trading benötigen, ist ein Handelskonto bei einem Finanzdienstleister. Dies kann Ihre Bank, Sparkasse oder ein spezieller Forex-, CFD- oder Future-Broker sein, um nur einige Beispiele zu nennen.

Als Zweites benötigen Sie eine Marktmeinung. Das heißt, Sie müssen eine Entscheidung treffen, ob die Kurse fallen oder steigen werden. Im Prinzip wären das schon alle Voraussetzungen, die Sie für das Trading benötigen. Denn – rein theoretisch – könnten Sie sich jetzt in die Schalterhalle Ihrer Bank oder Sparkasse setzen und dem Mitarbeiter zurufen, dass er für Sie ein Finanzinstrument – zum Beispiel eine Aktie  – kaufen soll. Einige Minuten oder Stunden später rufen Sie dem Bankmitarbeiter zu, dass er die Aktie für Sie nun wieder verkaufen soll.

In diesem Falle haben Sie getradet.

Dass dies heute im Großteil der Fälle nicht mehr so abläuft, versteht sich von selbst. Im Zeitalter von Computer und Internet wird nicht mehr in der Schalterhalle der Bank getradet, sondern vom heimischen Schreibtisch via elektronischem Zugang auf die Server des Brokers. Aber auch dies stellt kein Hindernis dar, um am Trading teilzunehmen. Denn viele Banken stellen kostenlose Software zur Verfügung, über die von den meisten Computern, Tablets oder gar Smartphones Kauf- und Verkaufsaufträge an die Bank weitergeleitet werden können. Somit ist die Teilnahme mit einem handelsüblichen Computer möglich, der den durchschnittlichen Anforderungen der Zeit entspricht.

Grob gesagt, wären das bereits sämtliche Voraussetzungen.



Arten, die Trading-Entscheidung zu treffen

Im Grunde lassen sich zwei Arten der Entscheidungsfindung unterteilen. Auf der einen Seite steht die Fundamentale Analyse, auf der anderen Seite die sogenannte Technische Analyse.

Die Fundamentale Analyse stellt auf Kennzahlen ab, die analysiert und ausgewertet werden. So zum Beispiel bei der Analyse eines Aktienunternehmens auf den Geschäftsbericht, die Gewinnerwartung, das KGV oder ähnliche Kennzahlen. Einer der bekanntesten Vertreter dieser Analysemethode ist Warren Buffett.

Auf der anderen Seite steht die Technische Analyse. Diese kann man sich im Grunde wie einen Wetterbericht für die Finanzmärkte vorstellen. Daten des Chart werden ausgewertet, und man versucht, aus den Erkenntnissen der Vergangenheit eine Prognose für die Zukunft abzuleiten. Es ist die Analyse des Preises durch Erkennen von Marktbewegungen und Kursmustern. Hierbei stehen diverse Hilfsmittel wie Indikatoren oder Messmethoden zur Verfügung.

Die gewählte Methode, die diesem Buch zugrunde liegt, ist die Technische Analyse.

Warum Technische Analyse?

Auf Vorträgen oder Messen wird oft die Frage an mich herangetragen, warum ich denn die Technische Analyse für meine Trading-Entscheidung heranziehen würde. Ich erinnere mich an ein Gespräch, das ich beim letzten Frankfurter Börsentag mit einem Besucher geführt habe.

Dieser meinte, dass die Technische Analyse »totaler Mist« sei. Er sei fundamental orientiert und habe nun vor einem Monat eine Analyse eines Technischen Analysten gelesen. Seitdem beobachte er das Finanzprodukt und der Technische Analyst liege ja total daneben.

Es stimmt. Die Technische Analyse liegt nicht immer richtig. So wie der Wetterbericht auch nicht jeden Tag zutrifft. Aber wie viele Fundamentale Analysten haben in und nach der Finanzmarktkrise schon den Untergang des Euro beschworen? Und es gibt den Euro heute noch immer! Ist deshalb die Fundamentale Analyse zu verteufeln? Nein. Jede Analysemethode hat ihre Vor- und Nachteile. Jede Analysemethode hat ihre Anhänger. Und das ist auch gut so. Der Unterschied liegt nur darin, dass bei einem Technischen Analysten jede Abweichung von der Analyse äußerst penibel beobachtet und negativ bewertet wird. Liegen die Fundamentalen Analysten falsch, sind meistens unvorhersehbare Ereignisse schuld an der Abweichung.

Sicher ist: Keine der beiden Methoden ist hundertprozentig genau. Wenn es um mein Trading geht, muss ich jedoch für mich entscheiden, welche Methode für mich richtig ist. Ich muss eine Methode wählen, die mir zusagt, die ich beherrschen kann. Wie wir oben gesehen haben, bewegt sich das Trading im kurzfristigen Zeitrahmen. Wenn ich eine Position im Dax-Future am Morgen eröffne und der Dax im Tagesverlauf 100 Punkte gegen mich läuft, um am Ende des Tages dann doch ein bestimmtes, von mir anvisiertes Ziel zu erreichen, könnte es sein, dass ich dadurch viel Geld verliere, obwohl ich am Ende des Tages doch richtigliege mit meiner Einschätzung. Denn ein Punkt im Dax-Future bedeutet 25 Euro Gewinn oder Verlust je Kontrakt. Daher ist es für mich wichtig Anhaltspunkte dafür zu finden, ob ich mit meiner Entscheidung richtigliege oder doch besser die Notbremse ziehe und aus einem Trade aussteige.

Trading – ob mit Fundamentaler oder Technischer Analyse – ist nichts anderes als das Ausspielen von Wahrscheinlichkeiten. Denn niemand kann mit Sicherheit vorhersagen, wohin sich ein Markt bewegen wird. Kein Fundamentalanalyst, kein Technischer Analyst.

Stellen Sie sich folgendes kleines Spiel vor: Sie kennen sicher den Münzwurf. Man entscheidet sich für »Kopf« oder »Zahl« und wirft dann die Münze in die Höhe. Die Seite der Münze, die nach dem Fall oben liegt, hat gewonnen. Nehmen wir nun an, wir beide würden dieses Spiel spielen. Sie hätten die Münze so präpariert, dass diese einmal mehr zu Ihren Gunsten fallen würde als zu meinen. Hätten Sie nicht Lust, den ganzen Abend mit mir dieses Spiel zu spielen?

Und genau den gleichen Effekt versucht man, mit der Technischen Analyse zu erreichen. Mit der Technischen Analyse versucht man, Anhaltspunkte im Chart zu finden, die dafür sprechen, dass die Wahrscheinlichkeit für eine Kursentwicklung in eine Richtung höher ist als die Wahrscheinlichkeit der Kursbewegung in die entgegengesetzte Richtung. Eine hundertprozentige Sicherheit gibt es jedoch nicht. Ein altes Sprichwort der Börsenhändler besagt: Die Märkte sind nie falsch, Meinungen sind es schon.



Als Trader an meinem Schreibtisch zu Hause habe ich nicht die gleichen Möglichkeiten, Unternehmen oder Märkte zu untersuchen, zu durchleuchten und meine Entscheidung zu treffen, wie dies große Unternehmen wie zum Beispiel die Berkshire Hathaway von Warren Buffett tun. Ich bin fast immer auf die Meinung anderer in Form von Analysen oder Berichten angewiesen.

Und spätestens seit der New Yorker Generalstaatsanwalt Eric Schneiderman den Finanzdatenlieferanten Thomson Reuters davon überzeugt hat, bestimmte Wirtschaftsdaten nicht mehr vorab an bestimmte Kunden zu verkaufen, dürfte bekannt sein, dass an der Börse einige doch gleicher sind als andere. Und habe ich als kleiner privater Trader wirklich die gleichen Voraussetzungen, um auf fundamentaler Basis meine Trading-Entscheidung zu treffen? Hintergrund der obigen Geschichte ist, dass Thomson Reuters den wichtigen Verbraucherindex der Uni Michigan zahlenden Kunden zwei Sekunden vor den anderen Marktteilnehmern zur Verfügung gestellt hat.

Nach Professor Krämer benötigt die Einpreisung des Diskontzinssatzes der amerikanischen Notenbank nur 0,5 Sekunden, um ihre Entwicklung im Kursverlauf zu zeigen. Alles danach sei nicht mehr auf einer rationalen Entscheidungsgrundlage getroffen. Und genau da setzt die Technische Analyse an. Die kollektive Psychologie ist die Kraft, die die Märkte antreibt. Ich werde im Kapitel 1 unter dem Punkt »Die Psychologie, die hinter der Struktur steckt« näher auf diese Problematik eingehen.

Die Technische Analyse eröffnet mir eine Möglichkeit, selbst eine Entscheidung aufgrund meiner eigenen Analyse zu treffen, ohne dass ich auf die Analyse eines anderen angewiesen bin. Ich bin damit in der Lage, die volle Verantwortung für mein Handeln zu übernehmen. Schalte ich einen anderen Analysten in diesen Prozess ein, ist es einfach, die Verantwortung abzugeben und auf diesen zu schieben. Denn dieser hatte die Analyse ja falsch erstellt.

Dies sind keine guten Voraussetzungen für ein erfolgreiches Trading.

Oft ist der Trader, ob fundamental oder technisch orientiert, beim Trading selbst sein größter Gegner. Häufig überwiegen die Emotionen, die das Auf und das Ab der Märkte hervorrufen, die rationalen Entscheidungen. Die Folge hiervon sind schlechte oder gar falsche Trading-Entscheidungen. Die Technische Analyse hilft uns, einen objektiven Blick zu bewahren.

Der Chart

Einen Chart hat jeder von uns sicher schon einmal gesehen, sei es in der Schule, der Zeitung, in Verkaufsprospekten oder im Fernsehen. Charts werden dazu benutzt, um Zahlen in einer für das Auge ansprechenderen Form zu präsentieren. Unser Auge kann Bilder wesentlich schneller erkennen als die reine Zahleninformation. Das aus dem Asiatischen stammende Sprichwort »Ein Bild sagt mehr als tausend Worte« bewahrheitet sich auch hier. 

Preisinformation

Die Tabelle in Abbildung 01 zeigt die Werte für den EUR/USD im 5-Minuten-Chart für den 17.05.2013. Dies bedeutet, dass wir uns immer Informationen aus einem Zeitabschnitt von 5 Minuten anschauen.

Aus der Tabelle können wir die Uhrzeit, den Eröffnungskurs (Open), den Höchstkurs (High), den Tiefstkurs (Low) und den Schlusskurs dieser Zeitspanne (Close), also für jede 5-Minuten-kerze ablesen.

In einem Chart abgebildet, werden all diese Informationen für das Auge besser aufnehmbar aufbereitet (vgl. Abb. 02).

Candlestick-chart

Die von mir hier gewählte Darstellungsform ist der Candlestick-Chart in der 5-Minuten-Variante. Dies bedeutet, dass alle fünf Minuten eine neue Kerze gebildet wird. Es entsteht eine kleine horizontale Linie. Im Laufe der fünf Minuten kann sich der Preis dann nach oben oder nach unten bewegen. Dies hinterlässt eine senkrechte Linie an dieser »Kerze«, sodass der Preisverlauf einer jeden Kerze erkennbar ist. Ich erkenne den höchsten und den niedrigsten Preis innerhalb der ausgewählten Zeitspanne. Ist der Schlusskurs dieser Kerze nun höher als der Eröffnungskurs, dann erhalte ich eine – in diesem Falle – weiße Kerze (vgl. Einleitung, Abb. 02a). Ist der Schlusskurs tiefer als der Eröffnungskurs, erhalte ich einen schwarzen Kerzenkörper (vgl. Einleitung, Abb. 02b).

Hat der Kurs sich nicht oder nur wenig bewegt, erhalte ich nur eine kleine waagerechte Linie. Hat der Kurs sich nach oben und nach unten bewegt und schließt dann aber genau oder ungefähr auf dem Niveau, auf dem die Kerze eröffnet hat, dann erhalte ich eine waagerechte Linie, mit einer senkrechten Linie nach oben und/oder nach unten (vgl. Einleitung – Abb. 02c). Das nennt man in der Technischen Analyse dann einen Doji.

Schemabild einer Kerze

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